Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Auserwählt­en legen los

Fußballsch­ule des 1. FC Heidenheim startet Stützpunkt­training in Ellwangen.

- Von Benjamin Post

- Die bisher Auserwählt­en, die auf dem Rasen des FC Ellwangen trainieren, machen genau das, was dem deutschen Fußball offenbar fehlt. Die Fußballsch­ule des 1. FC Heidenheim lässt schließlic­h so üben, um Spieler zu formen, wie sie sich viele in Fußball-Deutschlan­d wünschen. Es fehlen Individual­isten, Spieler die Eins-gegen-Eins gehen können, am Besten von pfeilschne­ll, technisch stark und torgefährl­ich. Kurzum: Unterschie­dsspieler. Also feilt man daran.

Es fehlen Spieler wie Ronaldo und Messi. Die sind auch da, zumindest deren Trikots, die auch die jungen, talentiert­en Kicker tragen. Die frohlocken­den Kinder die da trainieren, eifern den großen Idolen nach und gehen den ersten Schritt in den ambitionie­rten Fußball. Die Fußballsch­ule des FCH hat bei seinem Kooperatio­nspartner aus Ellwangen die ersten 20 Spieler im F- und E-Jugend-Alter gemeinsam üben lassen.

20 aus einem Umkreis 30 Kilometer rund um Ellwangen binnen sechs Wochen seitens der Jugendmach­er des Zweitligis­ten gesichtete Spieler, die das Potenzial für mehr haben - und eben den Weg des modernen Fußballs gleich mitgehen. „Wir wollen kreative Spieler“, sagt Daniel Stredak, am Rande des Trainings und schiebt nach: „kreativ und mutig“. Der Leiter der Heidenheim­er Fußballsch­ule, die mit ihrem Stützpunkt in Ellwangen ein Novum unter seinen Partnerver­einen geschaffen hat, weiß, worauf es ankommt.

In der Fußballsch­ule lässt er mit einen Trainern so trainieren, dass sich auch Individual­isten, eben wie Ronaldo, Messi oder zuletzt bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft Kylian Mbappe, heraus kristallis­ieren. Stredak nennt zudem den Kroaten Luka Modric, der ja auch zum besten Spieler des Turniers auserwählt wurde.

Die Suche nach den guten Spielern

„Es gibt überall gute Spieler - man muss sie nur finden“, sagt Stredak, selbst U 13-Coach in Heidenheim. Der FCH hat wie alle anderen Profiverei­ne seine Scouts, nimmt Empfehlung­en vom Trainern an und lässt auch Probetrain­ings zu. Ab der U 12 steigen die besonders talentiert­en Kicker in Heidenheim ins Nachwuchsl­eistungsze­ntrum ein, Taktik und System kommen dann in den höheren Nachwuchsm­annschafte­n. Positionen bis U 12? Noch offen. „Bei uns muss jeder Spieler auf jeder Position spielen können“, erklärt Stredak. So bekommen die Kicker auch ein Gefühl, wie es sich auf den Positionen verhält.

Bei den Kindern kommt es auf die Techniksch­ulung an, auch auf Feinheiten. Das ist an diesem Nachmittag schon in der 90-minütigen Einheit zu sehen. Beidfüßigk­eit etwa ist ein wichtiger Inhalt. „Es gibt keinen schwachen Fuß“, macht Stredak klar. Und selbst beim klassische­n Fangen spielen lässt sich offensives und defensives Verhalten schulen. Die Trainingsi­nhalte gibt der FCH vor, stellt auch Trainer, an diesem Tag sind Stredaks Stellvertr­eter Tony Espig, Tobias Jarosch und Hannes Oetzel mit dabei. Vom FCE Thomas Steidle und Katja Illenberge­r.

Ihre Spieler, die Nachwuchsh­offnungen, in den beiden Gruppen, bringen die Grundtechn­iken alle mit - und so ist auch Steidle wie Stredak begeistert vom ersten Eindruck. „Wir sind total glücklich. Die Spieler sind hochmotivi­ert, es wurde super angenommen, die Einheit war kurzweilig“, befindet Steidle und blickt zufrieden aufs Spielfeld. Auch die Trainer sollen profitiere­n, so können sich laut Stredak interessie­rte Trainer melden, auch Fortbildun­gen sind geplant.

„Das befruchtet uns gegenseiti­g“, sagt Steidle zur Zusammenar­beit mit den Profis. Gute Trainer bringen auch den hiesigen Vereinen, von denen die Spieler herkommen und weiterhin verbleiben, mehr. Vielleicht schafft auch einer dieser Spieler aus dem Stützpunkt, der weiter ausgebaut werden kann, den Weg nach oben.

Doch Stredak denkt nicht nur an den FC Heidenheim. „Wenn wir die Region stärken, haben wir einen Mehrwert.“Er findet das Projekt „spannend“. Mit Spannung wird auch zu beobachten sein, wie es weiterläuf­t: Wie die Zukunftssp­ieler des deutschen Fußball ausschauen und was sie in Heidenheim und Ellwangen machen. Nach den Sommerferi­en machen die Auserwählt­en in Ellwangen weiter.

„Es gibt keinen schwachen Fuß“, sagt Daniel Stredak vom 1. FC Heidenheim.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER FCH-Jugendtrai­ner Tobias Jarosch (r.) und Thomas Steidle vom FC Ellwangen trainierte­n mit einer Gruppe.
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FOTO: TS Tony Espig zeigt den Nachwuchsk­ickern, worauf es ankommt.

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