Weniger reden, mehr machen
Zu dem Artikel „BUND kritisiert Gemeinden für Flächenversiegelung“von Christopher Czernecki, erschienen am 6. März, ist folgender Leserbrief bei uns eingegangen:
In der Tat tritt der BUND hier in eine offene Wunde der Kommunen. Die Leute sind verzweifelt auf der Suche nach möglichst urbanem Wohnraum in der Stadt. Jedoch versucht die Stadt Ellwangen verzweifelt in der ehemaligen Kaserne ein Wohnquartier in der Zukunft auszubauen. Bis hier gewohnt und gelebt werden kann, werden Jahre vergehen und allein in den Abriss der bestehenden Gebäude Millionen zu investieren sein. Dies mag in Zukunft helfen, jedoch auf Sicht der nächsten Jahre und auch kurzfristig keinesfalls. Wieso nutzt man nicht die bestehende Infrastruktur. Allein in Ellwangen sind in Zentrumsnähe zum Bahnhof mehrere 10´000m2 Fläche frei, BAG-Gelände, Mödinger. Die Stadt oder deren Vertreter im Gemeinderat verstecken sich hinter ihren eigenen Interessen und dem täglichen klein-klein. Hier ist Fläche vorhanden, urban, zentrumsnah mit perfekter Anbindung zu Bus und Bahn, Ärzte und Geschäften. Anstatt diesen Flächen eine Entwicklung zu ermöglichen, blockiert man hier seit Jahren ein Fortschreiten. Das hohe Ross auf dem die Stadt sitzt kann sie sich schon lange nicht mehr leisten. Absurde Vergleiche mit Metropolen wegen roten Sofas auf dem
Marktplatz oder vermeintlicher Publikumsmagnete siehe C&A, K&L, etc. haben doch nie wirklich Leute nach Ellwangen gebracht. Die Branche um den Bau liegt ebenfalls brach, keinerlei Entwicklung findet in diesem Bereich mehr statt.
Somit sollte die Stadt doch etwas weiterdenken, auch im Hinblick auf die LGS. Um Menschen nach Ellwangen zu bringen und Einnahmen zu generieren, ist es am einfachsten Leute hier anzusiedeln. Es geht nicht nur um den wahnsinnig hohen Bedarf an Wohnraum, es geht auch darum die Firmen am Ort zu halten. Wohnraum ist auch für potentielle Arbeitnehmer bzw. Arbeitgeber ein entscheidender Faktor. Durch die Entwicklung bestehender Flächen könnte eine gewinnbringende Lösung für alle (Mensch, Natur, Umwelt) möglich sein. Der Mangel an Wohnraum, egal ob im Miet- oder Sozialwohnungsbereich, könnte wesentlich entspannt werden. Und selbst Baufirmen könnten den aktuellen Lehrstand nutzen und die Leere am Bau überbrücken, weitere Steuern würden generiert. Hierbei gäbe es vor allem einen Gewinner, und das sind die Kommunen selbst. Etwas mehr Weitblick und nicht nur das Gerede von Grüner Politik, sondern auch die Umsetzung würde den Kommunen gut. Die Heuchelei ist nicht herbeigeredet, sie ist real.