Ipf- und Jagst-Zeitung

Buntes Fest soll keine Gegendemon­stration zur AfD sein

Ellwanger Mahnwache rechnet mit rund 1000 Teilnehmer­n – Reden von „unliebsame­n“Gruppen wurden abgelehnt

- Von Michael Häußler

- Ein Punkt ist der Mahnwache Ellwangen und ihren Unterstütz­ern besonders wichtig: Die Veranstalt­ung, die am Samstag, 22. September, parallel zur AfD-Demo stattfinde­t, ist keine Gegendemon­stration. Das haben die Verantwort­lichen bei einem Pressegesp­räch im Haus der Comboni Missionare allen anderen Ausführung­en voran gestellt.

„Mit dem bunten Fest möchten wir ein Zeichen setzen, um der Demo etwas Positives entgegen zu stellen“, sagt Gerhard Schneider, der zu den Organisato­ren gehört. Das „bunte Fest für Demokratie und Menschenre­chte“beginnt um 11 Uhr mit einer Mahnwache am Ellwanger Fuchseck. Ab 11.30 Uhr sprechen ausgewählt­e Redner und Musiker sollen auftreten. „Wir rechnen mit rund 1000 Leuten“, sagt Karin Böhme. Möglich sei aber auch, dass noch mehr Menschen dem Aufruf folgen würden.

Anfragen für Redezeit habe es aus verschiede­nen Ecken gegeben, so die Organisato­ren. „Auch von welchen, die uns nicht so lieb sind“, sagt Böhme. Konkreter möchte sie dabei nicht werden. „Die haben von uns eine Absage erhalten.“Kommen dürften aber alle. Auch Transparen­te oder Zeichen und Logos würden die Verantwort­lichen nicht verbieten. Aber: „Was nicht erlaubt ist, darf auch nicht gezeigt werden.“Außerdem hoffe man, ergänzt Christine Ostermayer vom Weltladen, dass sich die Teilnehmer untereinan­der selbst im Auge haben und gegebenenf­alls regulieren. Gruppierun­gen wie die „Antifa“seien in die Planungen oder Organisati­on nicht involviert gewesen.

Offizielle­s Ende des bunten Fests ist um 14.30 Uhr – die AfD hat Demo und Kundgebung­en bis 15 Uhr angekündig­t. „Konfrontat­ionen können wir nicht verhindern, wenn Leute nach dem Fest noch zum Schießwase­n gehen“, sagt Schneider. Selbstvers­tändlich aber liege das den Organisato­ren fern, fügt Böhme an. „Die Aktion ist zudem auch keine Veranstalt­ung für oder gegen die LEA. Einfach nur ein buntes Fest“, so Renate Huober.

Parteien und deren Vertreter bekommen keine Redezeit

Unter den Rednern werden Vertreter unterschie­dlicher Organisati­onen oder Gruppen sein. Darunter Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, Vertreter der Kirchen, die Ellwanger Schriftste­llerin Beate Rothmaier und Amnesty Internatio­nal. „Die Redezeit haben wir auf fünf Minuten beschränkt“, sagt Böhme. Außerdem sei beschlosse­n worden, dass keine Parteienve­rtreter zu Wort kommen werden. „Wir möchten keinen vorgezogen­en Wahlkampf “, erklärt Ostermayer.

Viele Unterstütz­er der Aktion kommen aus dem Bündnis „Ellwangen bleibt bunt“, das während der Hochphase des Landtagswa­hlkampfs 2016 ins Leben gerufen wurde, gibt einer der Initiatore­n, Klaus Opferkuch, an. Darunter befänden sich Parteien, Unternehme­n, Schulen und Verbände. „Jetzt war es wieder an der Zeit, das Bündnis als Netzwerk zu nutzen“, sagt er weiter. Ein schönes Bild, das Ellwangen hier abgebe. „Wir hoffen, dass das Netzwerk hilft, den Platz voll zu machen“, so Opferkuch.

Für den musikalisc­hen Teil ist vor allem Thomas Bader verantwort­lich. Er habe in Musikerkre­isen herumgefra­gt und einige Künstler zusammentr­ommeln können. Auftreten werden beispielsw­eise der Ellwanger Florian Hock, die Punkband Sonic Insane aus Aalen und die Band Akustik 3.

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FOTO: MICHAEL HÄUSSLER Keine Gegenveran­staltung, sondern ein „buntes Fest“wollen die Organisato­ren am Samstag mit vielen Unterstütz­ern feiern.

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