Debatte um rechte Verlage prägt Buchmesse Leipzig
(dpa) - Zum Abschluss strömten die Besucher am Sonntag erneut in Scharen auf das Gelände der Leipziger Buchmesse, doch die Bilanz konnte das nicht mehr retten: Wetterkapriolen und Verkehrschaos an den wichtigsten Ausstellungstagen haben die jahrelange BesucherRekordjagd der Leipziger Bücherschau gestoppt. 271 000 Besucher waren es diesmal. Das sind 14 000 weniger als vor einem Jahr, sagte Direktor Oliver Zille am Nachmittag. Neben eisigem Wind und stehenden Zügen prägte auch die Debatte um den Auftritt rechter Verlage das Geschehen.
Aus Sicht des Buchmesse-Chefs war aber dieses Jahr ein Beleg dafür, dass sich die Akteure nicht von den Auseinandersetzungen an den politischen Rändern dominieren lassen. „Die Inhalte der Messe sind im Fokus geblieben. Das ist der größte Erfolg dieser Buchmesse 2018.“Er lese den Verlauf der Messe als starkes Statement, dass Buntheit und Vielfalt die Oberhand behalten haben „und nicht die lauten Stimmen“. Vor allem am Wochenende standen sich an den Ständen der rechten Verleger rechte und linke Gruppen gegenüber. „Auch friedliche Auseinandersetzungen sind Auseinandersetzungen. Da wird es laut und die Bilder sind teilweise nicht schön“, sagte Zille. Dennoch müssten alle lernen, mit extremeren Situationen umzugehen. Die werde man auch in Zukunft nicht von der Buchmesse ausschließen können, wolle aber genau abwägen, was in den nächsten Jahren noch verbessert werden könne. „Meinungsfreiheit auszuhalten, ist eben für alle Akteure eine sehr anstrengende Angelegenheit.“