Der Test geht auch digital
Die Industrie- und Handelskammer hat ihr neues Prüfungszentrum eröffnet. Jetzt ist man fit für die Zukunft
Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben kann jetzt auch in Prüfungen moderne Technik nutzen. Im neuen Prüfungszentrum, das von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und IHK-Präsident Andreas Kopton eingeweiht wurde, sind in einer mündlichen Prüfung Präsentationen an modernen Bildschirmen (4K-Smartboards) möglich. Mit iPads werden noch in diesem Jahr die ersten elektronischen Prüfungen abgenommen. Damit, so Kopton, sei man auf dem aktuellsten Stand der Technik und lege die Basis für den digitalen Wandel in der Aus- bildung. Davon war auch Ilse Aigner bei ihrem Rundgang durch das Zentrum beeindruckt und testete das ein oder andere Gerät gleich selbst. „Die Ausbildung ist der größte Schatz der Kammern, und nur auf dem Stand der neuesten Technik lässt sich das Niveau hochhalten“, erklärte sie im Anschluss zahlreichen Medienvertretern.
Das neue Prüfungszentrum hat sich die Kammer rund drei Millionen Euro kosten lassen. Es erstreckt sich über rund 2000 Quadratmeter und ist am Hauptsitz der IHK untergebracht. Um diesen Platz zu geDie winnen, wurde die IHK Akademie in den Sigma Techno Park ausgelagert. Zuvor waren Pläne gescheitert, das Prüfungszentrum als Neubau am Theodor-Heuss-Platz zu errichten. Die IHK beugte sich den Anwohnerprotesten.
Dass sich der Ausbau des Prüfungszentrums lohnt, zeigen die Prüfungszahlen. Im Zuge einer dualen Ausbildung finden pro Jahr etwa 17 000 Menschen für Zwischen- und Abschlussprüfungen den Weg ins Prüfungszentrum der IHK. Dazu kamen 2016 rund 6500 Prüflinge aus Aufstiegsfortbildungen und weitere 2500 legten ihre Prüfung für Sachund Fachkunde ab. Geprüft werden sie von rund 5000 ehrenamtlichen Prüfern.
Dass die Zahlen für ein gutes Ausbildungsniveau in Schwaben sprechen, bestätigt auch eine von Handwerkskammer und IHK 2014 in Auftrag gegebene Untersuchung. Dem Gutachten nach, weist Schwaben eine Ausbildungsdichte (Anzahl von Auszubildenden pro 100 Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten) auf, die im Vergleich zu anderen Regierungsbezirken „ihresgleichen sucht“.