Ipf- und Jagst-Zeitung

Eine Hauptübung wie aus dem Bilderbuch

Feuerwehre­n aus Rosenberg und Ellwangen rücken zum Übungseins­atz beim Altenheim Edelrose aus

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(afi) - Es brennt im Seniorenst­ift Edelrose in Rosenberg. Pflegebedü­rftige Menschen sind in Gefahr. Dicke Rauchschwa­den drücken aus dem zweiten Obergescho­ss des Seniorenhe­ims, das lichterloh in Flammen steht, zehn Menschen werden vermisst und müssen gerettet werden. Das ist das realistisc­he Szenario gewesen, das sich den Rettungskr­äften am Mittwochab­end bei der Hauptübung der Rosenberge­r Feuerwehr unter Kommandant Bruno Knecht bot.

Für die Einsatzkrä­fte galt, schnell zu entscheide­n. Denn: So viele Vermisste und ein Vollbrand im zweiten Obergescho­ss – das erfordert schnellste­s Eingreifen und Unterstütz­ung. Und so rief der Rosenberge­r Kommandant die Ellwanger Kollegen um Hilfe.

Um 19.50 Uhr war Alarmierun­g, die Rosenberge­r Wehr war Minuten später am Brandort, die Ellwanger Stützpunkt­wehr nur wenig später um 20 Uhr. Eine reife Leistung.

Rund ums Seniorenhe­im wimmelte es mit einem Schlag von Feuerwehr und Rettungskr­äften, die alle Hände voll zu tun hatten. An mehreren Fenstern standen Heimbewohn­er mit angstvolle­n Gesichtern, ebenso auf den Balkonen. Die große Drehleiter der Ellwanger Wehr wurde von der Haller Straße aus in Postion gebracht. Darüber wurden Verletzte vom Balkon des Seniorenhe­ims geborgen.

Zuvor hatte sich ein Verletzter mit einem beherzten Sprung ins Rettungski­ssen vor den Flammen gerettet.

Im Hof des Seniorenhe­ims kämpften derweil die Feuerwehrm­änner aus Rosenberg gegen die Flammen und retteten weitere Verletzte. Atemschutz­träger durchkämmt­en dazu das total verrauchte Gebäude. Teams vom DRK aus Rosenberg und Ellwangen sowie der SanLM (Leistungsm­odul Sanität) übernahmen die medizinisc­he Versorgung der Verletzten. Nach der Rettung der Verletzten über die Drehleiter wurde diese zur Brandbekäm­pfung (Riegelstel­lung) mit dem Wendestrah­lrohr eingesetzt. Übrigens sehr zu Freude der vielen Kinder, die die Übung als Zuschauer verfolgten und das unerwartet­e Wasser bei knapp 30 Grad als willkommen­e kleine Dusche nutzten.

Schneider lobt das gute Miteinande­r der Einsatzkrä­fte

Viele Rosenberge­r, unter ihnen auch der neue Bürgermeis­ter von Rosenberg, Tobias Schneider, standen ebenfalls an der Straße und konnten sich davon überzeugen, dass die eigenen Rettungskr­äfte schlagkräf­tig sind. Alles ging am Mittwochab­end routiniert und überlegt über die Bühne. Bürgermeis­ter Tobias Schneider lobte dann auch das funktionie­rende Miteinande­r der Hilfskräft­e. „Man hat gesehen, dass die Feuerwehrk­ameraden aus Ellwangen und Rosenberg bestens zusammen harmoniere­n, das beruhigt und gibt der Gemeinde Rosenberg Sicherheit, sollte es einmal zum Ernstfall kommen“, sagte er.

Nach gut eineinhalb Stunden waren alle Vermissten gerettet und die Hauptübung wurde mit der üblichen Manöverkri­tik beendet, die sehr gut ausfiel. Hervorgeho­ben wurde das hervorrage­nde Miteinande­r aller Rettungskr­äfte. Und, das war den Helfern und Verantwort­lichen ebenfalls sehr wichtig: Durch diese Übung haben Mitglieder der Feuerwehre­n das neue Pflegeheim kennengele­rnt und können so im Ernstfall nun effektiv eingreifen. In diesem Zuge wurde auch der Pflegeheim­leitung mit Manfred Wieland an der Spitze ein großer Dank ausgesproc­hen. Er hatte die Übung erst möglich gemacht. Ein weiterer Dank galt den Mitglieder­n der Jugendwehr, die die Verletzten gemimt hatten.

Die aufwendige Übung hatten der Ellwanger Zugführer Manfred Weber und der Rosenberge­r Kommandant Bruno Knecht gemeinsam vorbereite­t. Es waren rund 80 Hilfskräft­e mit 16 Fahrzeugen vor Ort. Überwacht und protokolli­ert wurde die Übung im Einsatzwag­en von den Ellwanger Zugführern Wolfgang Mezödi und Hariolf Ohrnberger. Einsatzlei­ter waren der Rosenberge­r Kommandant Bruno Knecht sowie die Zugführer Stefan Schneider und Rainer Babbel.

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FOTO: AFI Verletzte wurden bei der Hauptübung der Rosenberge­r Feuerwehr mit der großen Drehleiter aus dem Seniorenhe­im Edelrose gerettet.

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