„Mister Malteser“geht in den Ruhestand
Der 78-jährige Anton Baumann war 56 Jahre lang aktiv – Und über 40 Jahre mit an der Spitze
(sj) - 56 Jahre lang ist er beim Malteser Hilfsdienst „aktiv an allen Fronten“gewesen: Mit Anton Baumann hat sich bei der Hauptversammlung am Samstagabend im Dorfhaus Rattstadt ein Urgestein der Ellwanger Malteser und Vorbild im Ehrenamt aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Am 1. April geht der 78-Jährige aus Eigenzell in den Ruhestand.
Anton Baumann ist 1961 Gründungsmitglied der Ellwanger Malteser gewesen. Von 1976 bis 1986 war er bei der Hilfsorganisation Bereitschaftsführer und von 1986 bis 2002 sowie von 2010 bis 2012 Stadtbeauftragter. Seit 2002 ist Anton Baumann ehrenamtlicher Geschäftsführer und somit für die Verwaltung, Finanzen, Mitglieder und Auslandsdienste zuständig. Jahrelang war er auch im sozialen Ehrenamt aktiv.
„Über 50 Mal war ich im Ausland mit Transporten und Hilfsgütern und mit 52 000 Weihnachtspäckchen“, berichtete Auslandsreferent Anton Baumann von Fahrten nach Bosnien, Kosovo, Rumänien, Polen, Serbien und Ungarn und dem Aufbau einer Armenküche in Dubrovnik in Kroatien im Jahr 1994. Auch die Übernahme und Wiederbelebung der Krankenwoche 1994 auf dem Schönenberg ging auf die Initiative von Anton Baumann zurück. Ebenso der Einstieg der Malteser in die Pflege im Jahr 1995 und im selben Jahr der Kauf des Gebäudes in der Seifriedszellstraße: Die Geschäftsstelle wurde 1996 eingeweiht.
Anton Baumann erhielt 2002 für sein Lebenswerk das Malteser-Verdienstkreuz, das vergleichbar mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ist. 2010 wurde 50 Jahre Krankenwoche und 2011 das 50-jährige Bestehen des Malteser Hilfsdienstes in Ellwangen gefeiert. Beide Feierlichkeiten wurden von Anton Baumann als damaligem Stadtbeauftragten organisiert. Beim Festakt 2011 wurde sogar ein Pokal der Malteser nach Anton Baumann benannt, der Anton-Baumann-Pokal. Er wird an verdiente Helferinnen und Helfer der Gliederung Ellwangen verliehen, in den Stufen Bronze und Silber. Die Stufe Gold bleibt dem Namensgeber vorbehalten. „Ich wünsche den Maltesern für die nächsten 50 Jahre eine gute, gesicherte Zukunft“, schloss Baumann seinen Rückblick. Sprach’s, und erhielt für seine Lebensleistung minutenlangen stehenden Applaus.
Im ganzen Land bekannt
Stadtbeauftragter Stephan Meßmer dankte für alles, was Baumann für die Malteser geleistet hat: „Egal wo wir hinkommen, der Name Anton Baumann ist bei den Maltesern im ganzen Land bekannt. Aber seine Aktivitäten gingen auch noch weiter als bis zur Landesgrenze.“Als Geschenk erhielt Baumann einen Aufenthalt für sich und seine Frau Maria in der Malteser Kommende in Ehreshoven in der Nähe von Köln.
Auch Bürgermeister Volker Grab würdigte die Leistung und das ehrenamtliche Engagement von Anton Baumann und der Malteser. „Sie sind wirklich ein Malteser Pionier“, sagte Sozialdezernent Josef Rettenmaier. Was die Ellwanger Malteser leisteten, sei professionelles und ehrenamtliches Engagement vom Feinsten und ein großes Stück Lebensqualität. Auch der Diözesangeschäftsführer der Malteser, Klaus Weber, gratulierte Anton Baumann.