Wieder ein Rückschlag für den FCA
Die Niederlage beim FC Schalke zeigt deutlich, dass die Augsburger nach wie vor spielerische Probleme haben. Die Enttäuschung ist groß, im Heimspiel gegen Bielefeld muss nun am Samstag unbedingt ein Sieg her
Gelsenkirchen Der FC Augsburg war schnell verschwunden. Um kurz nach 18 Uhr saßen die Spieler schon im Mannschaftsbus, wenig später fuhr er aus der Arena auf Schalke. Also nicht mal eine Stunde nach Spielschluss. Verloren, beim Schlusslicht, da bestanden nicht viele Verlockungen, länger als nötig im Ruhrgebiet zu bleiben. Das 0:1 hat die Entwicklung des FC Augsburg wieder gnadenlos gebremst.
Eine Siegesserie war das Ziel gewesen, den Klassenerhalt so schnell wie möglich auch rechnerisch klarmachen. Wenn das geschafft ist, vielleicht noch ein paar Plätze in der Tabelle klettern. Das alles klang gut, mit dem Heimsieg gegen Hoffenheim schien auch die Basis gelegt. Nun aber versagte das Augsburger Offensivspiel beim Schlusslicht.
Natürlich hat der Fehler von Rafal Gikiewicz vor dem Tor von Suat Serdar (4. Minute) den Schalker Sieg begünstigt und den FCA in eine ungewohnte Situation gebracht – dennoch sollte die Mannschaft in ihrer Entwicklung schon weiter sein. „Wir sind das nicht gewohnt, oft dominieren die anderen Mannschaften und wir werden hinten reingedrückt und haben eher unsere Momente in Umschaltsituationen, so wie Schalke dieses Mal“, sagte FCA-Trainer Heiko Herrlich. Mit viel Ballbesitz können die Augsburger wenig anfangen. Sie sind vielmehr auf Balleroberungen aus und hoffen auf gute Umschaltmomente. Diesmal aber waren sie bei der Spielgestaltung gefordert. Und damit weitgehend überfordert. Ein gutes Zeichen ist das nicht. Die spielerische Entwicklung, ein Prozess, von dem die Spieler immer wieder sprechen, stockt. Was vor allem Sorgen machen sollte: Im kommenden Heimspiel am Samstag gegen Arminia Bielefeld wird ein ähnliches Spiel auf die Augsburger zukommen. Auch hier werden ihnen die Gäste kaum den Gefallen tun und das Spiel gestalten. Zumal Bielefeld durch den Sieg gegen Freiburg auf einen Zuwachs an Selbstvertrauen bauen kann. „Das wird eine enorm wichtige Begegnung. Für uns wird entscheidend sein, dass wir an unser Leistungslimit kommen“, sagte Stefan Reuter.
Dem Geschäftsführer Sport hatte die Niederlage auf Schalke zugesetzt. „Wir sind natürlich wahnsinnig enttäuscht. Wir haben eine große Chance verpasst, uns richtig viel Luft zu verschaffen“, sagte er. Ihm hatte am Sonntag viel im Spiel des FC Augsburg gefehlt. Die Verlagerungen auf die andere Seite, um die kompakte Schalker Defensive auseinanderzuziehen. Die tiefen Läufe hinter die Abwehrkette, sonst eine Stärke des FCA. Und vor allem das Passtempo. Zu langsam also war es, das Spiel der Gäste. Zu behäbig, zu wenig ideenreich. Das führte letztlich zu einer geringen Anzahl an
Chancen, von denen Marco Richter noch die besten hatte. „Diese Chancen, die wir hatten, muss man in so einem Spiel dann auch machen“, sagte Reuter. Wenn aber auch die Effizienz nicht stimmt, braucht sich keiner über eine Niederlage wundern. Selbst beim Schlusslicht.
Heiko Herrlich war überzeugt, dass seine Mannschaft mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte. Das Tor aber sei wie vernagelt gewesen. Und: „Wir haben verpasst, einen Riesenschritt zu machen, das ist ärgerlich“, sagte der Trainer. Damit steige der Druck, vor allem in Hinblick auf die Partie gegen Bielefeld. Ihn ärgerte, dass immer dann ein Rückschlag folge, wenn die Mannschaft eine Serie starten möchte. So sah es auch Stefan Reuter: „Für unsere Entwicklung ist es wichtig, dass wir griffig und gierig sind.“Und zwar dauerhaft.