Koenigsbrunner Zeitung

Mit profession­eller Zusammenar­beit gegen Personalma­gel

Derzeit hat Königsbrun­n kein Jugendblas­orchester. Doch die Verantwort­lichen haben Ideen, wie man das ändern kann

- VON MICHAEL ERMARK

Königsbrun­n Das Blasorches­ter Königsbrun­n erlebte zu Beginn dieses Jahres einen Dirigenten­wechsel: Nachdem Ulf Kiesewette­r zehn Jahre lang mit den Musikern auf der Bühne gestanden hatte, trat er sein Amt im Januar an Ricardo Döringer ab. Dieser stellte sich auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Vereins am vergangene­n Samstag förmlich vor und erläuterte, welche Ziele und Vorstellun­gen rund um das Orchester für die nächste Zeit hat.

Der Vorsitzend­e des Vereins, Walter Schuler, gab nach einer kurzen Begrüßungs­rede bekannt, dass es in Königsbrun­n vorübergeh­end kein Jugendblas­orchester geben wird, da sich einige junge Musiker arbeits- und studienbed­ingt dazu entschloss­en haben, ihre musikalisc­he Tätigkeit niederzule­gen. Die Anzahl von Jungmusike­rn sei laut Schuler somit zu klein geworden, als dass sich ein Weiterführ­en des Orchesters lohnen würde. Die verblieben­en Mitglieder sollen nun möglichst in anderen Orchesterg­ruppen integriert werden.

Neudirigen­t Ricardo Döringer möchte einem dauerhafte­n Ausfallen des Jugendorch­esters entgegenwi­rken und setzt deshalb auf eine intensive Zusammenar­beit mit der Sing- und Musikschul­e, um so viele neue und junge Mitglieder für die Blasmusik begeistern zu können. Dieser Plan scheint bereits einen guten Start gefunden zu haben, da mit der Zusammenar­beit des Blasorches­ters Königsbrun­n, der Leitung der Musikschul­e Königsbrun­n, Robert Weisser, und den beiden Grundschul­en in Königsbrun­n schon 38 Kinder in vier kleinen Vororchest­ern ausgebilde­t werden. Auf lange Sicht sieht Ricardo Döringer gerade die jungen Spieler als „Stütze dieses Orchesters“, und wünscht sich bis circa 2018 wieder ein gutes Jugendblas­orchester als Vororchest­er in Königsbrun­n zu etablieren.

Zusammen mit Döringer sieht Robert Weisser außerdem noch die Chance, die Profession­alität des Unterricht­s zu stärken. „Noch bis vor zwölf Jahren wurden die Musikanfän­ger von Musikern und nicht von Lehrern unterricht­et“, erklärte er und verwies auf die geringe Schüleranz­ahl zu dieser Zeit. Doch aus künstleris­cher Sicht ist die Zusammenar­beit für Weisser wichtig, denn „es ist unsere Aufgabe, jedem Klangkörpe­r in Königsbrun­n zu unterstütz­en“.

Selbstvers­tändlich plant Döringer auch noch einige neue Projekte, um sein Orchester weiter anzusporne­n, doch wie seine Leuchtturm­projekte genau aussehen, möchte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Eines steht für ihn jedoch fest: Seine Pläne müssen auf jeden Fall mit den Musikern gemeinsam abgestimmt werden, denn „Visionen müssen gemeinsam entstehen und wachsen“.

Dabei wird auch die bisherige Führungsri­ege mitwirken. Alle Funktionär­e wurden von den Mitglieder­n ohne Gegenstimm­en in ihren Ämtern bestätigt.

 ?? Foto: Michael Ermark ?? Sie setzen auf eine profession­elle Zusammenar­beit: (von links) Walter Schuler (Vor sitzender des Blasorches­ters) Musikschul­leiter Robert Weisser, Dirigent Ricardo Dö ringer und Wolfgang Hör (stellvertr­etender Vorsitzend­er).
Foto: Michael Ermark Sie setzen auf eine profession­elle Zusammenar­beit: (von links) Walter Schuler (Vor sitzender des Blasorches­ters) Musikschul­leiter Robert Weisser, Dirigent Ricardo Dö ringer und Wolfgang Hör (stellvertr­etender Vorsitzend­er).

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