Zukunft der Wasserversorgung ist gefährdet
Ortschaftsrat ärgert sich über den Sandabbau Lutstrut III und den gefährdeten Tiefenbrunnen Schmittefeld
- In der Sitzung des Ortschaftsrats Pommertsweiler sind einige Dauerläufer erneut kritisch betrachtet worden. Ändern kann das Gremium jedoch fast nichts.
Ortsvorsteher Egon Ocker informierte das Gremium sowie zahlreiche Bürger über den Sachstand zum Stahlweiher, besser bekannt als Neumühlsee. Diesen hat die Gemeinde vor zehn Jahren unter Ausübung ihres Vorkaufsrechtes erworben, um diesen zwei örtlichen Fischereivereinen weiterzuverkaufen. Da eine erwartete Landesförderung in Höhe von 70 Prozent der geschätzten Sanierungskosten für Damm und Wehr in Höhe von rund 400 000 Euro ausgeblieben ist, können weder Gemeinde noch die beiden Vereine aus Abtsgmünd und Untergröningen das Sanierungsprojekt derzeit realisieren.
Nun will der Fischereiverein Untergröningen als Interimslösung den Stahlweiher pachten. Um in den nächsten Monaten eine Sanierungskonzeption erstellen zu können, wird der Weiher am kommenden Samstag abgelassen und der Damm dann untersucht. Bürgermeister Armin Kiemel betonte, dass der über 1000 Jahre alte Weiher auf jeden Fall erhalten werden soll.
Weiterhin nichts Gutes gab es für Ortsvorsteher Ocker über den Sachstand zum Sandabbau Lutstrut III zu berichten. Nach der Genehmigung des neuen Betriebsplanes durch das Bergamt in Freiburg wird dort trotz Ablehnung durch Ortschaftsrat und Gemeinderat derzeit kräftig abgebaut. Die Fortschreibung des Regionalplanes zur weiteren Rohstoffsicherung sieht sogar die Erweiterung des Bereiches um 50 000 Quadratmeter vor, was die Wasserversorgung des Teilortes Pommertsweiler im Bereich des einzigen Tiefenbrunnens Schmittefeld massiv gefährden würde. Dazu müsste dann auch die voll bewaldete Fläche abgeholzt werden. Diese zusätzlich ausgewiesene Fläche liegt bereits im Wasserschutzgebiet II und tangiert direkt die Schutzzone I um den Tiefenbrunnen.
Sowohl Ortsvorsteher und Bürgermeister betonten, dass man weiterhin massiv einfordern werde, dass das Landratsamt des Ostalbkreises zumindest die Kontrollfunktion über das Abbaugebiet übernimmt, da das Bergamt in Freiburg schon personell gar nicht in der Lage sei, diese ordnungsgemäß und zeitgerecht auszuüben. Es wurde bemängelt, dass vor allem keine unangemeldeten Kontrollen stattfänden und der Betreiber immer wisse, wann kontrolliert werde. Es gebe hier ein umfangreiches Auflagenpaket, welches zu kontrollieren sei, und es habe sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass der Betreiber sich nicht daran gehalten habe, betonten der Ortsvorsteher und der Bürgermeister.
Ocker will Geld für Straßenbau
Nur 75 000 Euro stehen im Gesamthaushaltsplan der Gemeinde für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraßen zur Verfügung. Davon möchte Ortsvorsteher Ocker für die notdürftige Sanierung dieser auf der Markungsfläche von Pommertsweiler mindestens 28 000 Euro haben.
Ein Bürger forderte in der Fragestunde Bürgermeister Kiemel auf, Landrat Klaus Pavel an seine Zusage, die er 2010 zum Ausbau der Kreisstraße K 3241 zwischen Pommersweiler und der Burkhardsmühle gegenüber dem damaligen Regierungspräsidenten Johannes Schmalzl gemacht habe, einzulösen. Dieser habe gegenüber Pavel damals von einer Fahrt über einen geteerten Wanderweg anstatt auf einer Kreisstraße gesprochen. Die sehr gut ausgebaute K 3233 von Adelmannsfelden nach Neuler endet nämlich am Anschluss an die K 3221 mehr oder weniger im Nichts.
Die Frage nach dem Sachstand zur Landesstraße L 1073 kam ebenfalls aus der Bürgerrunde. Dort sollte längst Baubeginn sein. Es war schon einmal von Herbst 2016 die Rede. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und dabei dem Land viel Arbeit in Vorleistung abgenommen“, sagte Bürgermeister Kiemel. Er wisse derzeit nur, dass man wegen der Europameisterschaften im Faustball 2018 in Adelmannsfelden mit der Straße fertig sein wolle.