Wer denkt an die Retter?
Wenn es schneit und schneit und schneit, dann wird die weiße Pracht zum Problem: Zuerst auf den Straßen, irgendwann auch, weil Lawinen ins Tal donnern und ganze Täler gesperrt werden müssen. Allen Dramen zum Trotz ist Schnee für viele der Stoff, aus dem die Träume sind. Auf Pisten, in Loipen und – vor allem – in Form von unverspurten Tiefschneehängen. Nur wer das kennt, kann das verstehen.
Wer abseits gesicherter Pisten unterwegs ist, der muss sich weitaus mehr mit der Materie Schnee beschäftigen als ein Wintersportler auf gesicherten Pisten. Er muss oft die Entscheidung treffen, ob ein bestimmter Hang befahren werden kann oder nicht. Das Wissen um die Entstehung von Lawinen und die Möglichkeiten der Sicherheitstechnik haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Vielleicht ist so zu erklären, dass die Zahl der Wintersportler abseits der Pisten zwar stark zugenommen hat, Lawinenunfälle mit schlimmen Folgen aber nicht.
Der Bürgermeister von Lech, Ludwig Muxel, weiß wegen der Lawinengefahr nicht, wann die Retter das vierte Lawinenopfer suchen können. Viel riskiert hatten die 20 Vorarlberger Bergretter schon am Samstagabend, als sie stundenlang bei gefährlichen Bedingungen im Einsatz waren.
Im Allgäu stehen tagein, tagaus in den örtlichen Bereitschaften 500 Frauen und Männer der Bergwacht bereit. Hoffentlich denken diejenigen, die in gefährliche Hänge fahren, auch an diese Retter. Im Ernstfall riskieren die ihr Leben.