Kriminalität rund um den Bahnhof: Grüne sind in Sorge
Die Lage rund um den Bahnhof in Neu-Ulm bleibt Thema: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Aufenthaltsqualität.
Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen hat einen dringenden Antrag zur aktuellen Lage der Kriminalität am Zentralen Umsteigepunkt (ZUP) Neu-Ulm eingereicht. In einem Schreiben an Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) bittet sie um eine Beantwortung einer Reihe von Fragen sowie eine Behandlung im Stadtrat oder einem entsprechenden Ausschuss. In der Neu-Ulmer Stadt-Politik regen sich längst Sorgen, die zuvor bereits in einem fraktionsübergreifenden Antrag mündeten.
• Der Antrag beinhaltet eine Vielzahl von Fragen, die auf die jüngsten Berichte über Gewaltkriminalität im Bereich des ZUP und „An der Caponniere“eingehen. Insbesondere werden Informationen zu den folgenden Punkten angefordert:
• Die Anzahl der Fälle von Gewaltkriminalität in den vergangenen sechs Monaten im Bereich des ZUP und An der Caponniere im Vergleich zur Gesamtsituation in der Stadt.
• Die Einbindung des ZUP in das Konzept der „sicheren Innenstadt“, einschließlich der Häufigkeit von Streifen und deren Art der Durchführung sowie verstärkter Präsenz zu sensiblen Zeiten.
• Überlegungen zur Einrichtung von Fuß-Streifen im betreffenden Bereich.
• Möglichkeiten der Unterstützung durch den kommunalen Ordnungsdienst zu sensiblen Zeiten.
• Gespräche mit der Deutschen Bahn über Sauberkeitsprobleme und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität.
Stadtrat Tilman Hirth begründet den Antrag mit den besorgniserregenden Berichten über Gewaltkriminalität am ZUP Neu-Ulm, wie sie zuletzt veröffentlicht wurden. Er betont die Notwendigkeit, das Sicherheitsgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs zu stärken und eine angemessene Aufenthaltsqualität in diesem Bereich sicherzustellen. „Das Dreieck Glacis Galerie, Bahnhof und ZUP wird immer ein lebendiger, großstädtischer Bereich sein. Aber das muss für alle gelten – es kann nicht sein, dass sich zum Beispiel junge Familien oder Frauen dort nicht mehr sicher fühlen“, sagt Tilman Hirth für die Fraktion. Der Antrag soll Grundlage für die Diskussion darüber sein, wie die Lage schnell und pragmatisch verbessert werden kann. Es komme immer wieder zu großen Ansammlungen von Jugendlichen (teils aber durchaus auch Erwachsenen), die sich teilweise über die Straße Beschimpfungen
an den Kopf werfen. Bewohner äußerten auch schon, dass es an manchen Tagen zu bestimmten Uhrzeiten sehr unangenehm ist, zum Beispiel mit kleinen Kindern einkaufen zu gehen.
Das Dreieck zwischen Bahnhof, Glacis Galerie und ZUP sei oft voller Glasscherben. Neben den Fahrradständern entstehe immer wieder ein wilder Müllhaufen. Der Raum zwischen den Gebäuden des Bahnhofes sei vollkommen verschmiert und verdreckt, es rieche immer wieder nach Alkohol und Urin. Insbesondere in den Fahrstühlen.
„Natürlich ist das Leben in der Innenstadt mit eher ‘großstädtischem Charakter’ ein anderes wie in einem Vorort von Neu-Ulm, ein Bahnhof ist auch ein Anziehungspunkt für bestimmte Gruppen und auch das Einkaufszentrum ist natürlich ein Versammlungsort. Wir werden diese Merkmale nicht abschaffen können, die Frage ist eher: Wie gehen wir damit um?“, fragt der Stadtrat. Wie könne eine gewisse Aufenthaltsattraktivität in diesem Bereich erhalten werden? Eine stärkere Präsenz könnte vielleicht helfen, das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Die Neu-Ulmer Polizei veröffentlicht ihre vor diesem Hintergrund mit Spannung erwartete Kriminalstatistik am Gründonnerstag. (AZ/heo)