1000 Jahr-Feier prägt den Neujahrsempfang
Viele waren in den Bürgersaal des Rathauses gekommen – Mehrfachblutspender wurden geehrt
- Das 1000-jährige Jubiläum der Gemeinde Stödtlen hat im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs im Bürgersaal des Rathauses gestanden. Feierlichkeiten, wie sie Stödtlen bisher noch nicht gesehen hat. Der würdige Rahmen des Neujahrsempfangs wurde auch genutzt, um Mehrfachblutspender auszuzeichnen. Der feierliche Empfang erhielt durch die wunderschöne Stimme von Hannah Weber, begleitet von Rainer Wegrath am E-Piano, ein festliches Gepräge.
Bürgermeister Jan-Erik Bauer freute sich, dass so viele ins Rathaus gekommen waren, und er begrüßte viele Ehrengäste. Gleich zu Anfang hatte er aber auch ein paar nachdenkliche und kritische Worte parat. „Die Zeit, in der wir aktuell leben, ist geprägt von Krisensituationen, geprägt von großem Wandel“, sagte er und nannte in diesem Zusammenhang die digitale Welt und die Nutzung künstlicher Intelligenz. Er ging auf die Herausforderungen der Energie- und Mobilitätswende genauso ein, wie auf die Aufnahme von Gef lüchteten oder auf die Reformen im Gesundheitswesen. Bauer vergaß in seinen Aufzählungen auch nicht die aktuellen Proteste der Landwirte, welche nur eine Gruppierung von unzufriedenen Bürgern unserer Gesellschaft darstellen würden. „Das alles bereitet mir Kummer“, sagte der Rathauschef und gab allen mit auf den Weg, dass man zusammenstehen solle.
Der Politik riet er, transparent zu handeln und so durch gute Führung für Planbarkeit und Verlässlichkeit zu sorgen. Sein Wunsch war, dass die Politik ihre Arbeit selbstkritisch reflektieren und die Stimmung vor Ort wahrnehmen solle, um mit vernünftigen
Entscheidungen das Vertrauen wieder zurückgewinnen zu können.
Nach diesem Exkurs auf das große Ganze ging Bauer auf das 1000-jährige Jubiläum von Stödtlen ein, denn hier könnte man die nächsten Wochen und Monate hautnah erleben, was entstehen kann, wenn eine Gemeinschaft gut funktioniert und viele Menschen an einem Strang ziehen. Bei den vielen Terminen im Jubiläumsjahr empfahl der Bürgermeister das Studieren der
Festbroschüre, in der alle Veranstaltungen aufgelistet seien. Bauer ging auf alle Termine ein und hob insbesondere das große Festwochenende von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Juni, ein. Unter dem Titel „Spectaculum Stedilinum“wird an diesem Wochenende richtig gefeiert. Den Auftakt bildet die Eröffnung in der Wildenbergkapelle sowie der Fahneneinmarsch mit Fassanstich auf dem Festgelände. Musikalisch wird am Abend die Band „Die Bande“mit angesagten Hits sowie die Musikgruppen
„Irregang“und „Die Streuner“mit mittelalterlicher Musik für Unterhaltung sorgen. An allen drei Tagen findet ein Lagerleben statt, bei dem verschiedene Gruppierungen die Besucher ins Mittelalter entführen. Neben dem Festwochenende werden übers Jubiläumsjahr verschiedene Veranstaltungen Stödtlen beleben.
Bei den Grußworten lobten sowohl Kreisdezernent Karl Kurz sowie Landtagsabgeordneter Winfried Mack die rührige Gemeinde
Stödtlen und den Zusammenhalt bei der Organisation dieses Mammutfestes. Kurz sagte, dass sich Stödtlen mit seinen 1000 Jahren in guter Gesellschaft mit Wört und Hüttlingen befinden würde, denn diese feiern ebenfalls ihr 1000-jähriges Bestehen. Auch der Kreis würde mit dem Auftritt der „Jungen Philharmonie“sicher einen Beitrag zum Gelingen des Jubeljahres beitragen. „Alles das kann nur funktionieren, wenn viel ehrenamtliches Engagement wie in Stödtlen dahintersteht“, sagte Kurz. Mit Blick auf die Welt sagte er: „Wenn wir zusammenhalten, können wir diese Herausforderungen bewältigen. Wenn man schaut, wie Stödtlen vor ein paar Hundert Jahren ausgesehen hat, zeigt dies, welche tolle Entwicklung der Ort samt des Ostalbkreises genommen hat. Bringen Sie sich weiter in der Gemeinde, in einem Verein oder in der Kommunalpolitik ein, dann wird sich Stödtlen und der Kreis weiter positiv entwickeln“, sagte Kurz.
Landtagsabgeordneter Winfried Mack ging in seiner Rede auf die derzeitige Situation in der Welt und im Land ein. „Die Demokratie hat derzeit einen schweren Stand“, sagte er. Zu 1000 Jahre Stödtlen sagte er schmunzelnd: „Wir vom Land haben dafür gesorgt, dass rechtzeitig zum Jubiläum die Landstraße zwischen Unterschneidheim und Stödtlen komplett saniert wurde, um so viele Menschen zu den Jubiläumsveranstaltungen zu locken.
Bürgermeister Jan-Erik Bauer nutzte den Rahmen, um Mehrfachblutspendern für ihre selbstlose Hilfe zu danken. Es waren dies: Stefanie Egetenmaier und Florian Lutz (jeweils 25 Spenden), Elisabeth Hauber (50) und als Spitzenreiter Wolfgang Meier mit 100 Blutspenden.