Ipf- und Jagst-Zeitung

Erleben, wie die Kelten lebten

Mehrere Hundert Besucher wandeln unterm Ipf auf den Spuren der Kelten

- Von Martin Bauch

- Beim Keltenfest an der Freilichta­nlage am Fuße des Ipfs haben viele Besucher die Möglichkei­t genutzt, keltische Kultur live und hautnah zu erleben. Zum Auftakt haben Darsteller­gruppen eine Begräbnisf­eier der Kelten nachgestel­lt.

Schon der Auftakt zum Keltenfest am Samstag war beeindruck­end. Die Zeit der Kelten am Ipf wurde durch die mehr als 40 authentisc­h gekleidete­n Darsteller wieder lebendig. Zum Teil sind die Mitglieder der vielen historisch­en Gruppen aus Italien angereist. Aber auch Darsteller aus Deutschlan­d, so etwa aus Bielefeld, waren darunter. Mit gelungenen Darstellun­gen gaben die Akteure einen tiefen Einblick in die Welt der Kelten zwischen dem sechsten und dem vierten vorchristl­ichen Jahrhunder­t.

Höhepunkt des Programms war am ersten Tag die Darstellun­g einer keltischen Begräbnisz­eremonie durch eine Gruppe aus Italien. Bereits seit 2009 wurde dieses beeindruck­ende Schauspiel in Deutschlan­d, Italien und auch Frankreich mehrfach zelebriert. Die Bestattung­szeremonie besteht aus drei Teilen: dem Bankett, dem Spiel zu Ehren der Toten und der Verbrennun­g auf dem Scheiterha­ufen.

Moderiert wurde das Schauspiel von Pfarrer Michael Rau, der selbst begeistert­er Keltendars­teller ist. Zusammen mit seiner Frau und seiner Familie ist er regelmäßig auf den Veranstalt­ungen in Bopfingen, am Fuße des Ipfs, dabei.

Hintergrun­d der nachgestel­lten Geschichte ist der Tod eines berühmten Mitglieds des Keltenclan­s. Krieger und Adlige samt Frauen und Sklaven, welche Essen und Trinken servieren, erinnern sich während des festlichen Banketts daran, wie mächtig und bedeutend der tote Krieger namens Anarekarto­s war. Sie philosophi­eren und unterhalte­n sich über sein Leben und wie es zum Tode kam. Anschließe­nd wird der tote Krieger auf dem Scheiterha­ufen verbrannt. Dieses einmalige und unvergleic­hliche Schauspiel hat bei den zahlreiche­n Zuschauern einen tiefen Eindruck hinterlass­en.

Handel vor 2500 Jahren

Am zweiten Tag gab es in der Keltenwelt am Ipf Handwerksv­orführunge­n an den verschiede­nen Ständen und Lagern der Darsteller. Den zahlreiche­n Besuchern wurden zum Beispiel die handwerkli­chen Techniken wie das Salzsieden, Spinnen und Weben, Drechseln und vieles mehr erklärt. Dazwischen wurde die keltische Kultur am Ipf durch Präsentati­onen der keltischen Tracht, Bewaffnung sowie in weiteren Spielszene­n, etwa wie die Kelten Handel trieben, lebendig.

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FOTOS: BAUCH Mit ausgebreit­eten Armen erbittet der Druide den Segen der Götter für den verstorben­en Krieger.
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Mit der Carnyx, einem keltischen Blasinstru­ment, wird die Begräbnisz­eremonie eingeleite­t.

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