BAG: Trotz Gewinn unzufrieden mit dem Betriebsergebnis
Die Genossenschaft bleibt hinter ihren Erwartungen an 2016 zurück
(mab) - Eine gemischte Bilanz des Geschäftsjahrs 2016 hat die BAG Hohenlohe bei ihrer Hauptversammlung in Wolpertshausen gezogen. Rückläufige Umsatzerlöse drückten auf das Betriebsergebnis. Dafür wurde die Beteiligung der Koch Auto-Gruppe am BAG-Autohaus Ellwangen als Glücksgriff gewertet. Die Bilanzsumme liegt bei rund 40 Millionen Euro.
Vorstand Ulrich Kühnle und Geschäftsführer Michael Eißler informierten die mehr als 250 Mitglieder im Detail. Nachdem Eißler 2015 von keinem guten Jahr für die BAG gesprochen hatte, klangen die Worte für 2016 etwas versöhnlicher, wenngleich die Konsolidierung ihre Wirkung noch nicht ganz entfaltet habe.
„Mit dem Bilanzgewinn können wir nicht zufrieden sein“, sagte auch Kühnle. Zwar ist der Bilanzgewinn von 103 500 Euro in 2015 auf nunmehr 142 000 Euro gestiegen. Man habe aber etwas mehr erwartet. Eißler führte das zum einen auf den Klimawandel und die damit verbundenen Wetterextreme zurück. Er kritisierte aber auch die mangelnde politische Unterstützung der Landwirte: „Die Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft sind leider nicht so positiv wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.“
Der Gesamtabsatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse liegt mit 55 996 Tonnen ganze vier Prozent unter dem des Vorjahrs. Die Ernteerfassung bei Raps und Getreide ging wegen der Wetterextreme sogar um 26 Prozent auf 27 707 Tonnen zurück.
Der schwierige Markt schlägt sich laut Eißler auf die Investitionsbereitschaft der Landwirte nieder. Das hat Auswirkungen auf das Pflanzenschutzgeschäft mit einem Umsatzrückgang von 3,8 Prozent und die Agrartechnik mit einem Minus von 2,7 Prozent.
Am Kurs der Konsolidierung festhalten
Aufgefangen wird das durch Kosteneinsparungen in Lagerhaltung, stabile Personalkosten und boomende Raiffeisen-Märkte, die ihren Umsatz um 5,6 Prozent gesteigert haben. Nutzen von Synergien und Eingehen von Kooperationen sind dann die andere.
Den Verkauf von 55 Prozent der Geschäftsanteile am BAG-Autohaus Ellwangen an die Koch Auto-Gruppe nannten Kühnle und Eißler einen notwendigen und richtigen Schritt. „In 2017 spüren wir schon eine deutliche Verbesserung, was die Wirtschaftlichkeit des Autogeschäfts betrifft. Wir haben in Ellwangen eine hervorragende und engagierte Mannschaft, die es verdient“, sagte Kühnle. Vorstand und Geschäftsführer wollen am Kurs der Konsolidierung festhalten. Dazu gehört, Schulden zu tilgen, die Effizienz zu steigern und nach weiteren Möglichkeiten zur Kosteneinsparung zu suchen. Dies entspricht auch der Empfehlung der Verbandsprüfung.
Ein Schwerpunkt in den nächsten Jahren wird die Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen. „Dies ist nicht nur ein Technologiesprung, sondern eine umfassende Revolution in der gesamten Landwirtschaft“, sagte Eißler. Der Gewinn fließt zum Teil in die Rücklagen, außerdem werden 1,5 Prozent Dividende (70 000 Euro) ausgezahlt.
Geehrt wurden Rolf Megerle (Löschenhirschbach) und Helmut Weibler (Siebeneich). Megerle, stellvertretender Vorstand der BAG, hörte nach über 23 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit auf. In seiner Dankesrede bezeichnete er die Fusion mit Ellwangen als einen Glanzpunkt in der Geschichte der BAG, der aber noch auf Hochglanz poliert werden müsse. Helmut Weibler stellte nach über 30 Jahren sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung.
Bei den anschließenden Wahlen wurde Tobias Schirrle aus Wört zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt. Neu im Vorstand ist auch Ulrike Lösch (Windischenbach). Volker Bühl (Emmertshof) und Gerhard Söllner (Zweiflingen) wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt.