Trachtenverein feiert runden Geburtstag
Der Heimat- und Volkstrachtenverein Alpengruß aus Schwabmünchen ist 100 Jahre alt. Wie alles begann und wann das Jubiläum gefeiert wird.
Schwabmünchen Der Schwabmünchner Heimat- und Volkstrachtenverein Alpengruß Schwabmünchen feiert seinen 100. Geburtstag, den er eigentlich bereits im vergangenen Jahr hatte, wegen Corona aber nicht begangen werden konnte. Nun gibt es am Samstag, 8. Oktober, einen großen Festakt in der Stadthalle Schwabmünchen, um das runde Jubiläum zu feiern. Dabei gibt der Vorsitzende des Vereins Markus Wagner einen historischen Rückblick mit einigen Meilensteinen aus der Chronik.
Gegründet wurde er im Jahr 1921, damals als Gebirgstrachtenerhaltungsverein. Erst 1934 erhielt er seinen heutigen Namen Heimatund Volkstrachtenverein Alpengruß Schwabmünchen. Zwei Jahre nach der Gründung wurde die erste Vereinsfahne geweiht. Patenverein war damals der Trachten- und Heimatverein „Gennachtaler“Westendorf. Im Jahr 1929 wurde eine Schützengesellschaft „Alpengruß“angegliedert. Da sie wenige Jahre später in den Dokumenten nicht mehr erwähnt wurde, war dies wohl nicht von langer Dauer.
Von der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 liegen nur wenige Dokumente vor, sodass von diesem Zeitraum über die Vereinsarbeit kaum etwas historisch dokumentiert ist.
Im August 1955 wurde die Trachtenkapelle Alpengruß gegründet und dem Verein angegliedert. Der erste Auftritt war am 17. Dezember 1955 bei der vereinsinternen Weihnachtsfeier. Nach mehreren kleinen Auftritten stellte sich die Kapelle erstmals am 30. März 1957 im Rahmen eines Konzertes zugunsten des Turnhallenneubaus feierlich der Öffentlichkeit vor. Seit 1960 wird zum Schwabmünchner Michaeli-Markt ein Festzelt aufgestellt. Dies ging
auf Initiative des Heimat- und Volkstrachtenvereins „Alpengruß“Schwabmünchen zurück. Das Zelt wurde früher in Eigenleistung der Trachtler aufgebaut. 1964 richtete die Trachtenkapelle das 10. Bundesmusikfest des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes aus. 56 Musikkapellen mit rund 1550 Musikern nahmen damals an den Wertungsspielen teil. Im Jahr 1970 wurde mit dem Bau eines Vereinsheims beim Gasthof Krone begonnen, das feierlich zum 50. Gründungsfest des Vereins am 2. Juli 1971 eingeweiht wurde.
Trachtler und Musiker hatten über die Jahre auch verschiedene
Auftritte im Ausland. Neben mehreren Fahrten in die Partnerstadt Giromagny traten sie zwischen 1973 und 1979 beim Nato-Oktoberfest in Rheindahlen vor hohen Militärs auf. 1979 wurde eine neue Vereinsfahne eingeweiht. Patenverein war der Heimat- und Volkstrachtenverein Türkheim. Der Heimatund Volkstrachtenverein „Alpengruß“Schwabmünchen wurde aber auch zweimal als Patenverein auserkoren: 1987 bei der Fahnenweihe des Heimat- und Volkstrachtenvereins „d’Lechauer“Königsbrunn und 1988 bei der Fahnenweihe des Trachtenvereins Alpenblick Bad Wörishofen.
In den 2000er-Jahren bekamen die Schuhplattler und Volkstänzer sukzessive Nachwuchsprobleme. Präsent blieb aber die Trachtenkapelle Alpengruß. Sie trat unter anderem 2004 bei der TV-Sendung „Weißblau klingt’s am schönsten“auf als musikalische Begleitung der Aufführungen des Trachtenvereins Alpenblick Bad Wörishofen, nahm vom 17. bis 20. Juli 2008 bei einem internationalen Kulturfestival in Silivri bei Istanbul in der Türkei teil als musikalische Begleitung des Heimat- und Volkstrachtenvereins „d‘Lechauer“Königsbrunn und spielte zum Wiesn-Auftakt am 20. September 2008 in der
Allianz-Arena vor dem Bundesligaspiel FC Bayern München gegen SV Werder Bremen für die Fußballfans auf. In den vergangenen Jahren traten die Musikerinnen und Musiker bei den Südoststeirischen Thermenland-Weintagen in Fehring in Österreich auf.
Da sich seit 2019 beim Zitherverein Schwabmünchen niemand als Vorsitzender zur Verfügung stellte, wurde der Verein am 15. Juni 2022 aufgelöst. Das Zitherorchester, das heuer sein 100-jähriges Bestehen feiert, wurde daraufhin in den Heimat- und Volkstrachtenverein „Alpengruß“aufgenommen. (AZ)