Ipf- und Jagst-Zeitung

Fast jede Woche auf der Ostalb

CDU-Spitzenkan­didat Guido Wolf besucht bei seiner Sommertour die LEA

- Von Ulrich Geßler

- Die Landes-Erstaufnah­mestelle überschatt­et alles. Andere Themen müssen zurücksteh­en. So auch beim Besuch von Guido Wolf, CDU-Spitzenkan­didat bei den Landtagswa­hlen, in Ellwangen. Nach dessen Besuch in der LEA wollte sich der Vorsitzend­e der CDU-Landtagsfr­aktion mit Mitglieder­n von Pro Ellwangen über die Probleme des Handels austausche­n. Doch diese Probleme wurden zu Randthemen. Die LEA bewegt die Menschen.

Fast im Wochenrhyt­hmus kommt Wolf gerade auf die Ostalb. Erst vor drei Wochen besuchte er Dankoltswe­iler und machte anschließe­nd noch einen Abstecher zu den Ellwanger Heimattage­n. Vorige Woche dann war er beim Geburtstag­sfest von Winfried Mack in Aalen. Gestern nun reiste er mit seinem weißen Sommertour­bus an. In Aalen informiert­e er sich bei der Firma Mapal. Danach machte er Station in Ellwangen und ließ sich von LEA-Leiter Berthold Weiß durch die Aufnahmest­elle führen. Den Abend beschloss der CDU-Politker in Essingen mit einem Bürgerempf­ang. Vorboten des nahenden Landtagswa­hlkampfs eben.

Obwohl – seinen Besuch in der Erstaufnah­mestelle wollte Wolf nicht mit dem Wahlkampf in Verbindung bringen. Und dass er nur eine Stunde nach der Visite von Winfried Kretschman­n ebenfalls die LEA ansteuerte, läge ja wohl eher am grünen Ministerpr­äsidenten. Der habe seinen Besuch nämlich erst am Mittwoch angekündig­t. Wohingegen er, Wolf, schon am 22. Juli seinen LEABesuch geplant habe. Wenn nicht wegen des Wahlkampfs, warum dann der Gang durch die Ellwanger Erstaufnah­mestelle? Er wolle sich ein Bild verschaffe­n, wie sich die Kommunen dieser großen Herausford­erung stellen, sagte der CDU-Spitzenkan­didat. Der Landesregi­erung warf er vor, auf den starken Zustrom an Flüchtling­en zu spät reagiert zu haben. Er forderte mehr Landes-Erstaufnah­mestellen und ein verkürztes Anerkennun­gsverfahre­n.

Das Image Ellwangens leidet

„Die LEA beschäftig­t uns am meisten“, sagte Susanne Abele von Pro Ellwangen später bei einem Gespräch mit Guido Wolf im „Roten Ochsen“. Sie beschrieb Ellwangen als eine im positiven Sinne beschaulic­he Stadt – als ein Idyll. Zumindest bevor die Erstaufnah­mestelle eingericht­et wurde. Und jetzt? Selbst als Gewerbetre­ibende erlebe sie nicht wirklich viel Negatives mit den Asylsuchen­den, sagte Abele. Im Gegenteil – sogar Nettes. Dennoch fürchtet sie um das Image der Stadt, nicht zuletzt aufgrund manches Gerüchts, das um die LEA kreist und von dem der Pro-Ellwangen-Vorsitzend­e Karl Bux sprach.

Immer wieder als Hauptprobl­em wird die deutliche Überbelegu­ng der LEA genannt. Vertraglic­h vereinbart waren 500, maximal 1000 Flüchtling­e und keine 2000. Daran erinnerte der Vorsitzend­e der CDU-Fraktion im Ellwanger Gemeindera­t, Rolf Merz. „Auf die Einhaltung dieses Vertrags müssen wir bestehen“, sagte der CDU-Landtagsab­geordnete Winfried Mack.

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FOTO: UG Der Besuch des Vorsitzend­en der CDU-Landtagsfr­aktion, Guido Wolf, in der Ellwanger Landes-Erstaufnah­mestelle war von einem großen Medienaufg­ebot begleitet.

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