„Tedi stellt Mehrwert für Ellwangen dar“
Bertenbreiter sieht die Baugenossenschaft bei der Mitgliederversammlung „gut aufgestellt“
- „Die Baugenossenschaft ist gut aufgestellt.“Das betonte der geschäftsführende Vorsitzende der Baugenossenschaft Ellwangen, Egon Bertenbreiter, am Mittwochabend bei der Mitgliederversammlung im Jeningenheim. Gleichzeitig freute er sich, dass die Gewerbefläche des ehemaligen C&A weitervermietet werden konnte. Dort werde Mitte/Ende September die Firma Tedi einziehen. „Wir sind uns sicher, dass diese Eröffnung den Ellwanger Einzelhandel beleben wird und für Ellwangen einen Mehrwert darstellt“, so Bertenbreiter.
„Die Nachfrage, insbesondere nach günstigem Wohnraum, übersteigt bei weitem das Angebot“, sagte Egon Bertenbreiter. Dabei ging er auf die steigenden Rohbaukosten und die Energieeinsparungsverordnung ein. So sei das Bauen in Deutschland um 7,3 Prozent teurer geworden, mit der logischen Konsequenz, dass auch die Mieten nach oben gehen werden. Es sei schwieriger geworden, in Ellwangen attraktives Wohneigentum zu finden. 2017 hätten sich circa 180 Wohnungssuchende gemeldet und um eine Wohnung nachgesucht.
Die Baugenossenschaft hatte Ende 2017 insgesamt 974 Mitglieder (32 mehr als im Vorjahr) mit 12 101 Geschäftsanteilen. 687 Mietwohnungen mit 45 600 Quadratmetern Wohnfläche und 15 Gewerbeeinheiten mit 4000 Quadratmetern sind in eigenem Besitz. Verwaltet werden 490 Wohnungen und zehn Gewerbeeinheiten mit 498 Garagen von 29 Eigentümergemeinschaften.
Damit betreut die Baugenossenschaft ein Vermögen von 2,4 Millionen Euro treuhänderisch. Diese Wohnungen bieten laut Bertenbreiter für rund 2500 Menschen Platz, also für circa zehn Prozent der Ellwanger Bevölkerung, „wobei hier mehr als 50 Prozent der Bewohner über 60 Jahre alt sind“. Der Eigenbestand werde sukzessive modernisiert. Im Geschäftsjahr 2017 wurden dafür circa 225 000 Euro aufgewendet.
Durchschnittsmiete: moderate 5,03 Euro pro Quadratmeter
Die Sanierung Grenadierstraße 4, Königsberger Straße 2, 5 und 7 wurde Ende 2017, Anfang 2018 mit Gesamtkosten von 5,7 Millionen Euro abgeschlossen. Damit stehen weitere 60 Wohnungen, davon 18 barrierefrei, für den Markt zur Verfügung. Die Kaltmiete betrage nur circa sechs Euro pro Quadratmeter, freute sich Bertenbreiter. In vergleichbaren Lagen würden in Ellwangen bereits Mieten bis zu 7,50 Euro verlangt und bezahlt. „Die Durchschnittsmiete bei uns beträgt derzeit moderate 5,03 Euro pro Quadratmeter.“Zur Generalsanierung stünden in den nächsten zwei Jahren nur noch die Königsberger Straße 1 beziehungsweise 9 und das Gebäude Kolpingweg 15/17, mit insgesamt 34 Wohnungen, an.
Das Bauvorhaben Lessingstraße 10 mit sechs Eigentumswohnungen soll Ende 2018 fertiggestellt sein; vier Kaufverträge sind bereits notariell beurkundet. „Alsbald“, so Bertenbreiter, soll mit dem Bau von 24 Eigentumswohnungen im Bereich AbtKuno-Straße 36/38/40 begonnen werden, ebenso mit dem Abbruch und der Planung von Neubauten von bis zu 36 Mietwohnungen in der Eichendorffstraße im Mittelhoffeld.
Im Goldrain sei eine „wirklich goldene Landschaft“entstanden, lobte Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Kröll die Investitionen dort. Er dankte allen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit.
Der frühere Bürgermeister Rosenbergs, Uwe Debler, wurde nach 23 Jahren als Schriftführer im Aufsichtsrat verabschiedet. In dieser Zeit, so Kröll, habe sich die Bilanzsumme in etwa verdoppelt. „Wir haben in deiner Amtszeit 52 Millionen Euro verbraten“, ging Kröll auf den Mietwohnungsbau und die Wohnungssanierung ein. Neu in den Aufsichtsrat kam für Debler die neue Bürgermeisterin von Neuler, Sabine Heidrich. In den Aufsichtsrat wiedergewählt wurden Claus-Peter Grimm und Frank Hose. Der von Bertenbreiter vorgetragenen Satzungsänderung wurde einstimmig zugestimmt.
Dividende von drei Prozent
Das Anlagevermögen der Baugenossenschaft beläuft sich auf 30,9 Millionen Euro, die Bilanzsumme auf 33,2 Millionen Euro (eine Steigerung um 3,3 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung liegen bei 3,5 Millionen Euro. An Verbindlichkeiten hat die Baugenossenschaft 24,6 Millionen Euro, das Eigenkapital beträgt 8,4 Millionen Euro. Vom Bilanzgewinn in Höhe von 91 337 Euro wird eine Dividende von drei Prozent auf die Geschäftsanteile ausgeschüttet, dies sind 79 522 Euro. 11 815 Euro werden anderen Ergebnisrücklagen zugewiesen.