In fünf Schritten zur Auszeichnung
Bildung Die Via-Claudia-Realschule Königsbrunn ist die erste Fairtrade-School im Landkreis, dabei ist fair gehandelter Kaffee im Lehrerzimmer nur der Anfang. Wie die Schüler Bewusstsein schaffen
Königsbrunn Fünf Kriterien muss eine Schule erfüllen um FairtradeSchool zu werden und die Via-Claudia-Realschule arbeitete ein Jahr daran. Nun hat sie das Ziel erreicht und ist sie die erste Fairtrade-School im ganzen Landkreis. Zu den Kriterien gehört es, ein Schulteam zu gründen, einen Kompass zu erstellen, wie das Ziel erreicht werden soll, das Thema fairer Welthandel im Unterricht zu bearbeiten und Aktionen rund um die Thematik durchzuführen. Und natürlich sollen auch fair gehandelte Produkte in der Schule verwendet werden. Die Realschüler kicken nun im Schulsport mit Fußbällen aus fairem Handel. Auf Initiative der Fachschaft Geografie der Universität Augsburg beteiligte sich die Via-ClaudiaSchule an der Kampagne „Fairtrade-Schools“, des gemeinnützigen Vereins TransFair und strebte damit den Status einer „FairtradeSchool“an. Nach erfolgreichem Durchlaufen der geforderten fünf Kriterien erhielt sie jetzt vom Verein TransFair, im Rahmen einer informativen und musikalisch umrahmten Feierstunde, den Titel einer Fairtrade-School verliehen, was eine entsprechende Urkunde bestätigte.
Projektleiter Mark Specht erläutert: „Die Kampagne hat das Ziel, mithilfe des Themas Fairer Handel Schulen dabei zu unterstützen, globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung im gesamten Schulleben umzusetzen. Sie vermittelt den Schülerinnen und Schülern Wissen und Kompetenzen zu nachhaltigem Konsum und zeigt praktische Handlungsmöglichkeiten auf.“Mit der Auszeichnung wird das Engagement für den Fairen Handel bestätigt und ein Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Bauernund Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika geleistet. Die Via-Claudia-Realschule erfüllte die fünf Kriterien äußerst erfolgreich.
Zu Beginn der Aktion wurde ein Fairtrade-Schulteam, bestehend aus Lehrern, Schülern sowie dem Elternbeirat und weiteren Interessenten, wie Mitarbeitern der Weltläden Königsbrunn und Augsburg gegründet. Der entsprechende Fairtrade-Kompass wurde von Rektor Peter Schwarz für gut befunden und unterzeichnet.
Fair gehandelte Produkte wurden fortan an der Schule verkauft und verzehrt. So gibt es im Lehrerzimmer Kaffee aus fairem Handel, im Pausenverkauf wird Orangensaft aus fairem Handel (GEPA) angeboten. Für den Schulsport benutzen die Schüler jetzt fair gehandelte Fußbälle und im Raum der Schülermitverwaltung (SMV) kann Schulkleidung beispielsweise ein T-Shirt mit Schullogo aus fairem Handel erworben werden.
In mindestens zwei Klassenstufen wird der faire Handel im Unterricht behandelt. „Gemeinsam mit meinen Lehrerkollegen bieten wir das Thema in den Fächern Geografie, Haushalt & Ernährung, Informationstechnologie und Biologie an“, so Specht.
Bei Schulaktionen, wie dem pädagogischen Tag zum Thema Fairtrade, mit einem Fachvortrag der Leiterin des Weltladens Augsburg, Ute Michallik, einer Nikolausaktion mit Fairtrade-Schokolade durch die SMV, bei der Bewirtung beim Elternsprechtag und dem Tag der offenen Tür war das Thema Fairtrade stets präsent. Im Rahmen der Feierstunde überreichten Mitarbeiter aus dem Weltladen Königsbrunn eine Geschenktüte mit fair gehandelten Leckerein und vier Schülerinnen der achten Jahrgangsstufe erzählten über ihre Erfahrungen zum Thema Fairtrade. Leckere Cookies und Waffeln, natürlich ausschließlich aus fair gehandelten Zutaten, hatten Schüler der Klasse 7 c, unter Anleitung von Hauswirtschaftslehrerin Ursula Aurich für die Festgäste gebacken.
Carina Bischke vom Verein TransFair lobte das vorbildliche Engagement an der Via-ClaudiaRealschule, der sie, als erste Schule im Landkreis Augsburg, jetzt den Titel einer Fairtrade School verleihen konnte. „Es bleibt zu hoffen, dass zu den bisherigen 539 Fairtrade-Schulen in Deutschland, 178 davon in Bayern, noch viele engagierte Schulen hinzukommen“, betonte Bischke, „denn die achtsamen jungen Menschen von heute, bestimmen die Zukunft der Welt von morgen“.