„KraMies“sind zurück
Ungleiches Tennis-Duo tritt erstmals wieder in Paris an
PARIS (SID) - Sobald der Eiffelturm die Häuserdächer überragt und Kevin Krawietz und Andreas Mies den roten Sand im Schatten des Court Philippe Chatrier betreten, beschleicht das deutsche Spitzendoppel ein besonderes Gefühl. Paris, das ist ein „magischer Ort“für das ungleiche Duo aus Coburg und Köln.
Nach einem Jahr Zwangspause – Mies konnte 2021 aufgrund der Nachwehen einer größeren Knieoperation nicht antreten – wollen sie in dem am Dienstag startenden Wettbewerb an ihre glanzvollen Titelgewinne von vor zwei und drei Jahren bei den French Open anschließen. Dafür muss alles passen.
„Wir nehmen auf jeden Fall wieder dieselbe Umkleidekabine, denselben Spind, das haben wir jetzt zweimal so gemacht“, sagte Mies: „Und Kevin dieselbe Dusche, wenn man reinkommt die zweite rechts. Ein bisschen Aberglaube ist manchmal schon da.“
Krawietz und Mies, die auf Platz neun gesetzt zum Auftakt auf die britisch-finnische Kombination Lloyd Glasspool/Harri Heliovaara treffen, brachten den Doppel-Wettbewerben mit ihrem Premierenerfolg 2019 eine in der Bundesrepublik bis dato unbekannte Aufmerksamkeit. In der Geschichte des Profitennis seit 1968 hatte zuvor noch kein Duo aus zwei deutschen Spielern bei einem GrandSlam-Turnier den Titel gewonnen. Entsprechend intensiv fiel die Feier aus, auch nach ihrer Wiederholungstat ein Jahr später ging es rund.
Doch Anfang 2021 folgte ein schwerer Rückschlag für Mies, sein Knie hielt den Belastungen nicht mehr stand. Krawietz spielte erfolgreich mit dem Rumänien Horia Tecau; erst seit Anfang dieses Jahres starten sie wieder gemeinsam.
„Man hat schon teilweise gemerkt, dass wir letztes Jahr nicht miteinander gespielt haben und sich Spielzüge wieder automatisieren müssen“, sagte Krawietz, der Ruhepol des Teams: „Aber wenn man zweimal die French Open gewinnt, hat man schon das Gefühl, dass man in so eine Phase wieder reinkommt – jetzt sind wir wieder in diesen Flow gekommen.“