Friedrichshafen hat drei Millionen bei Greensill angelegt
FRIEDRICHSHAFEN (ben) - Die Stadt Friedrichshafen hält, wie andere Kommunen im Südwesten auch, bei der zwangsweise geschlossenen Bremer Greensill Bank Anlagen in Millionenhöhe. Die Gelder, die die Stadt bei dem Geldhaus angelegt hat, belaufen sich auf drei Millionen Euro, wie die Stadt am Montag mitteilte. Die beiden Anlagen habe Friedrichshafen 2016 „als Termingelder abgeschlossen, als Städte und Gemeinden noch über die freiwillige Einlagensicherung geschützt waren“, hieß es in der Erklärung weiter. Der Bestandsschutz und die Einlagensicherung greift nach Angaben der Stadt über die volle Höhe der Anlagen.
Seit dem 1. Oktober 2017 profitieren unter anderem Kommunen nicht mehr von der freiwilligen Einlagensicherung der privaten Banken, die in Deutschland in der Regel wesentlich höher ausfällt als die gesetzliche Einlagensicherung von 100 000 Euro. In Deutschland hatte die Finanzaufsicht Bafin am 3. März die Bremer Tochter Greensill Bank AG wegen drohender Überschuldung mit sofortiger Wirkung geschlossen. Hintergrund ist, dass die Greensill Bank AG in Zeiten von Null- und Negativzinsen Tagesund Festgeldanlagen zu ungewöhnlich hohen Sparzinsen angeboten hatte – nicht nur Kleinsparer griffen zu. Betroffene Kommunen verweisen darauf, dass bei der Entscheidung für die Bremer Bank die Bewertung berücksichtigt worden sei.
Friedrichshafen habe nach Bekanntwerden der Greensill-Probleme eine interne Prüfung veranlasst, die bestätigt habe, dass die Geldanlagen gemäß den Vorgaben der damaligen Anlagerichtlinie erfolgt sind und dass keine Ausfallrisiken bestehen.