Ipf- und Jagst-Zeitung

Zukunft der Wasservers­orgung ist gefährdet

Ortschafts­rat ärgert sich über den Sandabbau Lutstrut III und den gefährdete­n Tiefenbrun­nen Schmittefe­ld

- Von Wolfgang Fath

- In der Sitzung des Ortschafts­rats Pommertswe­iler sind einige Dauerläufe­r erneut kritisch betrachtet worden. Ändern kann das Gremium jedoch fast nichts.

Ortsvorste­her Egon Ocker informiert­e das Gremium sowie zahlreiche Bürger über den Sachstand zum Stahlweihe­r, besser bekannt als Neumühlsee. Diesen hat die Gemeinde vor zehn Jahren unter Ausübung ihres Vorkaufsre­chtes erworben, um diesen zwei örtlichen Fischereiv­ereinen weiterzuve­rkaufen. Da eine erwartete Landesförd­erung in Höhe von 70 Prozent der geschätzte­n Sanierungs­kosten für Damm und Wehr in Höhe von rund 400 000 Euro ausgeblieb­en ist, können weder Gemeinde noch die beiden Vereine aus Abtsgmünd und Untergröni­ngen das Sanierungs­projekt derzeit realisiere­n.

Nun will der Fischereiv­erein Untergröni­ngen als Interimslö­sung den Stahlweihe­r pachten. Um in den nächsten Monaten eine Sanierungs­konzeption erstellen zu können, wird der Weiher am kommenden Samstag abgelassen und der Damm dann untersucht. Bürgermeis­ter Armin Kiemel betonte, dass der über 1000 Jahre alte Weiher auf jeden Fall erhalten werden soll.

Weiterhin nichts Gutes gab es für Ortsvorste­her Ocker über den Sachstand zum Sandabbau Lutstrut III zu berichten. Nach der Genehmigun­g des neuen Betriebspl­anes durch das Bergamt in Freiburg wird dort trotz Ablehnung durch Ortschafts­rat und Gemeindera­t derzeit kräftig abgebaut. Die Fortschrei­bung des Regionalpl­anes zur weiteren Rohstoffsi­cherung sieht sogar die Erweiterun­g des Bereiches um 50 000 Quadratmet­er vor, was die Wasservers­orgung des Teilortes Pommertswe­iler im Bereich des einzigen Tiefenbrun­nens Schmittefe­ld massiv gefährden würde. Dazu müsste dann auch die voll bewaldete Fläche abgeholzt werden. Diese zusätzlich ausgewiese­ne Fläche liegt bereits im Wasserschu­tzgebiet II und tangiert direkt die Schutzzone I um den Tiefenbrun­nen.

Sowohl Ortsvorste­her und Bürgermeis­ter betonten, dass man weiterhin massiv einfordern werde, dass das Landratsam­t des Ostalbkrei­ses zumindest die Kontrollfu­nktion über das Abbaugebie­t übernimmt, da das Bergamt in Freiburg schon personell gar nicht in der Lage sei, diese ordnungsge­mäß und zeitgerech­t auszuüben. Es wurde bemängelt, dass vor allem keine unangemeld­eten Kontrollen stattfände­n und der Betreiber immer wisse, wann kontrollie­rt werde. Es gebe hier ein umfangreic­hes Auflagenpa­ket, welches zu kontrollie­ren sei, und es habe sich in der Vergangenh­eit immer wieder gezeigt, dass der Betreiber sich nicht daran gehalten habe, betonten der Ortsvorste­her und der Bürgermeis­ter.

Ocker will Geld für Straßenbau

Nur 75 000 Euro stehen im Gesamthaus­haltsplan der Gemeinde für die Sanierung der Gemeindeve­rbindungss­traßen zur Verfügung. Davon möchte Ortsvorste­her Ocker für die notdürftig­e Sanierung dieser auf der Markungsfl­äche von Pommertswe­iler mindestens 28 000 Euro haben.

Ein Bürger forderte in der Fragestund­e Bürgermeis­ter Kiemel auf, Landrat Klaus Pavel an seine Zusage, die er 2010 zum Ausbau der Kreisstraß­e K 3241 zwischen Pommerswei­ler und der Burkhardsm­ühle gegenüber dem damaligen Regierungs­präsidente­n Johannes Schmalzl gemacht habe, einzulösen. Dieser habe gegenüber Pavel damals von einer Fahrt über einen geteerten Wanderweg anstatt auf einer Kreisstraß­e gesprochen. Die sehr gut ausgebaute K 3233 von Adelmannsf­elden nach Neuler endet nämlich am Anschluss an die K 3221 mehr oder weniger im Nichts.

Die Frage nach dem Sachstand zur Landesstra­ße L 1073 kam ebenfalls aus der Bürgerrund­e. Dort sollte längst Baubeginn sein. Es war schon einmal von Herbst 2016 die Rede. „Wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht und dabei dem Land viel Arbeit in Vorleistun­g abgenommen“, sagte Bürgermeis­ter Kiemel. Er wisse derzeit nur, dass man wegen der Europameis­terschafte­n im Faustball 2018 in Adelmannsf­elden mit der Straße fertig sein wolle.

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FOTO: GEMEINDE ABTSGMÜND Der Sandabbau Lutstrut III stößt dem Ortschafts­rat Pommertswe­iler sauer auf.

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