Greifvögel gerettet
Artenschutz kann erfolgreich sein. Das zeigt das Beispiel der Wiesenweihe im Ries. Es ist dem persönlichen Engagement von Konrad Bauer zu verdanken, der seine ganze Freizeit für diese Vogelart opfert. Ihm ist es über die Jahre auch gelungen, die Landwirte – Öko- wie Biogasbetriebe – für seine Sache zu begeistern. Nur dank dieses besonderen Zusammenspiels von Naturschutz und Landwirtschaft konnte der Bestand der Wiesenweihe auf dieses erfreuliche Niveau wachsen. Bauer ist ein Vorreiter im Vogelschutz in Bayern.
Die Wiesenweihe im Ries zählt zu den Gewinnern. Trotz dieses Erfolgs darf man nicht vergessen, dass es besonders viele Verlierer unter den anderen Bodenbrütern in Bayern gibt. Herkömmliche Artenhilfsprogramme greifen nicht. Der Brachvogel hat keinen Nachwuchs. Auch der Kiebitz ist hoch gefährdet. Das Hauptproblem ist die Entwicklung in der Landwirtschaft. Es fehlt das Grünland.
Um so wichtiger ist es, regionalspezifische Artenhilfsprogramme aufzulegen. Gefragt sind innovative Lösungen. Es fehlen derzeit Anreize, um Landwirte für den Schutz der bodenbrütenden Vögel zu gewinnen. Denn sie haben einen Aufwand. Finanzielle Förderprogramme müssen gezielter eingesetzt werden können.
Und staatliche Artenhilfsprogramme dürfen nicht wegen des „großen Erfolgs“von heute auf morgen eingestellt werden – wie das beim Weißstorch geschehen ist. So stößt man die Leute vor den Kopf, die sich jahrelang um die Vögel gekümmert haben. Die Netzwerke müssen angesichts der großen Zahl von Brutpaaren jetzt erst recht gepflegt werden. Denn mit der Zahl der Vögel wachsen auch die Probleme vor Ort.