Kinder sterben bei Angriff auf Schule
(AFP/dpa) - Die syrischen Regierungstruppen und ihre russischen Verbündeten haben eine Schule in der umkämpften Rebellenenklave Ost-Ghuta angegriffen. 16 Kinder und vier Erwachsene wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte beim Einschlag einer Rakete im Keller der Schule getötet. Die Hilfsorganisation Medico International sprach von einer „gezielten Tötung von Kindern“. Die Kinder und Erwachsenen hatte in dem Keller der Schule vor den seit Wochen anhaltenden Luftangriffen Schutz gesucht. Laut Aktivisten befanden sich dort 400 Zivilisten.
Die syrischen Regierungstruppen hatten im Februar eine Offensive auf Ost-Ghuta gestartet. Seither wurden laut der Beobachtungsstelle mehr als 1450 Zivilisten getötet, darunter fast 300 Kinder. Die Armee kontrolliert inzwischen 80 Prozent der einstigen Rebellenenklave, die in drei Teile gespalten ist. Knapp 70 000 Menschen flohen zuletzt vor den Kämpfen.
Am Dienstag starben bei einem Raketenangriff in Syriens Hauptstadt Damaskus nach Angaben von Sicherheitskräften 35 Zivilisten. 40 Menschen seien zudem bei dem Beschuss eines Marktes verletzt worden, sagte der Direktor eines örtlichen Krankenhauses. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sagte, „Terroristen“hätten die Rakete abgefeuert. Als „Terroristen“bezeichnen staatliche Medien auch die Aufständischen in Ost-Ghuta.
Derweil brachte die Terrormiliz „Islamischer Staat“die Ortschaft Kadam südlich von Damaskus in ihre Gewalt. Dabei seien 36 Soldaten und regierungstreue Kämpfer getötet worden, erklärte die syrische Beobachtungsstelle. Dutzende weitere Kämpfer würden noch vermisst.