SPD setzt auf OB-Kandidat Dirk Wurm
Es ist ein nachvollziehbares parteiinternes Vorgehen: Vor der Jahreshauptversammlung am Donnerstag wird kein SPD-Vertreter offiziell bestätigen, dass Dirk Wurm als OB-Kandidat ins Rennen gehen wird. Dass es aber so kommen wird, ist längst absehbar. Die SPD hat bei ihrer Suche nach einem geeigneten Kandidaten immer betont, dass es die Person mit den besten Chancen sein wird. Nichts lässt gegenwärtig glauben, dass ein Überraschungskandidat aus dem Hut gezaubert wird. Es wäre zudem wenig überzeugend, zu einem vergleichsweise späten Zeitpunkt einen OB-Kandidaten von außerhalb zu präsentieren, der in Augsburg bislang wenig bekannt ist.
Da die CSU auf eine Frau in Person der Bürgermeisterin Eva Weber setzt, hält die SPD aus wahlstrategischen Überlegungen mit einem Mann dagegen. Es muss ein Kandidat sein, der in Augsburg lebt und bekannt ist. Dirk Wurm erfüllt diese Voraussetzungen. Seit dem Jahr 2014 ist er Teil der Stadtregierung, Wurm agiert als Ordnungs- und Sportreferent. Es sind Referate, die ihn mit vielen Bürgern in Kontakt bringen. Feuerwehren sind ebenso sein Bereich wie Sportvereine. Das ist für eine Persönlichkeitswahl, wie es die OB-Wahl nun einmal ist, keine schlechte Voraussetzung.
Allerdings eilt Wurm auch der Ruf nach, mitunter etwas arrogant aufzutreten. Das ließe sich im anstehenden Wahlkampf wohl abstellen. Rhetorisch ist der 40-Jährige fit. Berührungsängste kennt er nicht. Ähnlich wie Fraktionschef Florian Freund hat Wurm die Züge eines Sonnyboys, sagen zumindest die Parteifreunde. Auch dies ist ein Pfund, mit dem die SPD mit ihrem Kandidaten Dirk Wurm im Wahlkampf wuchern möchte.