Die Luft in Augsburg wird nur wenig besser
Der Stickoxid-Wert wurde in der Karlstraße im letzten Jahr wieder überschritten. Doch es gibt Hoffnung
In Augsburg ist der Grenzwert für das gesundheitsschädliche Verbrennungsgas Stickstoffdioxid an der Messstation in der Karlstraße auch im vergangenen Jahr überschritten worden. Eine vorläufige Auswertung der Messdaten ergab einen durchschnittlichen Jahreswert von 44 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erlaubt sind maximal 40 Mikrogramm. Wie in den anderen bayerischen Großstädten mit zu hohen Werten gab es aber auch in Augsburg einen leichten Rückgang. Im Jahr 2016 wurden noch 46 Mikrogramm ermittelt. Auch an Messstationen in München, Nürnberg und Regensburg gab es einen Trend in dieser Größenordnung.
Das macht es unwahrscheinlich, dass der Rückgang allein an speziellen Augsburger Maßnahmen – im Juni 2016 war die Umweltzone verschärft und Autos mit gelber Plakette ausgesperrt worden – liegt. In Prognosen war ohnehin nur von einer Reduktion um weniger als zwei Prozent ausgegangen worden.
Wie in anderen Städten dürfte auch die Verjüngung der Auto-Flotte, möglicherweise verstärkt durch Kaufanreize von Autoherstellern für neuere sauberere Diesel-Autos, eine Rolle gespielt haben. In den vergangenen Jahren ist der Stickstoffdioxidwert in Augsburg im Trend gesunken. 2015 gab es in der Karlstraße noch 49 Mikrogramm als Jahresmittelwert, 2009 waren es 57 Mikrogramm.
Die Stadt ist momentan wie berichtet dabei, einen Generalplan zur Senkung der Stickoxidwerte zu entwickeln. Die Erstellung der Planung wird aus dem eine Milliarde schweren Fördertopf von Bundesregierung und Autoherstellern gefördert. Das Förderprogramm war nach dem Diesel-Skandal und den Diesel-Gipfeln in Berlin aufgelegt worden. Kommunen können sich damit unter anderem „intelligente Ampeln“für Grüne Wellen, Elektromobilitäts-Programme oder Parkand-ride-Plätze fördern lassen. Ein endgültiges Konzept, was wann erledigt werden soll, liegt in Augsburg noch nicht vor. Stickstoffdioxid kann unter anderem zu Atemwegserkrankungen führen. Es entsteht vor allem als Abgas aus dem Verkehr.
Feinstaub spielt in der Stadt Augsburg hingegen seit Jahren keine große Rolle mehr. Die kritische Grenze von 50 Mikrogramm im Tagesdurchschnitt wurde zwar in der Karlstraße an 19 Tagen überschritten, allerdings sind bis zu 35 solcher Überschreitungen zulässig.