Klangerfrischung mit internationalem Flair
David Schöndorfer holt für sein Konzert Kollegen aus Spanien und Luxemburg nach Königsbrunn
Königsbrunn Immer mehr wird die Königsbrunner Klangerfrischung zu einem Ereignis, das den aktuellen europäischen Gedanken auf musikalische Weise lebt und präsentiert – wie das vor allem für Ensembles im klassischen Bereich seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit ist. Zur 14. Auflage der Klassikreihe präsentiert der Klarinettist David Schöndorfer somit am Samstag, 19. Oktober, um 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindesaal St. Johannes ein Quintett mit Musikern spanischer, luxemburgischer sowie deutscher Herkunft und Vergangenheit – wer mag, kann auch noch zwischen bayerischer und sächsischer Herkunft unterscheiden.
Ein Klarinettenquintett, das bedeutet, vier Streicher und eine Klarinette: Gastgeber David Schöndorfer (Klarinette), dann der Klangerfrischungsfreunden längst bekannte Cellist Werner Stephan, Markus Stolz an der Geige, Fátima Poblete Gálvez (Bratsche) und Diego Ponce Hase (ebenfalls Geige).
Fátima Poblete Gálvez wurde 1987 in Madrid (Spanien) geboren. Zu Beginn ihrer Ausbildung besuchte sie das Konservatorium ihrer Heimatstadt, studierte in San Sebastián und schließlich an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Seit 2015 ist sie in der Bratschengruppe des MDR-Sinfonieorchesters beschäftigt.
Diego Ponce Hase, 1994 in Karlsruhe geboren, begann 2004 seine Ausbildung am „Conservatorio Profesional de Música de Salamanca“, die er 2012 abschloss. Ab 2012 studierte er an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“Weimar, seit September 2018 hat er einen Zeitvertrag bei den Ersten Violinen der Staatskapelle Berlin.
Markus Stolz, geboren 1989 in Trier, besuchte parallel zur Schule das Konservatorium der Stadt Luxemburg. Über die Lübecker Musikhochschule, wechselte auch er an die Hochschule für Musik und Theater nach Leipzig. Er war Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie und von 2016 bis 2018 bei den Ersten Geigen im MDR-Sinfonieorchester engagiert.
Werner Stephan (1990) studierte ab 2009 an der Hochschule für Künste Bremen. Danach startete er seinen Master of Music in Frankfurt. Von 2010 bis 2017 war er Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und absolvierte die Akademie der Deutschen Oper Berlin. Seit 2019 ist er stellvertretender Solocellist der Philharmonie Südwestfalen.
Bleibt noch die Klarinette, David Schöndorfer. Der 28-jährige Student von Professor Ralph Manno (Köln) ist seit März fest angestellter stellvertretender Soloklarinettist bei den Münchner Symphonikern. Seit 2012 organisiert und präsentiert er die Königsbrunner Klassikreihe Klangerfrischung und sorgt damit zweimal im Jahr für eines der klassischen Highlights der Brunnenstadt.
Alle fünf waren sich bei der Programmauswahl für den Klangerfrischungsabend schnell einig: Öffnen wollen sie mit dem Münchner Klarinettisten Heinrich Joseph Baermann, der bis 1834 an der Spitze der Königlich-Bayerischen Klarinettisten stand. Alsdann wird aus dem Quintett ein Quartett, das sich ohne Klarinette dem Streichquartett Nr.12 op 96 von Antonin Dvorak widmet.
Im zweiten Teil des Abends sind die Musiker aber wieder vereint zu einem der schönsten und anspruchsvollsten Klarinettenquintette seiner Zeit, ein Alterswerk von Johannes Brahms. Die vier Sätze, 1891 entstanden, vereinen noch einmal Brahms musikalisches Leben. Außerdem verfügte der Meister über entsprechendes Selbstbewusstsein, mit musikalischen Normen des ausgehenden 19. Jahrhunderts so umzugehen, wie es ihm beliebte. So schreibt er dem Quintett weniger die Selbstständigkeit der Einzelstimmen zu, als vielmehr eine klangliche Homogenität, in der die Klarinette einen ganz besonderen Farbwert darstellt.
Man darf also erneut gespannt sein auf die Klangerfrischung am Samstag, 19. Oktober, im großen Gemeindesaal St. Johannes. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.