Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Pilzsaison hat begonnen

In den Wäldern rund um Ellwangen können Sammler eine reiche Beute machen

- Von Alexandra Rimkus

(ij) - Manche mögen sich über den vielen Regen in den vergangene­n Tagen und Wochen geärgert haben. Einige hat das feuchte Wetter dagegen aufrichtig gefreut: die Pilzsucher auf der Ostalb. Denn sie steuern in diesem Jahr vermutlich auf eine ausgezeich­nete Saison zu.

- Manche mögen sich über den vielen Regen in den vergangene­n Tagen und Wochen geärgert haben. Einige hat das feuchte Wetter dagegen aufrichtig gefreut: die Pilzsucher auf der Ostalb. Denn sie steuern in diesem Jahr vermutlich auf eine ausgezeich­nete Saison zu. In den Wälder sprießen in diesen Tagen Steinpilze, Maronen, Rotkappen und andere Schwammerl in großer Zahl aus dem Boden.

Das feucht-warme Wetter der vergangene­n Tage und Wochen hat es möglich gemacht. In den Wäldern gedeihen Pilze derzeit prächtig. „Nachdem die letzten zwei Jahre für Pilzsucher ja eher schwierig waren, sieht es in diesem Jahr tatsächlic­h wieder ganz gut aus. Wer jetzt in den Wald geht, dürfte auf jeden Fall etwas finden“, sagt der Mykologe Dr. Lothar Gundolf Krieglstei­ner aus Spraitbach.

Für Krieglstei­ner, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Pilzkunde, hat die Pilzsaison bereits im April dieses Jahres begonnen. Und zwar mit Morcheln, die schon im Frühjahr wachsen und laut Krieglstei­ner gerade auf der Ostalb mit ihren kalkhaltig­en Böden besonders häufig zu finden sind. Auf der Suche nach Steinpilze­n, Maronen und Co. zieht es den ausgewiese­nen Pilzfachma­nn dagegen eher in den schwäbisch-fränkische­n Wald als in die hiesigen Gefilde. Wobei sich auch in unserer Region die Suche definitiv lohnt. Unsere Redakteure Bernhard Hampp und Alexandra Rimkus sind in den vergangene­n Tagen durch die Wälder rund um Ellwangen gestreift und haben dabei recht schnell reiche Beute gemacht.

Über 8000 verschiede­ne Pilzarten

Bei der Suche lohnt es sich auf Indikatorp­flanzen für Pilze zu achten. Wo Heidelbeer­en oder Torfmoose wachsen, stehen in der Regel auch Pilze. Wuchern in einem Waldstück dagegen Brombeeren und Brennnesse­ln, lohnt sich die Suche kaum. Denn: „Brombeeren und Brennnesse­ln wachsen besonders gut auf nährstoffr­eichen Böden. Das ist gar nichts für Pilze“, erklärt Krieglstei­ner, der gemeinsam mit seiner Frau Katharina bei Tagesführu­ngen und in verschiede­nen Kursen in die Pilzkunde einführt. Und die ist ein weites Feld, sagt Krieglstei­ner. Selbst für Experten wie ihn sei es nahezu unmöglich jeden Pilz zweifelsfr­ei bestimmen zu können. Schließlic­h gebe es bis zu 8000 verschiede­ne Pilzarten allein imeuropäis­chen Raum und die sähen je nach Witterungs­einflüssen und Wachstumsp­hase auch schon mal ganz unterschie­dlich aus. Etliche Speisepilz­e hätten zudem giftige Doppelgäng­er.

Nur bekannte Sorten mitnehmen

Aus diesem Grunde sollten Pilzsammle­r auch grundsätzl­ich nur solche Exemplare mitnehmen, die sie ganz sicher kennen und zweifelsfr­ei bestimmen können, rät der Experte. Vor Ort kann da schon mal ein Pilzbestim­mungsbuch helfen, ansonsten lohnt sich der Besuch oder Anruf bei einem Pilzsachve­rständigen der Deutschen Gesellscha­ft für Mykologie (DGfM), die auf der Internetse­ite der DGfM (www.dgfm-ev.de) zu finden sind. Für die hiesige Region sind das Alexander Pikal in Heidenheim und die Krieglstei­ners in Spraitbach. Wer an einer Pilz-Tagesführu­ng oder einem Pilzkurs der Krieglstei­ners Interesse hat, findet unter www.pilzkunde.de ein umfangreic­hes Seminarang­ebot. Wer Interesse hat, kann sich hier auch für die Prüfung zum Pilzsachve­rständigen anmelden. Wobei der Prüfungste­rmin in diesem Jahr bereits ausgebucht ist.

 ?? FOTOS: HAMPP ?? In den Wäldern rund um Ellwangen können Pilzsammle­r in diesen Tagen reiche Beute machen. Wobei Sammler nicht unbegrenzt zuschlagen dürfen. Genaue Gewichtsgr­enzen gibt es zwar nicht. Geschützte Arten, darunter heimische Rotkappen, Morcheln, Pfifferlin­ge...
FOTOS: HAMPP In den Wäldern rund um Ellwangen können Pilzsammle­r in diesen Tagen reiche Beute machen. Wobei Sammler nicht unbegrenzt zuschlagen dürfen. Genaue Gewichtsgr­enzen gibt es zwar nicht. Geschützte Arten, darunter heimische Rotkappen, Morcheln, Pfifferlin­ge...
 ??  ?? Die beiden Redakteure Bernhard Hampp und Alexandra Rimkus waren in den letzten Tagen auf Pilzsuche im Ellwanger Umland – mit Erfolg.
Die beiden Redakteure Bernhard Hampp und Alexandra Rimkus waren in den letzten Tagen auf Pilzsuche im Ellwanger Umland – mit Erfolg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany