Gefährliches Reittier
Urlaub ist Erholungszeit. Aber irgendwas geht ja sowieso immer schief und sorgt für maximalen Stress: vergessene Pässe, dreckige Hotelzimmer, mieses Wetter. Oder ein Kamel. Ein Baden-Württemberger hat jetzt seinen Reiseveranstalter verklagt. Während seines Ägypten-Urlaubs hatte sich das von ihm berittene Kamel aufgebäumt. Der Ärmste fiel runter und brach sich eine Rippe. Und was hatte der Kamelführer dagegen unternommen? Nichts. Die ganze Sache war ja auch total unsicher: Das Kamel war nicht – wie im Sportunterricht der Schwebebalken – von dicken Matten umgeben. Und niemand hatte den 51-Jährigen mit Gurt und Doppelkarabiner festgeschnallt, obwohl Kamele Spezialisten in der Disziplin des Aufbäumens sind.
Das alles hätte der Urlauber besser mal angemerkt, als er vor Gericht erklären sollte, wie das Unglück zu verhindern gewesen wäre. Er hatte da aber auch keine Idee – und die Forderung nach 3400 Euro Schmerzensgeld wurde prompt abgewiesen. Es habe sich „die Gefahr verwirklicht, die von einem Tier ausgeht“, befand die Richterin. Ein sehr gefährliches Tier also, so ein Kamel. Fast so gefährlich wie Seekühe oder TeacupSchweinchen.
Eine letzte Frage bleibt: Warum hat das Kamel den Mann denn nun abgeworfen? Möglicherweise hatte es von den Blow-ups gehört und wollte Schlimmeres verhindern. Oder es hatte eine herumfliegende Wespe bemerkt und wollte seinen Reiter aus der Gefahrenzone bringen. Wespen sind nämlich noch gefährlicher als Kamele. Im Grunde also ein ziemlich weises Tier, dieses Kamel. (alas)