Mit professioneller Zusammenarbeit gegen Personalmagel
Derzeit hat Königsbrunn kein Jugendblasorchester. Doch die Verantwortlichen haben Ideen, wie man das ändern kann
Königsbrunn Das Blasorchester Königsbrunn erlebte zu Beginn dieses Jahres einen Dirigentenwechsel: Nachdem Ulf Kiesewetter zehn Jahre lang mit den Musikern auf der Bühne gestanden hatte, trat er sein Amt im Januar an Ricardo Döringer ab. Dieser stellte sich auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am vergangenen Samstag förmlich vor und erläuterte, welche Ziele und Vorstellungen rund um das Orchester für die nächste Zeit hat.
Der Vorsitzende des Vereins, Walter Schuler, gab nach einer kurzen Begrüßungsrede bekannt, dass es in Königsbrunn vorübergehend kein Jugendblasorchester geben wird, da sich einige junge Musiker arbeits- und studienbedingt dazu entschlossen haben, ihre musikalische Tätigkeit niederzulegen. Die Anzahl von Jungmusikern sei laut Schuler somit zu klein geworden, als dass sich ein Weiterführen des Orchesters lohnen würde. Die verbliebenen Mitglieder sollen nun möglichst in anderen Orchestergruppen integriert werden.
Neudirigent Ricardo Döringer möchte einem dauerhaften Ausfallen des Jugendorchesters entgegenwirken und setzt deshalb auf eine intensive Zusammenarbeit mit der Sing- und Musikschule, um so viele neue und junge Mitglieder für die Blasmusik begeistern zu können. Dieser Plan scheint bereits einen guten Start gefunden zu haben, da mit der Zusammenarbeit des Blasorchesters Königsbrunn, der Leitung der Musikschule Königsbrunn, Robert Weisser, und den beiden Grundschulen in Königsbrunn schon 38 Kinder in vier kleinen Vororchestern ausgebildet werden. Auf lange Sicht sieht Ricardo Döringer gerade die jungen Spieler als „Stütze dieses Orchesters“, und wünscht sich bis circa 2018 wieder ein gutes Jugendblasorchester als Vororchester in Königsbrunn zu etablieren.
Zusammen mit Döringer sieht Robert Weisser außerdem noch die Chance, die Professionalität des Unterrichts zu stärken. „Noch bis vor zwölf Jahren wurden die Musikanfänger von Musikern und nicht von Lehrern unterrichtet“, erklärte er und verwies auf die geringe Schüleranzahl zu dieser Zeit. Doch aus künstlerischer Sicht ist die Zusammenarbeit für Weisser wichtig, denn „es ist unsere Aufgabe, jedem Klangkörper in Königsbrunn zu unterstützen“.
Selbstverständlich plant Döringer auch noch einige neue Projekte, um sein Orchester weiter anzuspornen, doch wie seine Leuchtturmprojekte genau aussehen, möchte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Eines steht für ihn jedoch fest: Seine Pläne müssen auf jeden Fall mit den Musikern gemeinsam abgestimmt werden, denn „Visionen müssen gemeinsam entstehen und wachsen“.
Dabei wird auch die bisherige Führungsriege mitwirken. Alle Funktionäre wurden von den Mitgliedern ohne Gegenstimmen in ihren Ämtern bestätigt.