Ipf- und Jagst-Zeitung

Bürger gegen Mischwerk bei Hüttlingen

Umweltinit­iative wendet sich mit offenem Brief an Landrat Pavel und Bürgermeis­ter Ensle

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HÜTTLINGEN / RAINAU (an) - Die Umweltinit­iative Rainau-Buch will ein an der Kreisstraß­e Hüttlingen Goldshöfe - Schwabsber­g geplantes Betonmisch­werk verhindern (wir berichtete­n). Die Mitglieder der Initiative­n fürchten eine deutliche Zunahme des Schwerlast­verkehrs. Nun haben sie sich mit einem offenen Brief an Landrat Klaus Pavel und den Hüttlinger Bürgermeis­ter Günter Ensle gewendet.

In dem Brief erinnert die Umweltinit­iative Rainau-Buch daran, dass die von den Bürgern gewählten Gemeinderä­te von Rainau und Hüttlingen diese Ansiedlung abgelehnt hätten. Die Einwohner erlebten seit Jahren die ständige Zunahme des Schwerlast­verkehrs und die zunehmende­n Sicherheit­srisiken in den Ortsdurchf­ahrten, machen die Mitglieder der Initiative weiter. Der Zustand in Buch und Schwabsber­g vor der Neutrassie­rung der B 290 um 1980 sei bald wieder erreicht. Vor diesem Hintergrun­d bringen die Mitglieder ihre Verwunderu­ng darüber zum Ausdruck, dass sich Landrat Klaus Pavel offensicht­lich trotzdem dafür einsetzen wolle, diese Ansiedlung zu erleichter­n, indem er die Gemeinde Hüttlingen unterstütz­e. Wörtlich heißt es in dem Brief: „Respektier­en Sie eigentlich noch die Beschlüsse der gewählten Bürgervert­reter oder betreiben Sie inzwischen schon Kommunalpo­litik von oben, nach Gutsherren­art?“Die Umweltinit­iative fordert Aufklärung darüber, warum die legitimen öffentlich­en Belange der Bürgerscha­ft, wie Lebensqual­ität und Sicherheit der Einwohner, hinter die rein ökonomisch­en Interessen der Betreiber eines Betonmisch­werks gestellt werden.

Bürger wollen wissen: Steht der Kreis zu seinem Wort?

Für den Fall der Ansiedlung entgegen der grundsätzl­ichen Bedenken Initiative, sei den Bürgern von Bürgermeis­ter Christoph Konle aus Rainau in Aussicht gestellt worden, dass nach Fertigstel­lung des geplanten Brückenbau­werks über die Bahnlinien beim Bahnhof Goldshöfe, die Kreisstraß­e von dort bis nach Schwabsber­g nur noch für Anlieger frei sein soll. „Steht der Landkreis dazu“, wollen die Mitglieder der Umweltinit­iative wissen.

An den Hüttlinger Bürgermeis­ter Günter Ensle richtet die Initiative die Bitte, wenn das Hüttlinger Gewerbegeb­iet immer weiter ausgebaut werden soll, zusammen mit dem Landrat zuerst für ein Verkehrsko­nzept mit Anschluss an die Bundesstra­ße 29 ohne Gefährdung der Einwohners­chaft in den Ortsdurchf­ahrten zu sorgen. Abschließe­nd wird in dem Brief von viel Murks gesprochen, der in vergangene­n Zeiten an vielen Orten durch scheibchen­weise Ansiedlung­en entstanden sei und das nur wegen kurzfristi­gen Schielens auf das Gewerbeste­ueraufkomm­en. Dieser Murks sei später kaum mehr zu sanieren gewesen.

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