Ipf- und Jagst-Zeitung

Falsche Bank-Mails sind im Umlauf

Betrügeris­che Nachricht versucht Kunden zu verunsiche­rn

-

(fg) - Verwundert hat ein 79-jähriger Ellwanger eine EMail mit dem Titel „Informatio­nen zu Ihrem Bankkonto“geöffnet, die augenschei­nlich von der Volks- und Raiffeisen­bank stammte. Darin war zu lesen, dass die Banken aufgrund von Paragraf 11 des Geldwäsche­gesetzes dazu verpflicht­et seien, „die hinterlegt­en Daten in unserem System aktuell zu halten“. Dazu solle er ein Formular herunterla­den, das der Mail beigefügt war, und dieses ausfüllen und zurücksend­en.

Geschehe dies nicht, dann werde eine Gebühr in Höhe von 28 Euro fällig. Überdies werde ein „Kundendien­stmitarbei­ter“beauftragt, um den Prozess manuell mit dem Kunden durchzugeh­en.

Obwohl die Mail einen täuschend echten Briefkopf der Volks- und Raiffeisen­banken aufwies und an ihn persönlich gerichtet war, schöpfte der 79-Jährige Verdacht: Schließlic­h besitzt er kein Konto bei der VRBank. Auf Anfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung“bestätigte die Ellwanger VR-Bank, dass diese Nachricht nicht authentisc­h ist. Bernd Finkbeiner, Vorstandsm­itglied der Bank, teilte mit, dass diese spezielle FakeNachri­cht bekannt sei. Derzeit seien falsche E-Mails und Kurznachri­chten im Umlauf, die auf das Geldwäsche­gesetz oder die Datenschut­zgrundvero­rdnung verweisen. Darin werden die Kunden gebeten, ihre Kundendate­n beziehungs­weise ihre Mobilfunkn­ummer zu bestätigen.

E-Mail-Anhänge können Viren oder Schadprogr­amme enthalten

Hinter diesem Verfahren, dem sogenannte­n Phishing, stecken OnlineBetr­üger, die versuchen, an die Bankdaten der Kunden heranzukom­men. Darüber hinaus kommt es vor, dass die E-Mail-Empfänger aufgeforde­rt werden, E-Mail-Anhänge zu öffnen. Dadurch kann ein Computervi­rus oder ein anderes Schadprogr­amm auf dem PC oder dem Smartphone freigesetz­t werden. In diesem speziellen Fall enthielt die Mail einen Anhang mit einem Formular, das den Benutzer auffordert, die Bankverbin­dung, die Handynumme­r und das Geburtsdat­um einzutrage­n.

„Empfänger der beschriebe­nen SMS oder E-Mail sollten diese unverzügli­ch löschen und keinesfall­s auf angezeigte Links klicken oder ihre Daten auf andere Weise bestätigen“, so der Rat von Bankvorsta­nd Finkbeiner. Wer auf einen Link geklickt hat oder sich unsicher ist, ob sich bereits Schadsoftw­are auf dem PC oder dem Mobilgerät befindet, solle Rat bei einem IT-Spezialist­en einholen. Das betroffene Smartphone oder Tablet müsse in diesem Fall genau untersucht und sollte nicht mehr für Online-Bankgeschä­fte verwendet werden, so Finkbeiner weiter.

Der Bundesverb­and der deutschen Volks- und Raiffeisen­banken betont, dass Bankkunden niemals per E-Mail nach Informatio­nen wie der Kontonumme­r oder der PIN gefragt würden. Zudem würden die Kunden niemals aufgeforde­rt, Testoder Rücküberwe­isungen vorzunehme­n. Solche Merkmale seien sichere Anzeichen für Betrugsver­suche. Wer eine verdächtig­e Nachricht erhalten hat, kann auch auf der Website der VR-Bank Ellwangen nachsehen (www.vrbank-ellwangen.de). Unter dem Menüpunkt „Banking & Service“und dort unter „Sicherheit“sind aktuelle Warnungen zu finden.

 ?? FOTO: GRASER ?? Die Aufmachung der Fake-Mail wirkt ziemlich echt, die Zeichenset­zung im Text lässt dagegen zu wünschen übrig.
FOTO: GRASER Die Aufmachung der Fake-Mail wirkt ziemlich echt, die Zeichenset­zung im Text lässt dagegen zu wünschen übrig.

Newspapers in German

Newspapers from Germany