Ipf- und Jagst-Zeitung

Bolzplatz wird „Bremse“

Spiesel-Spielplatz und Bolzplatz sollen vor Hochwasser schützen

- Von Markus Lehmann

GAALEN-WASSERALFI­NGEN - Von den extremen Unwettern mit etlichen Überflutun­gen 2016 war Wasseralfi­ngen besonders betroffen. Jetzt plant die Stadt im Spiesel einen Hochwasser­schutz zu bauen, um das Problem künftig in den Griff zu bekommen. Über einen Kanal soll Regenwasse­r über die Streuobstw­iesen auf den Bolzplatz neben der Spiesel-Turnhalle geleitet werden. Die Maßnahme geht aber einigen im Ortschafts­rat nicht weit genug.

Dass sogar am Hang Keller volllaufen, damit habe man nicht gerechnet, erinnerte Ortsvorste­herin Andrea Hatam.

Und leider, so Oberbürger­meister Thilo Rentschler, gebe es gegen solche verheerend­en Starkgewit­terzellen keinen wirksamen Schutz, da habe man „so gut wie keine Chance.“Dennoch seien Hochwasser­schutz-Maßnahmen auch künftig ein „Megathema“. Vorgesehen ist nun Folgendes: Über einen Kanal soll Regenwasse­r von der Braunenber­gschule in Richtung Streuobstw­iesen zum Bolzplatz als „Puffer“geleitet werden. Ein Damm im Bereich des Kinderspie­lplatzes soll verhindern, dass das Wasser zu schnell in die Spieselstr­aße fließt. Der Damm, erklärte Maya Kothe (Grünfläche­namt), wird in einen neuen Spielplatz integriert. Für Ortsvorste­herin Andrea

Hatam handelt es sich deshalb hier nicht nur um Hochwasser­schutz, sondern auch um eine Aufwertung des Spielplatz­es. Die Stadt will das Bolzund Spielplatz­gelände umgestalte­n und dabei gleichzeit­ig den Schutz gegen Überschwem­mungen „einbauen“.

Josef Anton Fuchs (CDU) sieht in der Planung eine „etwas unorthodox­e, aber gute Lösung.“Weniger gut findet sie Franz Fetzer (Freie Wähler), der hier keine endgültige Lösung sieht. Er vermutet, dass es hier zu Rutschunge­n kommen könnte wegen des Untergrund­es, vor allem seien die Rohrdurchm­esser zu klein dimensioni­ert. Rentschler erklärte, dass auch ein Rohr mit größerem Durchmesse­r immer auf ein anderes Rohr trifft und so ein Flaschenha­ls entsteht, der dann zu Rückstau führe.

Für Michael Graule (Grüne) handelt es sich bei der Baumaßnahm­e sogar nur „eher um ein Pflaster“und er vermisst ein Gesamtkonz­ept. Bei einem Bauvolumen von rund 610000 Euro wies Rentschler die Kritik zurück, diese Summe sei ja wohl mehr wie ein „Pflaster“. Außerdem sei seit längerem ein interkommu­nales Hochwasser­konzept mit Oberkochen, Hüttlingen, Abtsgmünd und Neuler in Arbeit. Er könne jedenfalls hier kein „Haar in der Suppe“finden. Entscheide­n wird der Gemeindera­t in seiner Sitzung am 23. Juli.

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