Die Straßenbäume sind gestresst
Hitze, Trockenheit und schlechte Standortbedingungen machen den Stadtbäumen das Leben schwer.
ELLWANGEN (gr) - Trockenstress, schlechte Standortbedingungen, Schädlinge und Pilze setzen Bäumen in Ellwangen zu. Bevor sie zu einer Gefahr werden, werden sie gefällt. Weil das oft für Unmut sorgt, bekommen die Mitglieder des Bauausschusses alle Jahre wieder eine umfangreiche Liste aller Bäume, die im Herbst und Winter abgeholzt werden sollen. Damit sie für die Rückfragen der Bürger gewappnet sind.
Bei den Straßenbäumen sind es oft schlechte Standortbedingungen, wie zu kleine Baumscheiben, die ihnen zusetzen. Solche Vertreter finden sich genauso auf der Liste von Felix Rettenmeier vom Bauhof wie die Bäume an der Mittelhofschule. Dort müssen drei Traubenkirschen weichen, aber auch ein Eisenholzbaum im Rondell, der Opfer von Vandalismus wurde. In Killingen geht es einer alten Eiche an den Kragen, die dicht an einem Haus steht und vom Eichenprozessionsspinner befallen ist. Am Röhlinger und Rindelbacher Sportplatz müssen je drei Ulmen weichen, in Röhlingen sind sie krank, in Rindelbach zu nah an der Kunststoffbahn.
Die Arme-Seelen-Eiche im Kellerhaus, der schon seit vielen Jahren die halbe Krone fehlt, schwächelt. Sie soll aber noch nicht ganz geopfert werden, weil sie vielen Vögeln und Fledermäusen ein Zuhause bietet. Sie wird nun stark zurückgeschnitten, um die Krone zu entlasten, übrig bleibt dann nur ein Torso. An dem kann dafür das Kreuz hängen bleiben, das vor über 60 Jahren am Stamm befestigt wurde. Durch das neue Baugebiet und einen Fußweg direkt neben dem Baum-Veteranen werde die Gefahr zu groß, dass Passanten oder Hausbewohner durch herabfallende Äste verletzt werden, sagte Rettenmeier. Zwar weise ein Schild die Eiche immer noch als Naturdenkmal aus, aber das sei sie schon lange nicht mehr.
Am Kressbachsee sind 13 Bäume geschädigt oder tot
Am Wellenbad trifft es einen Apfeldorn, dem Pilze und Trockenheit zugesetzt haben, und die Silberweide am Teich, die jetzt zu nah an der neuen Kneipp-Anlage steht und aus Sicherheitsgründen gefällt wird.
Am Kressbachsee sind gleich 13 Bäume stark geschädigt oder schon tot. Sie werden nachgepflanzt, wie auch die meisten anderen, die gefällt werden.
Hans-Peter Müller (CDU) fragte nach, ob bei den durch Trockenheit gestressten Straßenbäumen Schläuche mit eingebaut würden, um sie bewässern zu können. Rettenmeier verwies auf die Maienwiese in Rattstadt und die Abt-Kuno-Straße in der Mittelhofsiedlung. Da habe man mit Substrat sowie Belüftungs- und Bewässerungsschläuchen, die das Wasser direkt an die Wurzeln bringen, gute Erfahrungen gemacht.