Späte Hitze
Experte Roland Roth ist jedoch vorsichtig mit Langzeitprognosen
- In wenigen Tagen beginnen auch in Baden-Württemberg und Bayern die Sommerferien. Das Wetter zeigt sich rund eine Woche vor dem Ferienstart von seiner besten Seite und lädt zum Schwimmen, Eisessen und Draußenspielen ein. Ob es so weitergeht?
Roland Roth, Leiter der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried, kann dafür keine Garantie geben. Eine Prognose sei nur wenige Tage im Voraus möglich. Eines stehe jedoch fest: Bis zum Wochenende bleibe das Wetter sommerlich warm, vielerorts sei sogar mit Hitzetagen mit 30 Grad und mehr zu rechnen. Das Wochenende wird dann allerdings wechselhafter und bringt teils kräftige Regenschauer und Gewitter, so Roth. Allerdings sind die Regenmengen sehr unterschiedlich.
Heiße Hundstage
Ab Montag kehrt dann der Sommer zurück. Das hänge unter anderem auch mit den sogenannten Hundstagen zusammen. Diese dauern vom 22. Juli bis zum 23. August und bringen laut Wetterexperte Roth die wärmste Zeit des Jahres.
„Ich bin mir sicher, dass der Sommer sein Pulver noch nicht verschossen hat“, sagt Roth. Er rechne nicht damit, dass der Sommer abrupt endet. Außerdem gehe er davon aus, dass es noch in diesem Sommer Hitzetage mit bis zu 35 Grad, beispielsweise am Bodensee, geben wird. Nur dort und im Schussental verzeichneten die Wetterbeobachter Hitzetage von 30 Grad und mehr. Das sei nur eine der Besonderheiten des diesjährigen Sommers, erklärt Roth. Denn sonst gebe es vielerorts bereits im Mai die ersten Hitzetage.
Letztmalig sei dieses Phänomen, dass so lange auf einen Hitzetag gewartet wurde, im Jahr 1997 an der Zentrale der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried aufgetreten. Weil der Sommer bislang nicht so heiß war, sei es seiner Meinung nach ein sehr angenehmer und wenig belastender, erklärt der Experte.
Unterschiede bei Gewittern
Ebenso sei es bislang ein sehr konstanter Sommer gewesen: „Am Bodensee wurden dieses Jahr bereits 50 Sommertage mit 25 Grad Celsius oder mehr gemessen“, sagt der Gründer der Wetterwarte Süd.
Konkret bedeutet das, dass bereits seit Mitte April mit kurzen Unterbrechungen sommerliche Temperaturen herrschen. Auch die Schafskälte Mitte Juni sei kaum ausgeprägt gewesen, so Roth. „Der Sommer war bislang fantastisch.“
Unwetter bei Ulm
Große Unterschiede gab es bei den Niederschlägen und dem Gewitterauftreten in der Region. Während es rund um Ulm immer wieder geregnet habe und teils auch Unwetter vorbeigezogen seien, sei es am Bodensee und im Allgäu deutlich trockener gewesen. Hier fehle der Regen. Die extreme Dürre im Norden Deutschlands sei in der Region jedoch nicht angekommen.