Eine mutige Mutter
„Ich werde nicht schweigen“erzählt eine beklemmende Kriegsgeschichte
Arte, 20.15 Uhr Über die Nachkriegszeit sind schon viele Geschichten im Fernsehen erzählt worden – über die ersten Jahre direkt nach dem Krieg jedoch kaum. Der Film „Ich werde nicht schweigen“handelt von einer jungen Witwe und Mutter (Nadja Uhl), die hart um das kämpfen muss, was ihr zusteht.
Die Frau namens Margarete Oelkers lebt in Oldenburg, gemeinsam mit ihren beiden kleinen Söhnen. Sie ist Modellschneiderin und hält sich mit kleinen Gelegenheitsarbeiten über Wasser – so arbeitet sie auch für Frau Ahrens (Katja Flint), die Gattin von Dr. Paul Ahrens (Rudolf Kowalski), dem Leiter des Gesundheitsamtes. Er war einst der Vorgesetzte ihres im Krieg gefallenen Mannes, doch nun verweigert er ihr die benötigten Papiere, damit sie die Kriegswitwenrente beantragen kann. Als sie auf dem Amt außer sich gerät und dabei ungewollt eine Glastüre einschlägt, wird sie von Ahrens sofort in die Heil- und Pflegeanstalt in Wehnen eingewiesen, mit der Diagnose Schizophrenie.
Nach ihrer Rückkehr gerät sie unter die Vormundschaft ihres Nachbarn und Ex-SS-Mannes Windhorst (Martin Wuttke), kämpft darum, ihre Kinder wiederzubekommen – und enthüllt ungeheuerliche Vorkommnisse.
Der Film wird vor allem von der Hauptdarstellerin Nadja Uhl getragen. Regisseurin Esther Gronenborn (49, „alaska.de“) erzählt hier die wahre Geschichte ihrer eigenen Großmutter. Mithilfe von Rückblenden, die den Zuschauer sicher nicht unberührt lassen, werden die unfassbaren Methoden verdeutlicht, die in Wehnen 1500 Menschen das Leben kosteten. Klaus Braeuer, dpa