Mehr Polizisten für ein besseres Sicherheitsgefühl
Seit Dienstag sind in Ellwangen Beamte im Brennpunkteinsatz – Zwei Gruppen in zwei Schichten
- In der Ellwanger Landes-Erstaufnahmestelle (LEA) für Flüchtlinge leben immer mehr Menschen. 2042 waren es vor wenigen Tagen, inzwischen sind 150 wieder verlegt worden. Auch die Polizei legt nach. 16 Polizistinnen und Polizisten verstärken seit Dienstag in zwei Schichten die Mannschaft im Revier in Ellwangen. Brennpunkteinsatz nennt sich das.
Die zusätzlichen Beamten kommen jeden Tag vom Polizepräsidium Einsatz und unterstützen die Präsidien, in deren Bereich eine LEA ist. Im Revier in Ellwangen ist die erste Gruppe am Dienstag eingetroffen. „Wir haben Sie dringend erwartet“, begrüßt Revierleiter Gerald Jüngel seine Kollegen.
Deren Arbeit hat drei Schwerpunkte: Sie sollen für mehr subjektive Sicherheit in der Stadt sorgen, Präventionsarbeit leisten und in der LEA selbst Delikte verfolgen und Streit schlichten.
Sicherheit: Mit der Sicherheit ist das so eine Sache. Auch wenn nichts passiert, fühlen sich einige nicht mehr wohl, wenn in ihrem Ellwangen rund um den FuchseckBrunnen 50 Fremde sitzen. Die Innenstadt sei nicht gefährlich, aber anders als vorher, sagt Jüngel. Und da sollen die Beamten durch ihre Anwesenheit für ein größeres Sicherheitsgefühl sorgen. rävention: Seit die LEA eröffnet hat, ist die Zahl der Ladendiebstähle gestiegen. Den Trend gebe es, räumt Jüngel ein. Das heiße aber nicht, dass sich nur die Bewohner der LEA in den Geschäften bedienten. Doch die Ladenbesitzer hätten inzwischen eine andere Wahrnehmung. Früher hätten sie einen Ladendiebstahl oft nicht angezeigt. Das sei inzwischen anders. Und die bisherigen Ladendiebstähle hörten ja nicht auf, nur weil jetzt die LEA da sei. Durch mehr Präsenz will die Polizei das in den Griff bekommen. Dabei beschränkt sich der Einsatz der Beamten nicht nur auf Ellwangen,
Psie werden auch am Bahnhof und im Einkaufszentrum Mercatura in Aalen Streife gehen. iebstähle der Flüchtlinge untereinander: „Das wird selten wahrgenommen“, sagt Jüngel. Aber wenn 2000 Menschen in der LEA leben, seien darunter auch einige, die sich nicht an die Regeln hielten. „Wenn einer klaut und die anderen mischen sich ein, kann das zu Problemen führen.“Das sei dann wie ein Funke auf einem Pulverfass, „dann scheppert’s“. Je schneller die Polizei intervenieren und die Rädelsführer herausziehen könne, desto schneller entspanne sich die Lage wieder. Die Beamten im Brennpunkteinsatz seien da eine willkommene Verstärkung, mit ihrer Hilfe könne man schnell auf Lageänderungen reagieren. wei Schichten: Die zusätzlichen Polizisten kommen in zwei Gruppen zu je acht Beamten und sind in zwei Schichten im Einsatz, auch bis spät in die Nacht, sagt Jüngel und nennt als Beispiel
DZden letzten Zug, der gegen Mitternacht in Schrezheim hält, und aus dem öfter 50, 60, 70 Personen mit dem entsprechenden Lärmpegel aussteigen. Wenn die dann noch vor dem Zug über die Gleise liefen und der die Warnhupe drücke, sei halb Schrezheim wach. „Wenn wir präsent sind, verhalten die sich anständig.“Die Beamten werden aber nicht jeden Tag in Ellwangen sein, sondern nach Lage und Plan. ie lange dauert der Brennpunkteinsatz? Das ist laut Jüngel noch offen. Die nächsten Monate auf jeden Fall. Das hängt auch von der Weiterentwicklung in der LEA ab. Unabhängig von den Beamten im Brennpunkteinsatz wird das Ellwanger Revier weiter von Beamten der berittenen Polizei und der Hundestaffel unterstützt. evier in der LEA: Als die Landes-Erstaufnahmestelle eröffnet wurde, ist das Revier Ellwangen um sechs Beamte aufgestockt worden, fünf im Streifendienst und einer, der im Revier die
WRFälle aus der LEA bearbeitet. Diese Stelle wird jetzt dazu verwendet, das Revier in der Kaserne auf drei Beamte aufzustocken. Dort waren bisher tagsüber zwei Beamte.
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek lobte die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadtverwaltung auf allen Ebenen. Das Land habe beim Spitzengespräch im Juli, an dem Vertreter von Stadt, Landkreis und diversen Ministerien teilgenommen haben, zugesagt, das Sicherheitskonzept der LEA zu prüfen. Diese Zusage werde jetzt mit dem Brennpunkteinsatz eingehalten.
„Es geht um das subjektive Sicherheitsgefühl, da sind sie ganz wichtig, damit sich alle in der Stadt wieder wohlfühlen“, sagte Hilsenbek zu den neuen Polizeibeamten.
Hintergründe, Fotos und Videos zur in Ellwangen finden Sie unter http://stories.schwaebische.de/lea-ellwangen.