Ein Lama als Zugpferd
Die ersten beiden Energiekarawanen sind am Ziel angelangt
Dieses Fazit fällt Klimaschutzmanagerin Jasmin Dameris vom Landratsamt leicht: Die ersten beiden Energiekarawanen im Landkreis sind mit einem Erfolg abgeschlossen worden. Beide waren in der Verwaltungsgemeinschaft Fuchstal durchgeführt worden. Vor allem mit der Beratungsquote von knapp über 23 Prozent zeigte sich Dameris zufrieden. „Gerade weil es sich um ein Pilotprojekt handelt“, teilt sie in einer Pressemeldung mit.
Seit Ende Oktober kontaktierten die Energieberater der Energiekarawane 471 Haushalte, 109 davon nahmen das Angebot einer kostenlosen Erstberatung im Eigenheim in Anspruch. Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg glaubt, dass das Konzept der Energiekarawanen bei den Bürgern an der richtigen Stelle ansetzt. Die Akzeptanz der Kampagne beruht seiner Meinung nach auf der direkten Ansprache durch die Verwaltung, der Seriosität sowie der Produkt- und Geschäftsneutralität der Berater. „Wobei das Lama Uwe bei der Auftaktveranstaltung mit Sicherheit seinen Teil beigetragen hat“, so Karg.
Unterdießens Bürgermeister Alexander Enthofer sieht die Beratungen in erster Linie als Mittel zur langfristigen Sensibilisierung der Bürger für das Thema „Energie sparen“. Es sei nicht das unmittelbare Ziel, die Hauseigentümer sofort zu kostenaufwendigen Maßnahmen zu motivieren. Auch das Fazit der Gemeindevertreter und des Beraterteams fiel bei einer Nachbesprechung positiv aus. Sowohl die Organisation der Kampagne als auch das Feedback seitens der Hauseigentümer seien hervorragend gewesen. Lediglich der Aktionszeitraum hätte aufgrund des Zuspruchs noch etwas länger sein können. Wie geht es jetzt weiter? Um die Energiekarawanen abschließend zu evaluieren, werden nach einem Jahr alle Hauseigentümer, die eine Beratung in Anspruch genommen haben, noch einmal kontaktiert und abgefragt, in wieweit Maßnahmen umgesetzt wurden.
Im Rahmen der Aktion bekamen Hauseigentümer ein maximal einstündiges Beratungsgespräch im eigenen Gebäude, bei dem sie Infos über kleinere und größere Sanierungsmöglichkeiten und die dafür bestehenden Förderungen erhielten. Die Berater erteilten Ratschläge zu geringinvestiven Maßnahmen, etwa der nachträglichen Dämmung von Heizungsrohren und Rollladenkästen, aber auch zu Einzelmaßnahmen wie dem Heizungstausch mit hydraulischem Abgleich bis hin zur Komplettsanierung – immer unter Berücksichtigung der Besonderheiten des jeweiligen Gebäudes. Selbstverständlich gehen die Beratenen dabei keinerlei Verpflichtung ein, sowohl die Teilnahme an der Aktion als auch die Umsetzung der Sanierungstipps sind freiwillig.
Die Auswertung der Beratungsprotokolle habe ergeben, dass das größte Potenzial im Bereich der kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen in der Dämmung von Kellerdecken liegt. Die von den Beratern am häufigsten empfohlene mittelfristige Modernisierungsmaßnahme betraf die Heizungsanlage: 62 Prozent der Haushalte, die im Rahmen der beiden Energiekarawanen beraten wurden, heizen noch mit Öl.