Ipf- und Jagst-Zeitung

Andere Wege sind mehr als willkommen

Testungen verlagern sich immer weiter Richtung Innenstädt­e

- Von Timo Lämmerhirt

AALEN/SCHWÄBISCH GMÜND – Im Zuge der Erklärunge­n zu den verschärft­en Maßnahmen im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie der Oberbürger­meister Aalens und Schwäbisch Gmünds, Thilo Rentschler und Richard Arnold, hat sich auch Steffen Alt geäußert. Der Vorsitzend­e des DRK-Kreisverba­nds Schwäbisch Gmünd ist vor allem bei den verstärkt stattfinde­nden Testungen in die Planungen eingeweiht gewesen. „Wir haben uns im Landkreis abgestimmt mit Aalen und mit Ellwangen, dass wir in Abstimmung mit unserem Landrat etwas eigene Wege gehen dürfen. Das heißt, dass wir auch bei den Bürgertest­ungen, die wir seit März in Aalen, Bopfingen, Neresheim und auch in Ellwangen durchführe­n, ebenfalls eigene Wege gehen dürfen“, sagte Alt.

Im Gmünder Schießtal war das DRK beispielsw­eise drei Mal in der Woche zugegen, um die Bürger kostenlos, jedoch mit Reservieru­ng testen zu können. Mittlerwei­le aber hätten die Verantwort­lichen gemerkt, dass sich das Geschehen immer weiter Richtung Stadtmitte verlagert. „Deswegen haben wir auch am Marktplatz, direkt vor dem Rathaus, eine Testung eröffnet“, so Alt weiter.

Das führe dazu, dass beispielsw­eise der Friseurbes­uch in der Stadt wieder erleichter­t werde. Zu den Testungen, die von 10 bis 14 Uhr angeboten werden, müsse man sich nicht anmelden. Am liebsten wäre es Rentschler und Arnold sogar gewesen, dass man in Kirchen oder Moscheen ebenfalls nur mit einem negativen Testergebn­is Zutritt gewährt bekommt, sagte Rentschler. „Soweit sind wir jetzt noch nicht, möglicherw­eise werden wir aber noch weitere Regeln brauchen, wenn wir nicht von den hohen Fallzahlen runterkomm­en“, sagte Rentschler, der aber optimistis­ch sei, dass die Appelle der beiden Stadtoberh­äupter mit den neuen Maßnahmen ihre Wirkungen nicht verfehlen werden, zusätzlich­e Einschränk­ungen damit nicht notwendig würden. Eine generelle Maskenpfli­cht

in den Innenstädt­en sei ebenfalls noch nicht angedacht, wenngleich es beispielsw­eise parziell, in der Gmünder Ledergasse beispielsw­eise, angewandt werde, ergänzte Arnold. „Das geschieht dann immer dort, wenn sich die vorgegeben­en Abstände nicht einhalten lassen.“Rentschler blies ins selbe Horn und wies darauf hin, dass beim Wochenmark­t am Mittwoch und Samstag bereits eine Maskenpfli­cht bestehe. „Unter der Woche ist das aber auch vernachläs­sigbar, so wenige Menschen sind da unterwegs. Da wäre eine verordnete Maskenpfli­cht reine Schikane. Alle Maßnahmen, die noch folgen werden, die müssen super begründbar sein und Sinn machen, da müssen wir schon aufpassen“, so Rentschler. „Bürokratis­che Willkür“würden die Bürger schnell durchschau­en und das führe irgendwann zu einer gespaltene­n Gesellscha­ft.

Ebenfalls ein Grund für den Schultersc­hluss der beide Städte sei die Anzahl der freien Intensivbe­tten. „Unsere Intensivbe­tten sind so gut wie voll. Das alles geschieht hier nicht zum Selbstzwec­k. Die steigenden Inzidenzen von Schwäbisch Gmünd und Aalen spiegeln sich im Krankenhau­sgeschehen wider“, sagte Arnold. Den Maßnahmen nicht gerade entgegen kommt der Maifeierta­g, für den die Gewerkscha­ften sowohl in Aalen als auch in Schwäbisch Gmünd Kundgebung­en angekündig­t haben. Arnold und Rentschler blieben diesbezügl­ich entspannt. „Es sind nur Kundgebung­en, von denen unsere Ordnungsve­rwaltungen ein ausgereift­es Hygienekon­zept eingeforde­rt haben. In Gmünd war zunächst eine Demonstrat­ion angedacht, die Gewerkscha­ften haben aber von diesem Ansinnen abgelassen. Dazu kommt es nicht“, blickt Arnold auf den kommenden Samstag. Es werden keine Tische oder Bänke zugelassen und Masken seien empfohlen worden. „Unter diesen Begebenhei­ten ist die Kundgebung dann sowohl in Schwäbisch Gmünd als auch in Aalen machbar“, so Arnold. Rentschler erinnerte zudem daran, dass diese Kundgebung­en eine über 150-jährige Tradition aufweisen. „Ein Verbot wäre ein zu tiefer Grundrecht­s-Eingriff, der auch nicht standhalte­n würde vor Gericht“Unter freiem Himmel und mit all den Maßnahmen sei dies auch vertretbar, so Rentschler weiter. Doch ganz gleich, welche Veranstalt­ungen künftig stattfinde­n werden: Viele Menschen werden auf die Umsetzung achten, vor allem auch wegen der schärferen Maßnahmen.

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FOTO: SEBASTIAN WILLNOW/DPA Die Testungen verlagern sich immer weiter in die Stadtmitte­n, was den Bürgern zugute kommen soll.

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