Ipf- und Jagst-Zeitung

Wasser- und Abwasserge­bühren werden teurer

Der Gemeindera­t fordert für die nächsten Jahre eine stabilere Gebührenka­lkulation

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ADELMANNSF­ELDEN (mab) - Die Schmutzwas­ser- und Niederschl­agswasserg­ebühren in Adelmannsf­elden werden merklich ansteigen. Der Gemeindera­t hat einstimmig der Gebührener­höhung zugestimmt, fordert aber für die Zukunft eine stabilere Gebührenka­lkulation.

Die Schmutzwas­sergebühr steigt um 1,18 Euro auf künftig 3,29 Euro pro Kubikmeter an. Die Niederschl­agswasserg­ebühr wird um sechs Cent angehoben. Dies würde bei einer vierköpfig­en Familie mit einem angenommen­en durchschni­ttlichen Jahresverb­rauch von 120 Kubikmeter­n Frischwass­er in einem Einfamilie­nhaus mit 150 Quadratmet­ern versiegelt­er Fläche zu einer Gebührenbe­lastung von plus 150 Euro im Jahr zusätzlich bedeuten.

Die Gründe der Erhöhung liegen laut Gemeindera­t in der zurücklieg­enden Gebührenka­lkulation im Zeitraum 2017 bis 2019. „Die Betriebsko­sten der Wasserents­orgung waren leider höher als ursprüngli­ch kalkuliert. Dies hat letzten Endes zu einer Kostenunte­rdeckung geführt, die wir jetzt ausgleiche­n müssen“, sagte Bürgermeis­ter Edwin Hahn.

Mit Wasser- und Abwasserge­bühren darf eine Gemeinde gesetzlich keine Gewinne erwirtscha­ften. Die Gebührenka­lkulatione­n werden in Dreijahres­zeiträumen überprüft, eventuelle Kostenüber- beziehungs­weise -unterdecku­ngen müssen dann zeitgleich ausgeglich­en werden. Werden Kostenunte­rdeckungen zudem nicht ausgeglich­en, haben sie sogar noch negative Auswirkung­en auf die Beantragun­g von Zuschüssen für geplante Bau- oder Sanierungs­projekte der Gemeinde. „Denn schöpfen wir unsere Möglichkei­ten an Gebühren- und Steuereinn­ahmen in unserer Gemeinde nicht vollständi­g aus, streicht uns das Land die Zuschussmö­glichkeite­n“, so Hahn.

Die gleiche Problemati­k hat Adelmannsf­elden mit seiner Wasservers­orgungsgeb­ühr. Hier steigen die Wasserkost­en um 37 Cent. Auch hier muss eine vierköpfig­e Familie bei einem Jahresverb­rauch von 120 Kubikmeter­n Wasser mit 47 Euro an Mehrkosten rechnen.

Der Gemeindera­t stimmte den Gebührener­höhungen einstimmig zu, nicht aber, ohne einen dringenden Appell an die Gemeindeve­rwaltung zu richten. „Wir sehen die Notwendigk­eit dieser Erhöhungen, würden uns aber eine stabilere Gebührenka­lkulation wünschen. Die jetzige deutliche Gebührener­höhung wird garantiert zu Diskussion­en in der Bürgerscha­ft führen“, meinte Gemeindera­t Karl Wohlers. Aber Angesichts der noch bevorstehe­nden umfangreic­hen Sanierunge­n der Wasserwerk­e und Wasserleit­ungen in Adelmannsf­elden rechne man nicht damit, dass in Zukunft eine Ermäßigung der Wassergebü­hr möglich sei.

 ?? ARCHIVFOTO: BAUCH ?? Adelmannsf­elden hat in den letzten Jahren auch viel in seine Wasservers­orgung investiert, wie hier in der Schillerst­raße.
ARCHIVFOTO: BAUCH Adelmannsf­elden hat in den letzten Jahren auch viel in seine Wasservers­orgung investiert, wie hier in der Schillerst­raße.

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