Haltespur für Elterntaxis und ein bunter Hof
Mit dem Umbau der Grundschule Nord will die Stadt Königsbrunn nicht nur ein modernes Schulhaus errichten. Im Zuge des Projekts sollen auch einige verkehrstechnische Probleme gelöst werden
Die Sanierung der Königsbrunner Grundschulen Nord und Süd ist beschlossene Sache. Die Planungen dafür werden nun Schritt für Schritt konkretisiert, damit die Baumaßnahmen 2019 schnellstmöglich beginnen können. Jetzt hat der Bauausschuss die Planungen für die König-Otto-Schule in Augenschein genommen. Die Außenanlagen sehen mehr Parkplätze und eine „Anlieferspur“für Eltern vor, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
Bisher hielten die Eltern nämlich oft in der Lerchenstraße und ließen ihre Sprösslinge dort aussteigen. Doch das Verhalten einiger Erwachsener sieht die Polizei durchaus mit Sorge. Teilweise wurde nämlich in zweiter Reihe geparkt, sagte Maximilian Wellner (CSU). Dadurch wurde nicht nur die Straße verstopft, teils ergaben sich auch gefährliche Situationen, weil die Kinder zwischen den Autos hindurchliefen. Die Sorge: In solchen Situationen könnte ein Kind leicht übersehen und angefahren werden.
Diese Situation soll mit dem neuen Fahrstreifen entschärft werden. An der Heidestraße soll die zusätzliche Spur entstehen, die Eltern können vermehrt dort anfahren und die Kinder verabschieden. Auch die Schulbusse sollen dort anfahren und die Kinder aussteigen lassen. Nach dem Umbau haben die Kinder dort nur noch einen kurzen Weg zum Schuleingang. Diese Lösung ist aus Sicht der Mehrheit der Ausschussmitglieder auch nötig: „Man muss sich nur die Größe des Schulsprengels anschauen. Da wird es schwierig, die Kinder mit Rad oder zu Fuß zur Schule zu schicken, zumal sie erst in der vierten Klasse den RadlFührerschein machen“, sagte Bürgermeister Franz Feigl (CSU). Dem schlossen sich auch Helmut Schuler (Freie Wähler) und Florian Kubsch (SPD) an.
Der größte Teil des Neubaus wird auf dem heutigen Pausenhof errichtet. Der Altbau an der Lerchenstraße bis zur Turnhalle wird abgerissen. An dieser Stelle entsteht ein kleiner Park, der teilweise eingezäunt wird und zu Schulzeiten nur den Schülern und Lehrern zur Verfügung stehen soll. Der neue Pausenhof entsteht an der Südostseite der Schule. Die Planerfirma Eger & Partner wird dabei die bunte Gestaltung in verschiedenen Höhen des heutigen Pausenhofs weiterführen: „Vor neun Jahren war das unser Vorzeigeobjekt. Heute sind solche Gestaltungen Standard“, sagte Franz-Josef Eger bei der Vorstellung. Ein Trampolin ist in dem neuen Hof ebenfalls geplant, dazu wird der Freiluftfußballplatz erneuert und die vorhandenen Spielgeräte ins neue Areal integriert.
Verbessert werden soll auch die Parkplatzsituation. An der Buszufahrt entstehen neue Parkbuchten, ebenso an der Lerchenstraße. Bisher waren dort einige wenige Plätze pa- zur Fahrbahn, jetzt sollen neue Schrägparkplätze geschaffen werden. Dadurch soll auch die Stauung zu Stoßzeiten reduziert werden. Der Plan ist, dass Eltern, die ihre Kinder dort aussteigen lassen, durch die Lerchenstraße wegfahren. Für Mitarbeiter gibt es im Norden der Schule Stellplätze. In der Planung nicht erfasst ist der Sportbereich. Dort muss ein Extra-Förderantrag gestellt werden.
Erweitert wird der Hort der Grundschule: Dort wird das Raumangebot vom Bedarf für zwei Gruppen auf den von vier und 100 Kindern aufgestockt. Dazu werden mehr Toiletten und eine Dusche im Erdgeschoss eingebaut, zudem entstehen zwei neue Gruppenräume.
Für die neuen Außenanlagen werden Baukosten von etwa 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Das klinge schon deutlich besser als bei den ersten Schätzungen, sagte Helmut Schuler. Damals waren noch 2,1 Millionen veranschlagt worden. Für den Umbau des Hortes werden wohl etwa 1,6 Millionen Euro fällig. Damit waren die Ausschussmitglieder einverstanden, die endgültige Entscheidung fällt der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 20. März.
Diese Maßnahmen sind nur ein Teil des großen Gesamtumbaus. Die Schule wird schrittweise runderneurallel ert. Der Altbau an der Lerchenstraße ist derart marode, dass er abgerissen werden muss. Im heutigen Pausenhof wird ein neuer Trakt errichtet. Die Arbeiten sollen so getaktet werden, dass der Unterricht normal weitergehen kann. Während der Neubau entsteht, bleiben die Kinder in ihren alten Klassenräumen.
Danach ziehen sie in den Neubau um. Die Arbeiten sollten eigentlich schon in diesem Jahr beginnen. Da die erforderlichen Genehmigungen und Förderbescheide erst Anfang 2018 vorlagen, bekam die Stadt aufgrund der momentan vollen Auftragsbücher der Baufirmen allerdings kein passendes Angebot mehr. So soll der Bau im kommenden Jahr angegangen werden.
Der neue Pausenhof entsteht an der Südostseite
Die Parkplatzsituation soll verbessert werden