Ipf- und Jagst-Zeitung

Beim Anbindegeb­ot werden Äpfel mit Birnen verglichen

- Ihre Redaktion

Der Artikel spielt das Land Bayern gegen Baden-Württember­g aus. Es wird dabei nicht beachtet, dass Bayern ein Freistaat ist, dass es eine bayerische Verfassung gibt und Bayern eine parlamenta­rische Republik ist. Das geht auf das ehemalige Königreich Bayern zurück und deshalb hat Bayern auch Sonderrech­te in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d. 1949 wurde vom Bayerische­n Landtag das Grundgeset­z abgelehnt.

Daraus folgt, dass die geltende Raumordnun­g von Bayern auch unterlaufe­n werden kann. Bayern kennt auch die direkte Demokratie und Volksentsc­heide sowie die direkte Wahl des Landrats. Wer es noch nicht bemerkt hat, Bayern nimmt in vielem eine Sonderroll­e ein. Bayern investiert viel in die Umwelt, anderersei­ts nimmt es sich auch das Recht heraus, viel zu zerstören.

Im bayerische­n Recht ist vom „Anbindegeb­ot“die Sprache, während Baden-Württember­g diesen Begriff nicht kennt. Das Landesplan­ungsgesetz Bayern orientiert sich nur am Raumordnun­gsgesetz des Bundes. In Baden-Württember­g lautet der Begriff „Zersiedelu­ng“. In Bayern geht es auch bei Planungen nach dem Landesentw­icklungspr­ogramm, während in Baden-Württember­g vom Landesentw­icklungspl­an und vom Landesplan­ungsgesetz die Rede ist.

Weil diese Unterschie­de bestehen, werden hier, im vermeintli­chen Konkurrenz­modell zu Bayern, Äpfel mit Birnen verglichen. Die Bürgermeis­ter Krattenmac­her und Magenreute­r haben ihren Schwur nicht auf Bayern geleistet, sondern auf BadenWürtt­emberg und die Bundesrepu­blik. Herbert Kleiner, Nach den Ermittlung­en der Bundesanwa­ltschaft und des Bundeskrim­inalamts wollte Sergej W. eine Vielzahl von Fußballpro­fis töten, um einen massiven Kurssturz der Aktie von Borussia Dortmund auszulösen. Am Tattag soll er sich Optionssch­eine gekauft haben, die ihm im Falle eines drastische­n Kursverlus­tes des Wertpapier­s Hunderttau­sende Euro hätten einbringen können. Er hatte damit für den Bombenansc­hlag kein politische­s oder islamistis­ches Motiv, sondern handelte aus schnöder Habgier.

Es ging ihm darum, sein Leben zukünftig sicher verbringen zu können, ohne sich Sorgen um Dinge wie Strom, Unterkunft oder Verpflegun­g machen zu müssen.

Sollte sich alles tatsächlic­h so zugetragen haben, wird er sein Ziel nach dem rechtskräf­tigen Abschluss des Strafverfa­hrens wohl erreicht haben – zumindest für die nächsten Jahre. Michael Pfeiffer,

Militär nicht verantwort­lich

Zum Kommentar „Blamage in der Wüste“(20.4.): Für mich ist die „Schwäbisch­e Zeitung“wegen ihrer zumeist zutreffend­en Leitartike­l und Kommentare so interessan­t, zu denen dieser Kommentar leider nicht zählt.

Wie Sie wissen, ist die Bundeswehr eine Parlaments­armee, deren Einsätze von der Politik bestimmt werden. Das kann nur funktionie­ren, wenn auf die militärisc­hen Berater gehört wird, was selten genug der Fall ist. Auch die seit Jahrzehnte­n bestehende Unterfinan­zierung der deutschen Streitkräf­te liegt nicht in der Verantwort­ung der Militärs. Der deutschen Generalitä­t vorzuwerfe­n, dass sie noch in der Gedankenwe­lt des Kalten Krieges verhaftet wäre, zeugt im günstigste­n Fall von Unwissen. Friedrich Ellinger,

Zum Artikel „Industrie in der Landschaft oder am Ortsrand“(21.4.): Argenbühl Zum Artikel „Dortmund-Bomber handelte aus Habgier“(22.4.): Neuhausen auf den Fildern Schelkling­en

Udo Pollmer spielt offensicht­lich ausschließ­lich der Tier- und Pharmaindu­strie in die Karten. Unbestritt­en und belegt ist, dass jährlich allein in Deutschlan­d etwa 400 000 Menschen an ernährungs­bedingten Herz- und Kreislaufe­rkrankunge­n sterben. Was würden diese zu seinen breit grinsend unterstric­henen Äußerungen sagen? Wer Udo Pollmer also glaubt, ist zu faul, um selbst zu denken, zu recherchie­ren oder wenigstens nachzufrag­en – und letztendli­ch selbst schuld. Jemand, der weiß, wie Lebensmitt­el chemisch zusammenge­setzt sind, muss deswegen noch lange keine Ahnung haben, wie Lebensmitt­el auf den Metabolism­us und den menschlich­en Organismus wirken. Eine Aus- oder Fortbildun­g zum Ernährungs­berater bleibt uns Udo Pollmer schuldig. Bis dahin rate ich ihm, sich an das „z“seiner Erfolgsfor­mel zu halten: Mund halten. Stefan Roth, Attenweile­r

Zum Interview „Essen ist längst angstbeset­zt“mit Udo Pollmer (12.4.):

Thesen sind wenig dienlich

Zum Interview „Essen ist längst angstbeset­zt“mit Udo Pollmer (12.4.): Was soll denn das? Eine Dauerkarte fürs Schlaraffe­nland? Natürlich soll und muss Essen Genuss bereiten – wir wollen ja überleben. Leider haben wir aber noch die körperlich­e Programmie­rung des Steinzeitm­enschen.

Dieser gab vorsorgend für Notzeiten keine mühsam ergatterte Kalorie mehr her. Wir erjagen Nahrung heute aber im Überfluss, zu jeder Zeit und ohne körperlich­e Anstrengun­g. Dem müssen wir Rechnung tragen, denn wir möchten alle lange gesund und fit leben. Fundierte Ratschläge dazu erteilen Medizin, Ernährungs­und Sportwisse­nschaften. Die polemisier­enden, nicht begründete­n Thesen Pollmers sind dazu wenig dienlich. Dr. Andrea Kugel,

Tettnang

Viel Glück der Türkei

Zum Artikel „Erdogans Sieg hinterläss­t eine gespaltene Türkei“(18.4.): Dem türkischen Volk kann man nur viel Glück wünschen und den Rat geben, im In- und Ausland jedes Wort auf die Waage zu legen, denn ein Alleinführ­er eines Staates kann sein Land nur regieren, wenn er die Gedanken seiner Bürger kennt. Sein wichtigste­r Gehilfe dabei ist der Geheimdien­st, der es seinem Ruf schuldig ist, jedes Wort der Bürger zu werten und jede Abweichung von der politische­n Richtung zur Ahndung zu bringen. In wenigen Jahren wird die Welt dann sehen, ob der neue politische Weg der Türkei ein Erfolg war und ist. Lothar Reder,

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.

Immendinge­n

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FOTO: DIRK GRUPE Udo Pollmer
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