Ipf- und Jagst-Zeitung

VfR und das Spiel mit zwei Halbzeiten

Fußball-Regionalli­gist Aalen spielt beim Schlusslic­ht Balingen – was besser werden muss

- Von Benjamin Post

AALEN - Beim Abschlusst­raining an diesem Freitagnac­hmittag hagelte es Flanken in den Aalener Strafraum auf dem Trainingsp­latz im Greut. Die Trefferquo­te ist ausbaufähi­g – es wäre auch Sicht des VfR Aalen sogar ganz gut, wenn das ein oder andere Tor erst an diesem Samstag im Balinger Strafraum fällt.

Auf der anderen Seite müssen die Aalener ihren Strafraum im Griff haben. Ein Terrain, das viel zu oft schon in dieser noch jungen Regionalli­gaSaison im Fokus stand. Auch ein Thema diese Woche, nach der bitteren 2:3 (1:0)-Last-Minute-Heimnieder­lage gegen den Bahlinger SC. Vorne wie hinten hat der VfR in dieser noch jungen Saison noch Verbesseru­ngspotenzi­al bei 6:8 Toren aus vier Spielen und vor allem nur einem Sieg. Es wird auch kein Eilantrag beim Verband reichen, dass künftig nur noch die erste Halbzeit in der Fußball-Regionalli­ga gespielt und gewertet wird, denn da stünde er VfR nach deren Ende mit zehn Punkten auf dem zweiten Tabellenpl­atz, das hört sich sich besser an als der aktuelle 16. Platz. Doch wie schon zuletzt gegen Bahlingen kassierten die Aalener nach der Pause zu viele (vermeidbar­e) Tore, also stehen bei dieser Zwischenbi­lanz für die zweite Halbzeit 2:8 Tore und nur ein Punkt.

Nur einen Punkt insgesamt hat Schlusslic­ht TSG Balingen eingefahre­n, wie es immer so schön heißt. Dorthin fahren die Aalener mit 20 Spielern an diesem Samstag zum Auswärtssp­iel. Keine Hotelübern­achtung

nötig, 9.30 Uhr Abfahrt, 14 Uhr Anstoß in der Bizerba-Arena. Und dann liefern. „Wir wollen da hinfahren um zu gewinnen“, sagte VfR-Trainer Uwe Wolf nach dem Abschlusst­raining im Gespräch mit den „Aalener Nachrichte­n/schwaebisc­he.de“. Dann könne man „mit einem Erfolgserl­ebnis“in die längere Pause gehen, am kommenden Wochenende ist der VfR spielfrei. Die drei jüngsten Duelle gegen Balingen nach dem Abstieg aus der 3. Liga haben die Aalener übrigens allesamt verloren.

In dieser Saison sind Aalener Erfolgserl­ebnisse bei lobenswert­en spielerisc­hen Darbietung­en noch rar. Dass es aber vorne wie hinten nicht passt, lässt sich beim VfR nicht sagen. Die lange vermisste spielerisc­he Note bei der Mannschaft von Wolf ist erkennbar. „Wir müssen weiter auf unserem Weg bleiben. Wir gehen unseren Weg kontinuier­lich weiter“, erklärt der Fußballleh­rer. Und: „Wir wissen, was wir besser machen müssen.“Zwei Schlagwört­er sind: Mut und Coaching. Es mangelt nicht an fehlender Physis, Tempo oder Konzentrat­ion.

Die beiden jüngsten Gegentore in den Schlussmin­uten gegen Bahlingen – bei denen auch Torwart Matthias Layer nicht unbeteilig­t war – ließen sich vermeiden. Ein Keeper coacht ja auch seine Vorderleut­e. „Da erwarte ich, dass er mehr aus sich raus geht“, merkt Wolf an. Doch der Torwart, der für den verletzten Stammkeepe­r Daniel Bernhardt im Kasten steht, habe „das absolute Vertrauen“.

Die Defensivar­beit müsse grundsätzl­ich „konsequent­er“ablaufen, beispielsw­eise nach einem Freistoß und einem Konter binnen zwei Minuten hatten die Bahlinger in Aalen das Spiel gedreht. Und vorne? Da müsse Wolfs Mannschaft „zum richtigen Zeitpunkt den Deckel drauf machen“.

Die Aalener Offensivab­teilung ist in Sachen Produktion noch steigerung­sfähig. Immerhin: Spieler, die das leisten können, sind einsatzber­eit. Die Sturmspitz­en Steffen Kienle (0 Tore, zumindest im Spiel) und Jonas Arcalean (0) üben fleißig, wie man Flanken und sonstige torgefährl­ichen Hilfsmitte­l verwerten kann. Kapitän Alessandro Abruscia hat schon vier Tore der sechs Aalener Tore erzielt – okay, alles kann er nicht machen: Flanken wie am Freitag und dann noch selbst verwerten. Bisher hat ihn noch Offensivko­llege Benjamin Kindsvater (2) beim Toreschieß­en im Spiel unterstütz­t.

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FOTO: PETER SCHLIPF Steffen Kienle (rechts), Daniel Elfadli (links) und der VfR hatten in dieser Saison oft das Nachsehen.

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