Anonyme Briefe und Pannen
Um die drei Kunstwerke auf dem Stadtoval entfacht sich eine Diskussion – „Mauscheleien“soll es nicht gegeben haben
- Um die drei Kunstwerke, die auf dem Stadtoval installiert werden, gab es eine längere Diskussion im Gemeinderat: Nicht um die von der Jury klar empfohlenen Werke an sich, sondern um die Vergabe. Es wurden Fehler gemacht und anonyme Briefe machten die Runde. Schließlich stimmte der Rat (bei einer Gegenstimme) aber doch für den Kauf.
Das sind die drei Kunstwerke: „Es lebe die Freiheit" von Christoph Traube, „4INFORM" von Bruno Nagel und „Aalener Säule" von Jürgen Knubben. Es gab Pannen, räumte Roland Schurig (Kulturamt) ein. So gab es beim Anonymisierungsverfahren einen Fehler, aus zwei Künstlern mit gleichem Nachnamen wurde ein Künstler gemacht.
Eine Bewerbung landete im Mail-Spam-Ordner und war zunächst übersehen worden. Sie seien aber, so Schurig, nach Absprache mit der Jury doch noch in den Wettbewerb aufgenommen worden. Auf den Vorwurf, Knubben habe eine Zusage bereits vor Jahren vom ehemaligen Oberbürgermeister Thilo Rentschler eine Zusage bekommen, ging Schurig nicht näher ein. Norbert Rehm (Aktive Wähler) hatte zweimal nachgefragt. Aber Schurig äußerte sich auf den Vorwurf, dass Knubben nicht von der Ostalb komme.
Knubben, so Schurig weiter, habe in Heidenheim zwei Ausstellungen
kuratiert und der Kreis Heidenheim gehöre in seinem geografischen Verständnis zur östlichen Alb. Ein Bewerber aus Berlin sei dagegen abgelehnt worden. „Fehler sind passiert", fasste
Jürgen Opferkuch (Freie Wähler) zusammen, zu den anonymen Briefen sagte er, dass „diese Art und Weise“gar nicht gehe. Opferkuch, selber Jury-Mitglied, sieht die Jury durch diese Sache ein Stück weit diskeditiert. Auch Andrea Hatma (SPD) saß in der Jury. Auch sie habe zwei Briefe bekommen und sie habe das gemacht, was man mit anonymen Briefen machen sollte – in den Papierkorb werfen. Das Ganze sei nicht optimal gelaufen, eine „Mauschelei" habe es aber jedenfalls nicht gegeben. Für Roland Hamm (Linke) ist das „Ganze zweifelhaft" und „etwas seltsam“, wer Vorwürfe erhebt, soll mit seinem Namen dazu stehen. Wenn an ihnen etwas dran gewesen wäre, hätte es in der Jury keine einstimmige Entscheidung gegeben. Die Wahl der drei Kunstwerke nannte Aalens Oberbürgermeister Frederick Brütting die richtige und die Jury sei sich ja einig gewesen.
Und man könne über Kunst streiten und diskutieren. An Formalitäten auf halten sollte man sich aber nicht.