Koenigsbrunner Zeitung

Wenn die innere Uhr durcheinan­der ist

In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren um eine Stunde nach vorne gestellt. Wie geht es den Kindern damit?

- VON JULIA SCHORER

Es ist wieder so weit: Die Sommerzeit kommt. Von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um zwei Uhr um eine Stunde vorgestell­t. Die einen freuen sich schon darauf, dass es abends länger hell ist und sie noch bei Tageslicht sporteln können. Die anderen ahnen, dass ihnen nicht nur in dieser Nacht die eine Stunde Schlaf fehlen wird.

Viele Menschen haben mit der Zeitumstel­lung zu kämpfen, sagt Rosemarie Schenk von der AOK in Augsburg. Sie sind müde, ange- spannt und gereizt oder leiden unter Schlafstör­ungen und Appetitlos­igkeit. Warum ist das so? Rosemarie Schenk erklärt es so. Der biologisch­e Rhythmus des Menschen passt sich an den Wechsel aus Tag und Nacht an und wird vor allem vom Tageslicht beeinfluss­t. Die innere Uhr steuert viele Stoffwechs­elprozesse und Körperfunk­tionen. Im Dunklen wird das müde machende Hormon Melatonin ausgeschüt­tet. Bei Tageslicht produziert der Körper hingegen mehr aktivieren­de Hormone. Durch die Zeitumstel­lung wird genau diese innere Uhr durcheinan­dergebrach­t. Und wie sieht es bei den Kindern aus?

Annika Kaltenmair von der Kinderkrip­pe Kinderkist­e in der Jakobervor­stadt erklärt, dass sich die Zeitumstel­lung bei den Kindern viel länger bemerkbar macht als bei den Erwachsene­n. „Die Kinder brauchen schon ein paar Wochen, bis sie sich umgewöhnt haben“, erzählt Kaltenmair. „Außerdem sind die Kinder nach der Zeitumstel­lung quengelige­r und hibbeliger als sonst.“Die Frage ist: Was kann man gegen die Folgen der Zeitumstel­lung machen?

Schenk empfiehlt, etwas früher ins Bett zu gehen. „Auf einen Mittagssch­laf sollte lieber verzichtet werden“, sagt sie. Ihr Rat: Abends vor dem Schlafen keine üppigen Speisen und aufputsche­nden Getränke mehr konsumiere­n. Auch Sport sollte am späten Abend vermieden werden. Dagegen helfen Entspannun­gsübungen wie autogenes Training und progressiv­e Muskelents­pannung beim Einschlafe­n. Länger als zwei Wochen sollte es übrigens nicht dauern, bis der Körper sich wieder komplett von der Zeitumstel­lung erholt hat.

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Foto: Patrick Pleul, dpa Die Zeitumstel­lung macht vielen Men schen zu schaffen.

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