Bolzplatz wird „Bremse“
Spiesel-Spielplatz und Bolzplatz sollen vor Hochwasser schützen
GAALEN-WASSERALFINGEN - Von den extremen Unwettern mit etlichen Überflutungen 2016 war Wasseralfingen besonders betroffen. Jetzt plant die Stadt im Spiesel einen Hochwasserschutz zu bauen, um das Problem künftig in den Griff zu bekommen. Über einen Kanal soll Regenwasser über die Streuobstwiesen auf den Bolzplatz neben der Spiesel-Turnhalle geleitet werden. Die Maßnahme geht aber einigen im Ortschaftsrat nicht weit genug.
Dass sogar am Hang Keller volllaufen, damit habe man nicht gerechnet, erinnerte Ortsvorsteherin Andrea Hatam.
Und leider, so Oberbürgermeister Thilo Rentschler, gebe es gegen solche verheerenden Starkgewitterzellen keinen wirksamen Schutz, da habe man „so gut wie keine Chance.“Dennoch seien Hochwasserschutz-Maßnahmen auch künftig ein „Megathema“. Vorgesehen ist nun Folgendes: Über einen Kanal soll Regenwasser von der Braunenbergschule in Richtung Streuobstwiesen zum Bolzplatz als „Puffer“geleitet werden. Ein Damm im Bereich des Kinderspielplatzes soll verhindern, dass das Wasser zu schnell in die Spieselstraße fließt. Der Damm, erklärte Maya Kothe (Grünflächenamt), wird in einen neuen Spielplatz integriert. Für Ortsvorsteherin Andrea
Hatam handelt es sich deshalb hier nicht nur um Hochwasserschutz, sondern auch um eine Aufwertung des Spielplatzes. Die Stadt will das Bolzund Spielplatzgelände umgestalten und dabei gleichzeitig den Schutz gegen Überschwemmungen „einbauen“.
Josef Anton Fuchs (CDU) sieht in der Planung eine „etwas unorthodoxe, aber gute Lösung.“Weniger gut findet sie Franz Fetzer (Freie Wähler), der hier keine endgültige Lösung sieht. Er vermutet, dass es hier zu Rutschungen kommen könnte wegen des Untergrundes, vor allem seien die Rohrdurchmesser zu klein dimensioniert. Rentschler erklärte, dass auch ein Rohr mit größerem Durchmesser immer auf ein anderes Rohr trifft und so ein Flaschenhals entsteht, der dann zu Rückstau führe.
Für Michael Graule (Grüne) handelt es sich bei der Baumaßnahme sogar nur „eher um ein Pflaster“und er vermisst ein Gesamtkonzept. Bei einem Bauvolumen von rund 610000 Euro wies Rentschler die Kritik zurück, diese Summe sei ja wohl mehr wie ein „Pflaster“. Außerdem sei seit längerem ein interkommunales Hochwasserkonzept mit Oberkochen, Hüttlingen, Abtsgmünd und Neuler in Arbeit. Er könne jedenfalls hier kein „Haar in der Suppe“finden. Entscheiden wird der Gemeinderat in seiner Sitzung am 23. Juli.