Wenn die innere Uhr durcheinander ist
In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren um eine Stunde nach vorne gestellt. Wie geht es den Kindern damit?
Es ist wieder so weit: Die Sommerzeit kommt. Von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um zwei Uhr um eine Stunde vorgestellt. Die einen freuen sich schon darauf, dass es abends länger hell ist und sie noch bei Tageslicht sporteln können. Die anderen ahnen, dass ihnen nicht nur in dieser Nacht die eine Stunde Schlaf fehlen wird.
Viele Menschen haben mit der Zeitumstellung zu kämpfen, sagt Rosemarie Schenk von der AOK in Augsburg. Sie sind müde, ange- spannt und gereizt oder leiden unter Schlafstörungen und Appetitlosigkeit. Warum ist das so? Rosemarie Schenk erklärt es so. Der biologische Rhythmus des Menschen passt sich an den Wechsel aus Tag und Nacht an und wird vor allem vom Tageslicht beeinflusst. Die innere Uhr steuert viele Stoffwechselprozesse und Körperfunktionen. Im Dunklen wird das müde machende Hormon Melatonin ausgeschüttet. Bei Tageslicht produziert der Körper hingegen mehr aktivierende Hormone. Durch die Zeitumstellung wird genau diese innere Uhr durcheinandergebracht. Und wie sieht es bei den Kindern aus?
Annika Kaltenmair von der Kinderkrippe Kinderkiste in der Jakobervorstadt erklärt, dass sich die Zeitumstellung bei den Kindern viel länger bemerkbar macht als bei den Erwachsenen. „Die Kinder brauchen schon ein paar Wochen, bis sie sich umgewöhnt haben“, erzählt Kaltenmair. „Außerdem sind die Kinder nach der Zeitumstellung quengeliger und hibbeliger als sonst.“Die Frage ist: Was kann man gegen die Folgen der Zeitumstellung machen?
Schenk empfiehlt, etwas früher ins Bett zu gehen. „Auf einen Mittagsschlaf sollte lieber verzichtet werden“, sagt sie. Ihr Rat: Abends vor dem Schlafen keine üppigen Speisen und aufputschenden Getränke mehr konsumieren. Auch Sport sollte am späten Abend vermieden werden. Dagegen helfen Entspannungsübungen wie autogenes Training und progressive Muskelentspannung beim Einschlafen. Länger als zwei Wochen sollte es übrigens nicht dauern, bis der Körper sich wieder komplett von der Zeitumstellung erholt hat.