Installationen zur Menschenrechtscharta
Geplante Ausstellung in der LEA zeigt Skulpturen des Bildhauers Horst Solf
ELLWANGEN - Vor 70 Jahren haben die Vereinten Nationen in Paris die Menschenrechtscharta erlassen. Dieses Jubiläum wird in Ellwangen in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) mit einer Ausstellung gefeiert. Sie trägt den Titel „Friedensfeier“und zeigt zu den 30 Artikeln der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“Installationen des in Freiburg und Heidenheim tätigen Bildhauers Horst Solf .
Der Eröffnungstermin steht noch nicht fest, vermutlich wird es Juni oder Juli. Das teilte LEA-Leiter Berthold Weiß bei einer Informationsveranstaltung in Anwesenheit des Künstlers mit. Die Ausstellung werde für Schülerinnen und Schüler in der Region und darüber hinaus interessant sein, so Weiß. Geplant seien neben Vernissage und Finissage auch Vorträge und Konzerte zum Thema.
Gezeigt werden die Kunstwerke in der Halle, die in der Anfangszeit der LEA Kantine und Küche zugleich war und in der mehr als 1000 Menschen mehrmals täglich ihre Mahlzeiten einnahmen. Später diente die Halle als Notunterkunft für etwa 300 Personen.
Thomas Deines vom Regierungspräsidium Stuttgart beklagte, dass die Menschenrechte weltweit noch nicht umgesetzt sind. So sei die Idee einer Wanderausstellung entstanden, die sich mit den Menschenrechten und der UNO-Charta auseinandersetzt: „Wir möchten hier unseren Bewohnern die Würde geben, die jedem Menschen zusteht.“
Für Oberbürgermeister Karl Hilsenbek ist die LEA der richtige Ort für eine solche Ausstellung, denn sie sei ein Spiegel dessen, was weltweit geschehe. Er unterstrich die Bedeutung der Friedensarbeit und regte eine Fortsetzung der Wanderausstellung in Stuttgart, Berlin und vielleicht sogar bei den Vereinten Nationen in New York an. Das Projekt wird vom Kunstverein Ellwangen unterstützt, wie dessen Vorsitzender Roland Hasenmüller berichtete: „Frieden sagt sich leicht, aber man muss auch was dafür tun.“
Dem Bildhauer Horst Solf, Jahrgang 1940, ist es ein großes Anliegen, die Ausstellung in der LEA zu machen und nicht in einer Galerie oder einem Museum. Denn in die LEA kämen Menschen aus Nationen, die nicht in Frieden lebten, so der Künstler.
In das Projekt habe er Schüler einbezogen, um herauszufinden, wie sich junge Menschen ihre Zukunft vorstellten. „Wir müssen uns täglich um Frieden bemühen“, plädierte er für Verständigung in Konflikten. Sein Motto ist: „Entstehen von Neuem durch Begegnung.“Für Solf sind Menschen aus anderen Ländern nicht Bedrohung, sondern Bereicherung. Solfs Arbeiten provozieren mit einer urwüchsigen Bildsprache, machen nachdenklich, gehen unter die Haut.