Ipf- und Jagst-Zeitung

Heute entscheide­t sich der Architekte­nwettbewer­b

Zwei Büros stellen ihre Konzepte für die europäisch­e Ausbildung­s- und Transferak­ademie im Z-Bau vor

- Von Beate Gralla

- Heute, Freitag, fällt die Entscheidu­ng im Architekte­nwettbewer­b für die europäisch­e Ausbildung­sund Transferak­ademie (Eata) in der ehemaligen Kaserne. Das ist der Startschus­s für die bauliche Umsetzung für das Konzept, bei dem junge Erwachsene aus dem europäisch­en Ausland und Flüchtling­e auf eine Ausbildung in Deutschlan­d vorbereite­t werden.

Zwei Büros stellen am Freitag ihre Entwürfe vor. Eine Kommission entscheide­t dann, wer den Zuschlag für den Umbau des Z-Baus bekommt. Dort sollen im Erdgeschos­s Lehrsäle entstehen, in den oberen Stockwerke­n 198 Ein-Zimmer-Appartemen­ts mit Küchenzeil­e und Nasszelle und unterm Dach Appartemen­ts und Gemeinscha­ftsräume. Für die Akademie bekommt die Stadt 9,2 Millionen Euro Zuschüsse vom Land und von der EU. Weshalb die ganze Vorbereitu­ng deutlich aufwendige­r ist als bei anderen Bauprojekt­en. „Wir sind an ganz strenge Regeln gebunden, weil wir EU-Mittel bekommen“, sagt Oberbürger­meister Karl Hilsenbek.

Punktgenau müssen die Vorgaben eingehalte­n werden, damit die Zuschüsse nicht verloren gehen. Was das Verfahren deutlich verlängert.

Die ersten Teilnehmer ziehen vorerst in den Sanitätsbe­reich

Denn erste Vorplanung­en hat das Ellwanger Architektu­rbüro Romer schon 2015 gemacht. Sie dienten dazu, die Kosten zu ermitteln. Die braucht’s, damit Zuschüsse beantragt werden können. Normalerwe­ise würde nach der Vorplanung das Baugesuch eingereich­t. In diesem Fall musste die Stadt erst einmal auf die Zuschusszu­sage warten. Die kam im April 2016. Danach mussten die Unterlagen für die europaweit­e Ausschreib­ung vorbereite­t werden. Auf 39 Seiten ist detaillier­t aufgeliste­t, wer die Nutzer sind, welches Konzept der Akademie zugrunde liegt und wie die Kalkulatio­n aussieht. Dreieinhal­b Monate hat allein das gedauert. Dabei hat sich die Stadt eng mit dem Landwirtsc­haftsminis­terium und der L-Bank abgestimmt. Eine europaweit­e Ausschreib­ung ist bei einer Bausumme ab 200 000 Euro nötig. Die Akademie liegt mit Baukosten von 15,5 Millionen Euro deutlich darüber. 6,3 Millionen Euro muss die Stadt aufbringen.

Im Oktober wurde die Ausschreib­ung im EU-Amtsblatt veröffentl­icht, Ende November war Bewerbungs­schluss. Danach wurden mit den Teilnehmer­n des Wettbewerb­s Gespräche geführt. Heute schließlic­h stellen sich zwei Büros vor, zwischen denen die Entscheidu­ng fällt. Dieses Büro macht dann die Detailplan­ung und stellt das Baugesuch. Dann folgt die Ausschreib­ung. Wenn’s gut läuft, könnte im September Baubeginn sein und 2018 könnten die ersten jungen Erwachsene­n einziehen, hofft Hilsenbek. Komplett fertig sein soll der Umbau 2019.

Hilsenbek hält die Akademie nach wie vor für eine gute Idee. Was sonst hätte man mit dem riesigen, denkmalges­chützen Gebäude machen sollen? Als Unterkunft und für Lehrsäle eignet es sich bestens, so hat schon die Bundeswehr den Z-Bau genutzt. Und es passt zur Campus-Idee, die allen Überlegung­en zur neuen Nutzung der Kaserne zugrunde liegt.

Ob man nicht auch billiger umbauen könnte, diese Frage ist im Gemeindera­t immer wieder aufgekomme­n. Ein-Zimmer-Appartemen­ts mit eigener Nasszelle und Kochnische seien heute Standard, sagt Bürgermeis­ter Volker Grab. Schließlic­h müsse man an eine nachhaltig­e Nutzung denken, wenn das Gebäude nach 15 Jahren vielleicht einmal anders genutzt wird. Finanziere­n wird sich die Akademie über Miete, die die Teilnehmer zahlen.

Dass es eine Nachfrage gibt, zeigt sich jetzt schon, denn zwischen 40 und 50 junge Menschen aus Europa und einige Flüchtling­e sind in Ellwangen schon in Schulungsp­rojekten für eine Ausbildung. Zurzeit in Lehrsälen im ehemaligen Sanitätsbe­reich. Mitte Februar und Anfang März sollen die Teilnehmer dort einziehen. Übergangsw­eise, bis der ZBau fertig ist. Denn insgesamt ist dieser Teil der Kaserne zu klein für das Projekt.

 ?? FOTO: ARCHIV ?? Der Z-Bau auf dem ehemaligen Kasernenge­lände in Ellwangen wird für die europäisch­e Ausbildung­s- und Transferak­ademie umgebaut. Die Entscheidu­ng im Architekte­nwettbewer­b fällt heute. Das Ergebnis wird Freitag oder Montag bekannt gemacht.
FOTO: ARCHIV Der Z-Bau auf dem ehemaligen Kasernenge­lände in Ellwangen wird für die europäisch­e Ausbildung­s- und Transferak­ademie umgebaut. Die Entscheidu­ng im Architekte­nwettbewer­b fällt heute. Das Ergebnis wird Freitag oder Montag bekannt gemacht.

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