Mühevoller Punktgewinn
Dem FC Augsburg fehlen beim 0:0 gegen den SC Paderborn Spritzigkeit und Torgefahr. Offensivspieler wie Florian Niederlechner und Marco Richter tun sich weiterhin schwer
Nach dem überzeugenden Auftritt auf Schalke bot sich für den FC Augsburg die Chance, einen gewaltigen Schritt zum Ligaverbleib zu machen. Drei Punkte waren im Heimspiel gegen den SC Paderborn eingeplant, letztlich wurde es mit Mühe einer beim torlosen Unentschieden. Die Fußballprofis des FCA in der Bewertung.
● Andreas Luthe Bekam in der Anfangsphase eine Flanke zum Fangen. Holte sich Sicherheit, die er später brauchte. Drängte Mamaba erfolgreich ab (21.) und parierte glänzend gegen Holtmann (22.). In der zweiten Hälfte verhinderte er wie ein Handballtorhüter den Rückstand gegen Michel. Note 1,5
● Raphael Framberger Ihm ist zu wünschen, dass er einmal über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei bleibt und sich dauerhaft als Rechtsverteidiger empfehlen kann. Mittelfristig wird er sich nicht nur an seinem Einsatz messen lassen müssen, wirkt in seinen Aktionen mitunter zu fahrig und hektisch. Note 4,0
● Tin Jedvaj Teils galt der Kroate als wenig beständig in seinen Leistungen, inzwischen hat er sich stabilisiert. So die Ansicht vor dem Spiel. Verteidigte oft ungenügend und ließ Stellungsspiel vermissen. Vor allem der bewegliche Paderborner Jans nutzte diese Lücken aus. Note 4,5
● Felix Uduokhai Legte gegen Schalke einen starken Auftritt hin und behielt daher seinen Platz in der Innenverteidigung. Während Jedvaj Schwächen offenbarte, strahlte Uduokhai bedeutend mehr Ruhe und Souveränität aus. Note 3,0
● Philipp Max Hat seine starken Momente, wenn er sich in Gegenangriffe einschalten kann. Gegen Schalke gelang ihm dies selten, gegen Paderborn boten sich mehr Gelegenheiten dazu. Allerdings übersahen ihn die Mitspieler. Seinen Eck- und Freistößen fehlte diesmal die Präzision. Note 3,5
● Rani Khedira Spielte, weil Khedira eigentlich immer spielt. Was er macht, ist mannschaftsdienlich, er ließ aber offensive Impulse vermissen. Note 4,0
● Daniel Baier Blumenstrauß vor dem Spiel, Glückwünsche und Sprechchöre von den Rängen. So wäre es wohl ohne Corona-Pandemie und leerem Stadion abgelaufen, wenn der Kapitän sein 300. Bundesligaspiel absolviert. Einer seiner seltenen Torschüsse bedeutete Augsburgs erste Torchance (15.). Hohes Laufpensum, ohne entscheidend Einfluss zu nehmen. Note 4,0
● Marco Richter In den vergangenen Spielen fehlte dem trickreichen Flügelspieler allerdings Durchschlagskraft, gefährlich zum Abschluss kam er nur selten. Wie als würde er seinen Trend bestätigen wollen, traf er gegen Paderborn oft falsche Entscheidungen. Zudem unterliefen ihm ungewohnte technische Fehler. Note 5,0
● Eduard Löwen Hatte sich gegen Schalke mit einem traumhaften Freistoß empfohlen. Die Geschichte hätte sich wiederholen können. Nach sechs Minuten schlenzte er einen Freistoß Richtung Tor, diesmal aber übers Gestänge. Auch sonst gelang ihm eher wenig in der Offensive. Note 4,5
● Ruben Vargas In der Rückrunde sucht der Schweizer nach seiner
Topform. Hatte gegen Paderborn einige Torannäherungen, allerdings fehlte ihm in seinen Abschlüssen per Kopf und Fuß reihenweise Genauigkeit. Note 3,5
● Florian Niederlechner Wartet jetzt seit acht Spieltagen auf einen Treffer. Niederlechner störte die gegnerische Abwehrreihe und zeigte auch Verteidigerqualitäten: Etliche Male köpfte er den Ball nach Paderborner Standards aus dem Strafraum. Seine Torkrise hält an. Note 4,0
● Carlos Gruezo (67. für Baier) Trotz ansprechender Leistung gegen Schalke saß er lange Zeit nur auf der Bank. Bissig im Zweikampf.
● Noah Sarenren Bazee (67. für Richter) Gegen Schalke hatte er mit einem feinen Tor das vorentscheidende 2:0 erzielt, gegen Paderborn sollte er die Offensive beleben. Gelang ihm mäßig.
● Jeffrey Gouweleeuw (75. für Jedvaj) Der Niederländer gilt als Stammkraft, saß zuletzt wegen Trainingsrückstand aber auf der Bank. Ein Platz, der ihm weniger gefällt.
● Sergio Córdova (75. für Löwen) Gegen Schalke war er noch Torschütze, gegen Paderborn ohne Effekt nach seiner Einwechslung.
● Stephan Lichtsteiner (81. für Max) Um Max zu schonen, brachte Herrlich den Schweizer. In Augsburg hat er mittelfristig keine Zukunft mehr.
Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.