Die heilige Crescentia
Anna Höß, so derTaufname der heiligen Crescentia, wurde am 20. Oktober 1682 als sechstes von acht Kindern in Kaufbeuren geboren. Da der Vater die Mitgift nicht aufbringen konnte, gelang es Anna nur durch die Vermittlung des evangelischen Bürgermeisters im Juni 1703, als Schwester Crescentia (die Wachsende) in das Kloster der Franziskanerinnen aufgenommen zu werden. Crescentia war eine kluge Frau, die nicht nur lesen und schreiben, sondern auch sehr gut singen wie etwa der Wallfahrtskirche St. Leonhard aus dem 15. Jahrhundert in Apfeltrach oder dem bereits erwähnten Gotteshaus in Mussenhausen. Die Strecke an sich ist hervorragend ausgeschildert. Sie führt über Höhen und Täler, durch Felder und Wiesen. Mal folgt man über längere Zeit einem Flusslauf, mal wandert man durch den Wald. Leider gibt es zwischendrin noch einige geteerte Abschnitte, was sich aber bald ändern soll. Immer wieder öffnet sich die Landschaft. Hinter Wineden zum Beispiel in Richtung Ottobeuren bietet sich bei Föhn ein herrlicher Panoramablick auf die Alpenkette. Und natürlich ist ständig irgendwo in der Ferne ein Kirchturm in Sicht, auch wenn die Gegend eher dünn besiedelt ist.
Die einzelnen Etappen sind so eingeteilt, dass man im Schnitt um die 20 Kilometer pro Tag zurücklegt. Das lässt sich mit Pausen gut machen. konnte. Im Kloster übernahm sie mehrere Aufgaben. 1741 wurde sie zur gewählt und blieb auf diesem Posten bis zu ihrem Tod 1744. Crescentia werden mehrere Wunderheilungen zugeschrieben. 1900 wurde sie von Papst Leo XIII deshalb selig gesprochen. Die
erfolgte erst 2001 durch Johannes Paul II. Die Gedenkstätte im Kloster sowie ihr Geburtshaus in Kaufbeuren mit ihren prächtigen Patrizierhäusern können bei einer Stadtführung besichtigt werden. (amma) Nur der Abschnitt zwischen Mindelheim und Kaufbeuren ist mit rund 28 Kilometern happig. Immerhin kann man in der Klostergaststätte in Irsee noch mal Kraft tanken für die letzten 6,2 Kilometer durch die reizvolle sogenannte Hölle.
Wenig Menschen unterwegs
Im Vergleich zum Jakobsweg ist der Pilgerpfad auf den Spuren der heiligen Crescentia ein Geheimtipp. Zumindest unter der Woche begegnet einem stundenlang keine Menschenseele. Das heißt: Das Gehen automatisiert sich. Zeit und Ziel verblassen. Die Gedanken kommen zur Ruhe. Informationen zum CrescentiaPilgerweg mit Übernachtungsmöglichkeiten und einer Wanderkarte zum Downloaden finden sich im Internet unter: www.crescentia.de