Spekulant
ist eine der umstrittensten Größen der Finanzwelt. Als Hedgefonds-Manager spekulierte er gegen ganze Volkswirtschaften, als Philanthrop spendet er immense Summen für wohltätige Zwecke und als Möchtegern-Staatsmann mischt er sich in politische Diskussionen ein. Das „Forbes“Magazin schätzt Soros' Vermögen auf 22,1 Milliarden Euro, damit rangiert er auf Platz 29 in der globalen Liste der Superreichen. Heute feiert Soros seinen 85. Geburtstag.
Der 1930 in Budapest geborene Star-Investor polarisierte mit Vorschlägen, wie dem, dass Deutschland zur Euro-Rettung den Währungsraum verlassen solle. „Europa spart sich kaputt, statt etwas fürs Wachstum zu tun“, echauffierte sich Soros während der Eurokrise 2012. Schuld seien die „Bürokraten bei der Bundesbank“.
Doch selbst wenn die Stimme des New Yorker Multimilliardärs in der Öffentlichkeit Gehör findet – wirkliches Gewicht hat Soros' Wort selten. Denn ihm hängt sein Image als abgezockter Anlagestratege nach.
1992 spekulierte Soros erfolgreich gegen das britische Pfund. Er machte ein Vermögen, als Großbritannien unter dem Druck der Finanzmärkte nachgab und seine Währung aus dem europäischen System fester Wechselkurse löste. Soros schrieb Finanzgeschichte, als „der Mann, der die Bank von England knackte“.
Vor allem beim Thema Europa werden Soros' Rollenkonflikte deutlich. Da ist einerseits der Geschäftsmann, der stets auf der Jagd nach Rendite ist. Und andererseits der altersweise Weltmann, der Regierungen so gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen würde.
Als US-Amerikaner mit ungarischer Herkunft legt Soros Wert auf seine Wurzeln. Über Osteuropa schüttet der Philanthrop ein Füllhorn aus – bereits Anfang der 1990er-Jahre entschied er sich, seinen Reichtum für humanitäre Zwecke im ExOstblock einzusetzen. Doch auch sonst kennt seine Wohltätigkeit kaum Grenzen. Jahr für Jahr spendet Soros Milliarden an diverse Einrichtungen. (dpa) Finanzhai mit einer Schwäche für Osteuropa: US-Investor George Soros wird 85.