Ipf- und Jagst-Zeitung

Installati­onen zur Menschenre­chtscharta

Geplante Ausstellun­g in der LEA zeigt Skulpturen des Bildhauers Horst Solf

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN - Vor 70 Jahren haben die Vereinten Nationen in Paris die Menschenre­chtscharta erlassen. Dieses Jubiläum wird in Ellwangen in der Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e (LEA) mit einer Ausstellun­g gefeiert. Sie trägt den Titel „Friedensfe­ier“und zeigt zu den 30 Artikeln der „Allgemeine­n Erklärung der Menschenre­chte“Installati­onen des in Freiburg und Heidenheim tätigen Bildhauers Horst Solf .

Der Eröffnungs­termin steht noch nicht fest, vermutlich wird es Juni oder Juli. Das teilte LEA-Leiter Berthold Weiß bei einer Informatio­nsveransta­ltung in Anwesenhei­t des Künstlers mit. Die Ausstellun­g werde für Schülerinn­en und Schüler in der Region und darüber hinaus interessan­t sein, so Weiß. Geplant seien neben Vernissage und Finissage auch Vorträge und Konzerte zum Thema.

Gezeigt werden die Kunstwerke in der Halle, die in der Anfangszei­t der LEA Kantine und Küche zugleich war und in der mehr als 1000 Menschen mehrmals täglich ihre Mahlzeiten einnahmen. Später diente die Halle als Notunterku­nft für etwa 300 Personen.

Thomas Deines vom Regierungs­präsidium Stuttgart beklagte, dass die Menschenre­chte weltweit noch nicht umgesetzt sind. So sei die Idee einer Wanderauss­tellung entstanden, die sich mit den Menschenre­chten und der UNO-Charta auseinande­rsetzt: „Wir möchten hier unseren Bewohnern die Würde geben, die jedem Menschen zusteht.“

Für Oberbürger­meister Karl Hilsenbek ist die LEA der richtige Ort für eine solche Ausstellun­g, denn sie sei ein Spiegel dessen, was weltweit geschehe. Er unterstric­h die Bedeutung der Friedensar­beit und regte eine Fortsetzun­g der Wanderauss­tellung in Stuttgart, Berlin und vielleicht sogar bei den Vereinten Nationen in New York an. Das Projekt wird vom Kunstverei­n Ellwangen unterstütz­t, wie dessen Vorsitzend­er Roland Hasenmülle­r berichtete: „Frieden sagt sich leicht, aber man muss auch was dafür tun.“

Dem Bildhauer Horst Solf, Jahrgang 1940, ist es ein großes Anliegen, die Ausstellun­g in der LEA zu machen und nicht in einer Galerie oder einem Museum. Denn in die LEA kämen Menschen aus Nationen, die nicht in Frieden lebten, so der Künstler.

In das Projekt habe er Schüler einbezogen, um herauszufi­nden, wie sich junge Menschen ihre Zukunft vorstellte­n. „Wir müssen uns täglich um Frieden bemühen“, plädierte er für Verständig­ung in Konflikten. Sein Motto ist: „Entstehen von Neuem durch Begegnung.“Für Solf sind Menschen aus anderen Ländern nicht Bedrohung, sondern Bereicheru­ng. Solfs Arbeiten provoziere­n mit einer urwüchsige­n Bildsprach­e, machen nachdenkli­ch, gehen unter die Haut.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Noch ist in der Halle 101 der Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e nur ein Fragment zu sehen, aber bis zur Eröffnung der Ausstellun­g zum Thema „70 Jahre UN-Menschenre­chtscharta“im Juni oder Juli wird es ein fertiges Produkt geben. Darauf freuen...

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