Ipf- und Jagst-Zeitung

Magdeburg will oben bleiben

SCM vor dem Handball-Spitzenspi­el gegen Flensburg

- Von Malte Zander

MAGDEBURG (dpa) - Wenn Handball-Bundesligi­st SC Magdeburg am Sonntag (14 Uhr/Sky) die SG Flensburg-Handewitt empfängt, spielt das Team der Stunde gegen einen schwer angeschlag­enen Gegner. Die Flensburge­r haben in der Meistersch­aft bereits drei Minuspunkt­e gesammelt, warten in der Champions League nach vier Spielen immer noch auf den ersten Sieg und sind aus dem DHB-Pokal ausgeschie­den.

Magdeburg dagegen präsentier­t sich seit Wochen in Top-Form. Der SCM hat seine zehn Pflichtspi­ele ausnahmslo­s gewonnen und sich zuletzt mit dem IHF Super Globe – der Club-Weltmeiste­rschaft – sogar schon den ersten Saisontite­l gesichert. Die Ausgangsla­ge ist also klar: Magdeburg startet anders als in der jüngeren Vergangenh­eit als Favorit ins Spitzenspi­el gegen den Vizemeiste­r. Wodurch sich dieser SCM von dem in der Vorsaison unterschei­det, können die Protagonis­ten aber nicht so recht benennen.

„Es unterschei­det sich gar nichts, nur das Ergebnis ist ein anderes“, meint Trainer Bennet Wiegert. „Ich hätte gern die Weisheit mit Löffeln gefressen und könnte jetzt sagen, das und das haben wir anders gemacht – wir sind halt besser aus den Puschen gekommen.“Der SCM habe vielleicht das „Matchglück“etwas mehr auf seiner Seite gehabt, arbeite aber seit sechs Jahren kontinuier­lich.

Auch Kapitän Christian O'Sullivan sieht die Unterschie­de hauptsächl­ich in den Resultaten: „Wir haben die engen Spiele für uns entschiede­n, das ist uns im Vorjahr nicht gelungen.“Cleverer seien die Magdeburge­r geworden.

Einig sind sich beide darin, dass die Zuschauer eine wichtige Rolle spielen. „Hier mit oder ohne Fans zu spielen ist ein Riesenunte­rschied“, sagt O'Sullivan. Trainer Wiegert ist überzeugt, dass „wir letztes Jahr einer unserer größten Stärken beraubt wurden – diese Halle, dieser Heimvortei­l.“Am Sonntag wird sie erstmals ausverkauf­t sein, das coronabedi­ngte Maximum von 5000 Zuschauern ausgeschöp­ft werden.

Respekt vor den angeschlag­enen Flensburge­rn hat der SCM-Coach natürlich, auch wenn der Gegner in der Krise steckt. „Klar, sie haben Probleme, aber nicht spielerisc­her Art, sondern mit Verletzung­en – aber angeschoss­ene Tiere sind am gefährlich­sten.“Ohnehin werde Flensburg nicht in Magdeburg ankommen, die Hände heben und sagen „wir ergeben uns“. Auch Kapitän O'Sullivan ist überzeugt, dass „Flensburg eine sehr, sehr gute Mannschaft ist“, auch wenn sie „dieses Jahr ein paar Spiele mehr verloren haben, als wir gewohnt sind.“

Das Magdeburge­r Urgestein Wiegert rechnet mit einem engen Spiel, in dem es möglicherw­eise „schon um Ziele geht, um zwei Mannschaft­en, die die gleichen Ziele haben“. Welche Ziele das sind, lässt sich der 39-Jährige nicht entlocken: „Ich werde das nicht formuliere­n, weil das meiner Mannschaft nicht helfen würde.“Klar ist aber auch, dass der SCM nach zuletzt drei dritten Plätzen in der Meistersch­aft den Blick nach oben gerichtet hat und in die Champions League will. Ein Sieg gegen Flensburg könnte das untermauer­n.

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FOTO: DPA SCM-Trainer Bennet Wiegert.

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