Buntes Fest soll keine Gegendemonstration zur AfD sein
Ellwanger Mahnwache rechnet mit rund 1000 Teilnehmern – Reden von „unliebsamen“Gruppen wurden abgelehnt
- Ein Punkt ist der Mahnwache Ellwangen und ihren Unterstützern besonders wichtig: Die Veranstaltung, die am Samstag, 22. September, parallel zur AfD-Demo stattfindet, ist keine Gegendemonstration. Das haben die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch im Haus der Comboni Missionare allen anderen Ausführungen voran gestellt.
„Mit dem bunten Fest möchten wir ein Zeichen setzen, um der Demo etwas Positives entgegen zu stellen“, sagt Gerhard Schneider, der zu den Organisatoren gehört. Das „bunte Fest für Demokratie und Menschenrechte“beginnt um 11 Uhr mit einer Mahnwache am Ellwanger Fuchseck. Ab 11.30 Uhr sprechen ausgewählte Redner und Musiker sollen auftreten. „Wir rechnen mit rund 1000 Leuten“, sagt Karin Böhme. Möglich sei aber auch, dass noch mehr Menschen dem Aufruf folgen würden.
Anfragen für Redezeit habe es aus verschiedenen Ecken gegeben, so die Organisatoren. „Auch von welchen, die uns nicht so lieb sind“, sagt Böhme. Konkreter möchte sie dabei nicht werden. „Die haben von uns eine Absage erhalten.“Kommen dürften aber alle. Auch Transparente oder Zeichen und Logos würden die Verantwortlichen nicht verbieten. Aber: „Was nicht erlaubt ist, darf auch nicht gezeigt werden.“Außerdem hoffe man, ergänzt Christine Ostermayer vom Weltladen, dass sich die Teilnehmer untereinander selbst im Auge haben und gegebenenfalls regulieren. Gruppierungen wie die „Antifa“seien in die Planungen oder Organisation nicht involviert gewesen.
Offizielles Ende des bunten Fests ist um 14.30 Uhr – die AfD hat Demo und Kundgebungen bis 15 Uhr angekündigt. „Konfrontationen können wir nicht verhindern, wenn Leute nach dem Fest noch zum Schießwasen gehen“, sagt Schneider. Selbstverständlich aber liege das den Organisatoren fern, fügt Böhme an. „Die Aktion ist zudem auch keine Veranstaltung für oder gegen die LEA. Einfach nur ein buntes Fest“, so Renate Huober.
Parteien und deren Vertreter bekommen keine Redezeit
Unter den Rednern werden Vertreter unterschiedlicher Organisationen oder Gruppen sein. Darunter Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, Vertreter der Kirchen, die Ellwanger Schriftstellerin Beate Rothmaier und Amnesty International. „Die Redezeit haben wir auf fünf Minuten beschränkt“, sagt Böhme. Außerdem sei beschlossen worden, dass keine Parteienvertreter zu Wort kommen werden. „Wir möchten keinen vorgezogenen Wahlkampf “, erklärt Ostermayer.
Viele Unterstützer der Aktion kommen aus dem Bündnis „Ellwangen bleibt bunt“, das während der Hochphase des Landtagswahlkampfs 2016 ins Leben gerufen wurde, gibt einer der Initiatoren, Klaus Opferkuch, an. Darunter befänden sich Parteien, Unternehmen, Schulen und Verbände. „Jetzt war es wieder an der Zeit, das Bündnis als Netzwerk zu nutzen“, sagt er weiter. Ein schönes Bild, das Ellwangen hier abgebe. „Wir hoffen, dass das Netzwerk hilft, den Platz voll zu machen“, so Opferkuch.
Für den musikalischen Teil ist vor allem Thomas Bader verantwortlich. Er habe in Musikerkreisen herumgefragt und einige Künstler zusammentrommeln können. Auftreten werden beispielsweise der Ellwanger Florian Hock, die Punkband Sonic Insane aus Aalen und die Band Akustik 3.