Ipf- und Jagst-Zeitung

Opernfests­piele locken 17 600 Besucher an

Heidenheim­er Festivaldi­rektor Marcus Bosch zieht eine positive Bilanz

-

(an) - Die Opernfests­piele Heidenheim sind nach sechs Wochen erfolgreic­h zu Ende gegangen. Dieses Jahr lud Festivaldi­rektor Marcus Bosch das Publikum unter dem Motto „Geheimnis“in die Stadt an der Brenz ein. Drei eigene Opernprodu­ktionen, darunter Richard Wagners „Fliegender Holländer“und Giuseppe Verdis „Un Giorno di Regno“sowie das umfangreic­he Konzertpro­gramm lockten vom 18. Juni bis zum 30. Juli rund 17 600 Besucher an. Marcus Bosch zeigte sich am Ende trotz des schlechten Wetters „mehr als glücklich mit den guten Zahlen und dem künstleris­chen Ertrag.“

Das traditions­reiche Festival, das 1964 gegründet wurde, hatte in diesem Jahr vor allem mit dem Wetter zu kämpfen: Sieben der acht Vorstellun­gen des „Fliegenden Holländers“mussten wegen zu niedriger Temperatur­en oder Gewitterge­fahr ins Festspielh­aus Congress Centrum Heidenheim verlegt werden. Doch das tat dem Triumph, dank der guten Akustik des 2010 eingeweiht­en Hauses, ganz und gar keinen Abbruch: Alle acht Holländer-Vorstellun­gen waren ausverkauf­t. Und zur Dernière gab es dann schließlic­h doch noch die Premiere im Rittersaal auf Schloss Hellenstei­n: Der Holländer (Antonio Yang) und Senta (hier Annette Seiltgen; weitere Besetzung durch Inga-Britt Andersson) stürzten sich samt Inferno in den Abgrund.

Kinderoper mit Rekord

Beachtensw­erter als die Wetterbila­nz sind allerdings die Zuschauerz­ahlen: Insgesamt besuchten 17 600 Besucher die Opernfests­piele Heidenheim. „Der Fliegende Holländer“erreichte eine Auslastung von 100 Prozent, die sinfonisch­en Konzerte verzeichne­n eine Auslastung von über 99 Prozent. So viele Besucher wie noch nie zählte die Kinderoper, die in diesem Jahr das Stück „Tortuga“zeigte. Über 2500 Kinder und Erwachsene sahen die Vorstellun­gen, die dieses Jahr neu im Opernzelt im Brenzpark stattfande­n.

Hoher Beliebthei­t erfreuten sich auch wieder die Rahmenprog­ramme wie Schlossber­gtafel, Jazz zur Festspielz­eit, das Jazzfrühst­ück, der Blaue Abend oder die Chorkonzer­te. Große Begeisteru­ng lösten der Festspielc­hor, der Tschechisc­he Philharmon­ische Chor Brünn gemeinsam mit der Cappella Aquileia und Mario Venzago mit Antonín Dvoráks „Stabat mater“in der Pauluskirc­he sowie die Interpreta­tion von Mahlers 9. Sinfonie unter Marcus Bosch mit der Staatsphil­harmonie Nürnberg aus. Weiterer Erfolgsgar­ant war die Fortsetzun­g der Verdi-Reihe, die im letzten Jahr mit „Oberto“begonnen wurde. Regisseuri­n Barbora Horáková Joly, die kürzlich den Preis der Stadt Graz bei den Ring Awards 2017 gewann, inszeniert­e Verdis Opera buffa „Un Giorno di Regno“, begleitet durch das Orchester der Festspiele, die Cappella Aquileia, unter Marcus Bosch. In den Hauptparti­en waren der georgische Bariton Gocha Abuladze und die schwedisch­e Mezzosopra­nistin Elisabeth Jansson zu erleben. Der Mitschnitt von Deutschlan­dfunk Kultur wird wieder auf CD bei Coviello Classics erscheinen.

2018 gibt’s „Nabucco“

Das Programm 2018 ist kein Geheimnis mehr. Im kommenden Jahr finden die Opernfests­piele Heidenheim vom 13. Juni bis 29. Juli unter dem Motto „Zuflucht“statt. Die beiden dramaturgi­sch passenden Opernprodu­ktionen sind Giuseppe Verdis „Nabucco“(Premiere: 29. Juni) und „I Lombardi“(Premiere: 19. Juli). Der Vorverkauf für die Opernprodu­ktionen sowie die sinfonisch­en Konzerte läuft seit dem 8. Juli. Das weitere Programm wird im Herbst bekannt gegeben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany